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Solarkraftwerk als Folgenutzung?

Kieswerk Rheinau-Honau wird abgebaut: Kommt jetzt eine schwimmende Photovoltaikanlage?

Nach mehr als 50 Jahren ist nun endgültig Schluss mit der Kiesgewinnung am Honauer Baggersee. Im August 2022 stellte der Betreiber überraschend mangels Nachschub die Schiffsverladung ein. Und jetzt?

Der Rückbau der Kiesförderanlagen am Honauer Baggersee haben bereits begonnen. Die Schwimmbänder sind bereits weitestgehend abgebaut.
Der Rückbau der Kiesförderanlagen am Honauer Baggersee haben bereits begonnen. Die Schwimmbänder sind bereits weitestgehend abgebaut. Foto: Karen Christeleit

Es ist nach vielen Jahren die erste Rheinauer Kiesförderstelle, die quasi in Rente geschickt wird. Doch das geht nicht von einem Tag auf den anderen, wie der Betreiber Michael Peter verdeutlichte. Zuletzt wurde auf Rheinauer Gemarkung laut Kämmerer Uwe Beck noch vor seiner Zeit der Linxer Kiessee stillgelegt.

„Wir werden die Wasserqualität, die übrigens seit 15 Jahren hervorragende Qualität hat, noch bis 2033 regelmäßig untersuchen“, erklärte Peter, der allerdings mit Sorge beobachtet, dass der Wasserspiegel des Sees kontinuierlich aus nicht ersichtlichen Gründen stetig steigt. „In den vergangenen fünf bis zehn Jahren mehr als einen dreiviertel Meter.“ Die Ergebnisse werden jährlich mit dem Landratsamt besprochen und vor Ort kontrolliert.

Das Monitoring umfasst neben den wöchentlichen Meldungen der Werte der Überwachungsbrunnen und der Wasserpegel im See und im „Blauen Loch“ eine jährliche Untersuchung der Wassergüte des Seewassers und des „Blauen Lochs“. Zusätzlich wird alle zwei Jahre der See zur Kontrolle der Seeentnahme, der Überbaggerung und Profile vermessen. Zusätzlich werden die Rekultivierungsauflagen regelmäßig kontrolliert und abgenommen.

Bei der vergangenen Besprechung erfolgte laut Peter die Abnahme der geforderten Flächenumwandlungen, des Sand-Lehm-Hügels als Nisthabitat für Uferschwalben und der 1,5 Hektar großen Flachwasserzone südlich der Erweiterungsfläche sowie der Pflanzung von 140 Silberweiden entlang des neuen Ufers. „Damit wurden alle Ausgleichsmaßnahmen planmäßig umgesetzt“, so Peter weiter, „nachdem bei der letzten Seevermessung auch keine Überbaggerung mehr vorhanden war, können im kommenden Winter auch die zwei restlichen Flachwasserzonen angelegt werden.“

See in Rheinau könnte mit einer 14 Megawatt-Anlage bestückt werden

Bis November 2022 wurden die Rohstoffrestmengen aufbereitet und dann die Aufbereitung stillgelegt. „Derzeit erfolgt nur noch ein Abverkauf der Restmengen“, so Peter. „Aktuell beginnt der Rückbau der Anlagen.“ Die Schwimmbänder sind schon weitestgehend abgebaut, aktuell werden die Maschinen abverkauft. Der Abbau des Schwimmgreifers folgt noch in diesem Jahr, dann soll die Schiffsanlegestelle folgen, wenn sie nicht das Öltanklager oder der Kehler Hafen übernimmt. Für 2024/25 ist die Einebnung des Betriebsgeländes geplant.

Ob die vorhanden Gebäude sowie die Trafostation erhalten bleiben, hängt von der Entscheidung der Gemeinde und der Nachnutzung des Geländes ab. Als mögliche Folgenutzung schlug Peter eine Photovoltaikanlage vor. „Man könnte laut einem Investor das Betriebsgelände und den See mit einer 14 Megawatt-Anlage, die jährlich 15.190.000 Kilowattstunden Strom produziert, bestücken“, erklärte er. „Damit könnte Rheinau einen Beitrag zur Energiewende leisten und gleichzeitig mit Pachteinnahmen und Gewerbesteuer über 50.000 Euro erwirtschaften.“

„Schön dass der Rückbau so flott geht, wir werden daher relativ zeitnah in den Prozess einsteigen, was dort draußen für die Zukunft passiert“, freut sich Honaus Ortsvorsteherin Annette Fritsch-Acar, die wie die Bevölkerung die Veränderungen am Kiessee genau beobachtet. „Die Idee der Nachnutzung als Photovoltaikanlage klingt interessant, aber wir haben noch andere Interessenten und auch bezüglich der Pläne im Zuge des Integrierten Rheinprogramms stehen wir in Gesprächen mit dem Landratsamt und dem Regierungspräsidium.“

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