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Solidarität mit der Ukraine

Zwei Sasbacherinnen organisieren Hilfe für ukrainische Flüchtlinge in Polen

In der Ostukraine herrscht Krieg, viele Menschen sind auf der Flucht. Besonders viele ukrainische Flüchtlinge gibt es im Nachbarland Polen. Zwei Sasbacherinnen organisieren Hilfe für ukrainische Flüchtlinge dort. In der Region gibt es mehrere ähnliche Aktionen.

Zwei Frauen (Ulla Rothmund, Olena Fischer v.l.) stehen vor einem Transporter mit Spenden für die Ukraine.
Vollgepackt: Ulla Rothmund und Olena Fischer (links) organisieren Spendensammlungen für Geflüchtete aus der Ukraine. Foto: Yannick Rummel

Es ähnelt einem Umzug, was sich in der Eichwaldstraße in Sasbach seit vergangener Woche Montag abspielt. Stapelweise stehen Kartons in den Höfen von Ulla Rothmund und Olena Fischer. Darin verbergen sich allerdings keine eigenen Habseligkeiten. Es sind vielmehr Sachspenden, die die zwei Frauen sammeln, sortieren und für den Weitertransport nach Polen zu einer Spedition in Baden-Baden-Steinbach bringen. Von dort aus kommen sie ukrainischen Kriegsflüchtlingen zugute.

„Es ist uns ein Bedürfnis, auch hier einen Teil dazu beizutragen, dass es den geflüchteten Menschen besser geht“, begründet Ulla Rothmund ihren Antrieb für die Hilfsaktion. Die Kontakte zur Spedition habe ihre aus Kiew stammende Nachbarin Olena Fischer hergestellt. Sie kenne dort bereits seit Längerem einige ukrainische Arbeiter.

„Nachdem ich von den Spendentransporten an der polnisch-ukrainische Grenze erfahren hatte, habe ich direkt Ulla Bescheid gegeben“, erinnert sich Fischer, die von den Ereignissen in ihrem Geburtsland sichtlich schockiert ist. Schnell sei daraufhin die Idee entstanden, in der Region eine Sammelaktion zu starten.

Hilfsaktion entwickelt Eigendynamik

„Zunächst ging der Aufruf nur an meinen Bekanntenkreis. Da meine Bekannten aber ihrerseits wieder Werbung gemacht haben, kommen die Menschen nun sehr zahlreich und auch von weiter her, um Spenden abzugeben“, sagt Rothmund. Sie spricht von einer „riesengroßen Solidarität“, die seit Anfang vergangener Woche in Achern und der Region gelebt werde. „Inzwischen fährt Olena im Schnitt dreimal täglich mit ihrem voll gepackten Pick-up oder ihrem Kleinbus nach Baden-Baden“, stellt die pensionierte Lehrerin zufrieden fest.

Angesprochen auf die Art der Spenden sagt Rothmund: „Am Anfang wurde so ziemlich alles gespendet. Sehr viel ausgemusterte Kleidung vor allem für Kleinkinder war dabei, aber auch Lebensmittel, die die Leute extra eingekauft haben“. Um darüber informiert zu bleiben, an welchen Dingen es den Flüchtlingen in Polen am meisten mangelt, sei Olena Fischer in ständigem Austausch mit der Spedition.

Mit Kleidung seien die Menschen nämlich mittlerweile recht gut versorgt. „Was sie momentan brauchen, sind Lebensmittel und vor allem medizinische Produkte wie Hygieneartikel, Desinfektionsmittel, Verbände und Schmerzmittel“, fasst Fischer zusammen. Sie hoffe in diesem Zusammenhang auch auf die Unterstützung von Ärzten und Apotheken. Eine Apotheke habe bereits Medikamente gegeben.

Es spenden sehr viele junge Familien mit Kindern
Ulla Rothmund, Organisatorin

„Es spenden sehr viele junge Familien mit Kindern. Ihnen geht die Situation von den vielen geflüchteten Familien vielleicht besonders nah“, vermutet Rothmund und fügt hinzu: „Die einen kommen ohne zu klingeln und stellen die Sachen einfach hin, mit anderen führt man noch längere Gespräche.“

Sie seien allen Spendern dankbar und hoffen auf viele weitere Zuwendungen, denn ein Ende der Nachfrage sei noch nicht in Sicht. Die Menschen aus der Ukraine werden vermutlich noch lange Hilfe brauchen.

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