„Infrastrukturseitig ist alles wieder instandgesetzt“, teilte Sarah Rötzer von der Pressestelle der Vodafone-Funkturmsparte, einer der drei großen Mobilfunkanbieter in Deutschland, auf Anfrage mit. „Die Antennen von Vodafone funken bereits wieder.“ o2-Nutzer beklagen, dass sie immer noch offline sind.
Sowohl beim Sendemast beim Freistetter Sportgelände, der am 5. Dezember brannte, als auch dem Sendemast im Freistetter Industriegebiet, der am 7. Februar in Brand gesetzt wurde, hatten Unbekannte mit Brandbeschleuniger ein Feuer am unteren frei zugänglichen Kabelweg gelegt.
Kriminalpolizei ermittelt
Die Flammen fraßen sich dann entlang der Kabeltrasse den Sendemast empor und zerstörte so die Leitungen zu den Antennen. In beiden Fällen geht die Kriminalpolizei von Brandstiftung aus. Zum Zwecke der Spurensicherung wurden die Spezialisten der Kriminaltechnik eingeschaltet.
„Doch noch wird in alle Richtungen ermittelt“, betont Yannik Hilger von der Stabstelle Öffentlichkeitsarbeit des Polizeipräsidiums Offenburg. „Bezüglich der Täter wird unterschiedlichen Hinweisen nachgegangen. Um einen möglichen Erfolg der Ermittlungen nicht zu gefährden, möchten wir hierzu keine weiteren Angaben machen. Auch der Tatzusammenhang zu zurückliegenden, ähnlich gelagerten Vorfällen wird geprüft“, heißt es.
Denn die Liste der Gemeinden, in denen Mobilfunknutzer durch Sendmastbrände ohne Internet und Netzempfang sind, ist in den vergangenen Monaten lang, Sabotageakte gegen das Telekommunikationsnetz nehmen zu. Bereits am 20. November 2020 brannte das Technikhaus einer Funkstation in Gaggenau-Selbach.
Am 31. Dezember stand in Keltern eine 50 Meter hohe Richtfunkantenne in Flammen. Die Brandserie setzte sich am 2. Januar in Wiesbaden fort, als ein Funkmast der Telekom Feuer fing, und am 26. Januar mit dem Brand des Funkmastes des Tetranetzes in Viechtal.
Dennoch wollten die betroffenen Mobilfunkanbieter zur Frage, ob und wie häufig solche Vandalismusschäden auftreten und wie die Anlagen besser geschützt werden können, keine Stellung beziehen. „Unabhängig von den angesprochenen konkreten Fällen äußern wir uns nicht zu vermeintlichen Brandanschlägen“, heißt es so von Benedikt Albers von der Deutschen Funkturm, die die Mobilfunkinfrastruktur für die Deutsche Telekom betreibt. „Wir wollen den Tätern keine Plattform geben.“