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Geheimtipp in der Region

Camping und ein Hauch von Nostalgie: Der Campingplatz in Obersasbach ist ein Geheimtipp

Die historische Gräßelmühle, die ihre Vorfahren als Getreidemühle nutzten, öffnete bereits 1970 ihre Heuwiese entlang des Sasbachs für Campingfreunde. Heute ist aus der einfachen Wiese ein parkähnliches Gelände und ein Geheimtipp unter Campern geworden.

Auf dem nostalgischen Campingplatz der Familie Gräßel in Obersasbach hat auch Tochter Gwenda ihre Aufgaben. Sie kümmert sich unter anderem darum, dass sich die Camper rundum wohlfühlen. Und die schätzen neben der besonderen Atmosphäre auf dem parkähnlichen Gelände vor allem die herzliche Gastlichkeit ihrer Gastgeber. Foto: Michael Brück
Nostalgie pur: Auf dem Campingplatz hat auch Tochter Gwenda ihre Aufgaben. Sie kümmert sich darum, dass sich die Camper rundum wohlfühlen. Foto: Michael Brück

Nein, Standard-Camper sind es eher nicht, die den Campingplatz an der Grässelmühle in Obersasbach zum Übernachten ansteuern. Es sind aber auch keine Individualisten. Und schon gar nicht ausschließlich Oldtimer-Freunde, wie man vielleicht nach einem Fernsehbericht aus dem Frühsommer meinen könnte.

„Wir sehen unsere typischen Gäste eher in den Leuten, die gerne noch dem ursprünglichen Camping-Gedanken nachhängen“, sagt Gwende Gräßel. Camper, die für einen Tapetenwechsel nicht unbedingt ihren gesamten Hausrat mitnehmen müssten.

Die Tochter der Campingplatz-Eigentümer Ursula und Günther hat die Wiederauferstehung des alten Platzes vor gut fünf Jahren selbst mitbeschlossen. „Das war eine Familienentscheidung“, sagt sie. Gut 20 Jahre lang hatte das Gelände zuvor mehr oder weniger in einem Dornröschenschlaf gelegen.

So ist unser Platz nun mal. Und so sind eben auch wir.
Ursula Gräßel, Campingplatz-Betreiberin

„Aber es war nun mal da und viel zu Schade und auch zu groß, um es nur mit der Familie zu nutzen.“ Die Sanitäranlagen, die einst vom Großvater gebaut worden waren, standen noch und auch die sonstige Infrastruktur war vorhanden.

Also investierten die Gräßels nochmal in die Modernisierung der Duschen und Toiletten und brachten das Gelände, das großzügig Entfaltungsmöglichkeiten für 30 Wohnwagen und kleinere Camper bietet, wieder auf Vordermann. Kein Problem für Forstwirt Günther. Dennoch war es den Gräßels wichtig, den nostalgischen Charme ihrer Anlage zu erhalten. „So ist unser Platz nun mal. Und so sind eben auch wir“, erzählt Mutter Ursula lachend.

Aus einer Wiese wird ein parkähnliches Gelände

Es ist ein Kleinod, das die Familie Gräßel da in nunmehr siebter Generation ihr Eigen nennen darf. Die historische Gräßelmühle, die ihre Vorfahren als Getreidemühle nutzten, öffnete bereits 1970 ihre Heuwiese entlang des Sasbachs für Campingfreunde. Heute ist aus der einfachen Wiese ein parkähnliches Gelände geworden, mit großem Teich, hohen Weiden und vielen Büschen, die den Campern jede Menge Privatsphäre geben.

Für die großen und schweren Wohnmobile haben wir keinen Platz.
Gwende Gräßel, Campingplatz-Betreiberin

Trotz des schlechten Wetters sind fast alle Stellplätze belegt. Hier und da sieht man einen kleinen Wohnwagen, einige Zelte stehen zwischen den Bäumen, VW-Busse und ein paar kleine Mobilheime stehen da. Die großen und schweren Wohnmobile sucht man hier vergebens. „Für die haben wir keinen Platz, und da hier auch die Wege und Stellplätze nicht befestigt sind, würde das auch nicht funktionieren“, erklärt Gwenda Gräßel.

Und dann finden sie sich doch noch, die alten Relikte der 70er Jahre. Nahe beim Teich haben sich zwei junge Männer aus dem Saarland und der Pfalz mit ihren historischen Wohnanhängern niedergelassen, stilecht gezogen von einem alten Renault 4 und einem liebevoll restaurierten VW 1500.

Tatsächlich sind es an diesem Wochenende die einzigen Oldies, die nach Obersasbach gekommen sind. „Ich war schon einmal hier und habe meinen Freund überredet, ein paar Tage hier auszuspannen“, erzählt der Renault-Fahrer. „Und ich bin sehr froh, auf den Rat meines Freundes gehört zu haben“, scherzt der Nachbar. Es sei wirklich unglaublich schön hier.

Seifenschalen im Stile der 1970er-Jahre

Ganz ohne Luxus müssen die Campingfreunde bei den Gräßels natürlich auch nicht auskommen. Es gebe einen schönen Aufenthaltsraum, es gibt einen Waschraum mit Waschmaschinen, eine kleine Küche mit Spülmöglichkeiten und natürlich unsere fast neuen Duschen. Aber auch dort, zwischen modernen hellen Fliesen und zeitgemäßen Duscharmaturen, finden sich Relikte aus alten Zeiten. In den Duschen sind es die alten Seifenschalen in den typischen 70er Jahre Bonbon-Farben, die aus den alten Duschen gerettet wurden.

Schade, sagt einer der Camper, sei nur, dass gerade das Wetter so schlecht sei. Da müsse man auf das Vergnügen verzichten, es sich zur Abkühlung im Sasbach gemütlich zu machen. „Der ist nämlich nicht nur bei den Kindern sehr beliebt“, erklärt Gwenda Gräßel. „Auch die großen Gäste haben jede Menge Spaß daran, sich an heißen Tagen mit Tischen und Stühlen da rein zu setzen.“ Das sei ein weiteres Highlight des Platzes.

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