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Der Heimat verbunden

85-Millionen-Projekt: Mitte Juli beginnen Bauarbeiten für Firmensitz von Powercloud in Achern

In Achern beginnen Mitte Juli die Bauarbeiten für den neuen Firmensitz von Powercloud. 85 Millionen Euro investiert Marco Beicht in den Standort. 2025 will er an die Börse. Warum er sich für seine Heimat entschied, erklärte der Firmengründer bei einem Schulbesuch.

Powercloud-Chef Marco Beicht besuchte seine alte Schule
Infos aus erster Hand erhielten die Lenderschüler der Klasse 9a von dem Powercloud-Inhaber Marco Beicht, der 2003 hier sein Abitur machte. Foto: Roland Spether

Der erste Spatenstich für den IT-Campus von Powercloud auf den Acherner Illenauwiesen ist für Mitte Juli vorgesehen. Das gab Powercloud-Chef Marco Beicht bei einem Besuch am Freitag in der Heimschule Lender bekannt. „Danach graben wir erstmal ein großes, tiefes Loch“, erklärte Beicht, als er den Schülern der Klasse 9a und deren Fachlehrer Wolfram Ehmann die 85 Millionen Euro umfassende Investition vorstellte. Etwa 3.000 Lkw-Ladungen Erdaushub werden benötigt, erklärte der Firmeninhaber.

Nach dem Spatenstich in etwas mehr als drei Wochen entsteht zunächst die untere Welt des IT-Campus. Dieser soll nahezu CO2-neutral entwickelt werden. Deshalb wird der ganze Verkehr mit etwa 365 Auto-, und 250 Fahrrad-Stellplätze sowie E-Ladestationen unterirdisch angesiedelt, oberirdisch ist der Campus autofrei.

Hier entstehen 140 Wohnungen, ein Hotel mit 110 Zimmern für Kunden und Partner sowie Büroräume für 350 Mitarbeiter.

Modelle des IT-Campus in Achern werden bald veröffentlicht

Die ersten Modelle des Campus werden in Kürze veröffentlicht. „Es ist so phänomenal, es wird richtig gut“, freut sich der Gründer. Das Bürogebäude soll 2023 fertig sein, der Campus 2024.

Mit Powercloud, einer Geschäftsidee als Dienstleister und Software-Entwickler in der Wertschöpfungskette von Energieunternehmen, ist Beicht weltweit unterwegs. Sein Unternehmen ist aktuell mit zirka 500 Millionen Euro bewertet, sein Ziel ist eine Milliarde. 2025 ist der Gang an die Börse anvisiert.

Es war eine besondere Unterrichtsstunde im Fach Wirtschaft. Auf dem Stundenplan stand das Projekt „Start-up BW Young Talents“ des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg, bei dem durch des Steinbeis-Innovationszentrum junge Gründer in die Schulen gehen.

Diese Gelegenheit ergriff Wolfram Ehmann. Mit Marco Beicht konnte er einen Gründer als Lehrer gewinnen, der mit Powercloud weltweit von sich reden macht, steil nach oben zeigende innovative, wirtschaftliche und finanzielle Entwicklungskurven hat und ein Absolvent des Wirtschaftsgymnasiums der Lender ist.

Deshalb war es für die Jungsasbacher interessant, geradezu spannend, die berufliche Geschichte einer Altsasbacher-Persönlichkeit quasi live zu erleben, die 2003 sein Abitur machte, danach durchstartete und Firmen gründete.

Powercloud-Chef Marco Beicht fühlt sich seiner Heimat Achern verbunden

Die Schüler löcherten Marco Beicht mit vielen Fragen aus unterschiedlichen Bereichen, der im gelben Powercloud-Shirt vor der Tafel stand und diese analog mit Kreide beschrieb. Da die Bebauung der Illenau-Wiesen und der geplante IT-Campus eines der Topthemen in Achern ist, wollte eine Schülerin wissen, weshalb er ausgerechnet hier 85 Millionen Euro investiere.

„Weil ich nicht weg will, das ist Heimat-Verbundenheit“, so Beicht, der diese Aussage vor dem Hintergrund seiner Aufenthalte in England und China machte. „Dort war mir alles zu laut, zu eng und zu hektisch, meine Firma hat ihre Heimat in Achern und hier ist es viel ruhiger.“

Was er damit meinte, wurde beim Thema „Identität“ klar, der Campus stelle ein „Zukunftsmodell von Leben, Wohnen und Arbeiten“ dar. Die Mitarbeiter sollen sich als Teil des Unternehmens verstehen und dies wurde mit finanziellen Anteilen an Powercloud untermauert, gleiches gilt für die Wohnungen, die ganz auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten werden.

„Wir haben Häuser für die Mitarbeiter aus Spanien, Italien oder Kroatien, denn sie sollen sich hier wohlfühlen. Das macht Sinn, bringt einen Mehrwert und schafft Identität.“ Diesen Mehrwert beschrieb er so: „Wenn die Mitarbeiter für die Firma brennen, dann haben sie nicht nur ein normales Output-Level von 60 Prozent sondern von 150 Prozent und dann lösen sie auch Probleme.“

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