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An der Fischtreppe

Millionenprojekt: Tourismus-Zentrum auf dem Rhein bei Rheinau geplant

Für 4,5 Millionen Euro soll ein großes deutsch-französisches Tourismus-Zentrum bei Rheinau-Freistett auf dem Rhein entstehen

Areal Fischtreppe
Blick auf die deutsch-französische Grenze: Hier soll das grenzüberschreitende Zentrum für Tourismus entstehen. Auch ein Ort der Begegnung mit Gastronomie ist auf dem Gelände angedacht. Foto: Karen Christeleit

Für rund 4,5 Millionen Euro soll auf dem Fischtreppen-Areal ein grenzüberschreitendes Touristen-Informationszentrum und ein Freundschaftsforum entstehen. Konkret: eine offene Halle für deutsch-französische Begegnungen und Austausch mit Picknick- und Spielplatz und ein rund 600 Quadratmeter großes Gebäude mit Empfangsbereich, Museum, Laden, Sitzungssaal und Gastronomie.

Gambsheims Bürgermeister Hubert Hoffmann (Liste „Bien vivre à Gambsheim“) stellte in der jüngsten Rheinauer Gemeinderatssitzung die Pläne vor, die in den nächsten drei bis fünf Jahren umgesetzt werden sollen. „Jeder alleine kriegen wir nichts hin, aber gemeinsam können wir gegen die Rheinströmung schwimmen“, lobte Hoffmann die Zusammenarbeit der beiden Grenzgemeinden Rheinau und Gambsheim.

„Das geht nur mit Interreg-Mitteln“, wusste der Bürgermeister. „Aber wir haben schon angeklopft in Straßburg und ein kleines Fensterle ist auch schon aufgegangen.“ Wenn man es richtig angehe, winken für das visionäre Projekt bis zu zwei Millionen Euro aus dem Interreg-IV-Programm.

Das Projekt steht erst am Anfang.
Michael Welsche, Bürgermeister von Rheinau

„Das Projekt steht erst am Anfang“, relativierte Rheinaus Bürgermeister Michael Welsche (parteilos). „Aber wir gehen jetzt an die Öffentlichkeit, damit es konkreter werden kann.“ Und er verriet, dass man schon bei der Radbrücken-Eröffnung 2019, die ebenfalls mit Interregmitteln bezuschusst worden war, die Weichen gestellt habe.

Mit Leuchten in den Augen ließ Hoffmann die bisherige Geschichte seiner „Jumelage“ mit einem Bildervortrag Revue passieren. „Wir sind schon ein paar Jahre dran, das Rheinareal rechts und links der Grenze zu entwickeln“, so Hoffmann. „Es sind dabei schon schöne Projekte entstanden.“ Noch mit dem vorherigen Bürgermeister Rheinaus, Meinrad Oberle (SPD), hat er am Stauwerk am Rheinkilometer 309 zunächst den Verein Passage 309 gegründet und dann dort einen grenzüberschreitenden ökotouristischen Raum geschaffen, den jährlich 80.000 Menschen besuchen.

Mit Unterstützung aus Interregmitteln wurde an einer der größten Fischtreppen Europas 2007 ein Besucherzentrum errichtet. 2019 konnten Hoffmann und Welsche den mit Mitteln der Europäischen Union geförderten gesicherten Rheinübergang, „die Passerelle“ für Fußgänger und Radfahrer, eröffnen und die Städtepartnerschaft der beiden beteiligten Gemeinden besiegeln.

Drei Brücken mussten dafür gebaut werden, eine auf deutscher Seite über das Wehr und zwei auf französischer Seite über das Kraftwerk und die Schiffsschleuse. Dabei wurden viele Unwegsamkeiten und bürokratische Hürden gemeistert.

Doch Hoffmanns Enthusiasmus ist ungebrochen. Bei gemeinsamen Treffen wurden weitere Ideen und Projekte geboren. „Die Jumelage muss mit Leben gefüllt werden“, war er sich sicher. Er brachte eine Studie zur touristischen Entwicklung und Aufwertung des Rheinareals auf den Weg, die eine Vielzahl an Projekten und Ideen auf französischer Seite erarbeitet hat, aber auch grenzüberschreitende Projekte im Blick hatte.

So wurde die Idee einer grenzüberschreitenden Tourismusinformation und eines Freundschaftsforums gefestigt. „Einzigartig, mitten auf dem Rhein auf dem Areal der Fischtreppe“, strahlte Hoffmann. „Das Projekt wäre innerhalb des Interreg-VI-Programms förderfähig, die Passage 309 will daher einen Antrag auf Co-Finanzierung bis Ende 2022 stellen.“

Des Weiteren setzt er auf weitere Finanzpartner wie in Frankreich auf die Region Grand Est und das Collectivite europeenne d’Alsace und in Deutschland auf das Freiburger Regierungspräsidium und das Landratsamt des Ortenaukreises. „Aber natürlich bleibt auch ein Rest bei unseren Gemeinden hängen“, stellte er klar. Doch mit seinem lebendigen Impulsvortrag begeisterte er den Rheinauer Gemeinderat über alle Fraktionen hinweg restlos.

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