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Auerhuhn-Gehege denkbar

Auf dem Anima-Gelände in Sasbachwalden herrscht weiter Stillstand

Auf den Schock folgte der Stillstand: Seit dem überraschenden Aus des Projekts „Anima Tierwelt“ in Sasbachwalden vor mehr als einem Jahr ist die Zukunft des Areals noch immer nicht klar.

Gelände der geplanten Anima Tierwelt in Sasbachwalden im Schnee, Stand Januar 2021
Hängepartie: Das Gelände der geplanten Anima-Tierwelt liegt nicht nur im sprichwörtlichen Winterschlaf - seit dem überraschenden Aus des Projekts vor mehr als einem Jahr steht eine Lösung aus. Foto: Roland Spether

Das Geduldsspiel am Sasbachwaldener Breitenbrunnen geht weiter: Was mit dem Gelände des geplatzten 20-Millionen-Projekts „Anima Tierwelt“ passiert, steht auch mehr als ein Jahr nach dem überraschenden Aus in den Sternen.

„Es gibt aus Sicht der Gemeinde keinen neuen Stand“, sagt Bürgermeisterin Sonja Schuchter. Die Verhandlungen zwischen den Geschäftsführerinnen der Anima-Stiftung, Maria Wruck und Davina Schmitz, mit einem möglichen Investor laufen offenbar noch immer. Zumindest gibt es Ideen, was auf einem Teil des Areals passieren könnte.

Eigentlich hatte ich auf ein Ergebnis im Herbst gehofft.
Sonja Schuchter, Bürgermeisterin in Sasbachwalden

„Ich bin nicht glücklich über die Situation und wünsche mir weiter eine gute Lösung – eigentlich hatte ich auf ein Ergebnis im Herbst gehofft“, sagt Sonja Schuchter. Woran es liegt, dass sich die Gespräche in die Länge ziehen, ist unklar, zumindest handle es sich noch immer um denselben Interessenten wie zuvor, so Schuchter.

Die Anima-Geschäftsführerinnen waren für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Schmitz hatte im Sommer auf Anfrage auf die Corona-Pandemie verwiesen, die Vieles verlangsame. Auch beim Landratsamt hat man aktuell keine neuen Erkenntnisse; Sprecher Kai Hockenjos hatte ebenfalls im Sommer mitgeteilt, dass man auf Signale von Stiftung und Gemeinde warte.

Bürgermeisterin hält Auerhuhn-Schaugehege für denkbar

Für die Zukunft denkbar sei es aus Sicht von Sasbachwaldens Bürgermeisterin, dass die Gemeinde einen Teil des Geländes nutzt, etwa per Pacht, und darauf eigene Ideen umsetzt: Vorstellen könne sie sich ein Schaugehege mit Auerhühnern samt Aufzuchtstation. Dafür würden dann auch Fachleute vor Ort benötigt. Ähnliches sei auch im Tierwelt-Projekt geplant gewesen, sagt Sonja Schuchter. Wolf oder Wisent dagegen seien für den künftigen Investor vermutlich kein Thema mehr. Konkret angehen könne man ein solches Projekt aber natürlich erst, wenn ein neuer Eigentümer des Geländes bekannt sei.

„Was uns bei der ganzen Sache am meisten weh tut und wozu wir auch von Bürgern immer wieder Anfragen bekommen, sind die gesperrten Wege in dem Bereich“, so Schuchter weiter. Hintergrund seien hier Versicherungsfragen. Der Weg um das Gehege werde von Fußgängern gern genutzt, nur in das Gebiet hinein und zum Gehege hin kann weiterhin nicht spaziert werden.

8.500 Quadratmeter große Freifläche klafft im Wald

Im November 2019 hatten die beiden Geschäftsführerinnen der Anima-Stiftung überraschend ihren Rückzug aus dem Projekt bekanntgegeben, seitdem wird nach einer Lösung für die Nachfolgenutzung des Areals gesucht. Das beschäftigt auch viele Bürger, immerhin wurde bereits ein Bereich für einen Parkplatz aufgefüllt der, auf Fotos aus der Luft gut erkennbar, als 8.500 Quadratmeter große Freifläche im Wald klafft. Im September vergangenen Jahres hatte die Bürgermeisterin bekannt gegeben, die Nutzungsmöglichkeiten des Areals mit dem möglichen Investor „im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit seines Vorhabens auszuloten“.

Die Geschichte ist längst zur regelrechten Geduldsprobe geworden: Bereits im Februar 2020 hätte eine Lösung präsentiert werden sollen, auf diese hoffte man dann bis Ende Mai, aber auch daraus wurde nichts. Bereits im Juli hatte Davina Schmitz auf Anfrage mitgeteilt, dass man sich im Gespräch mit Kaufinteressenten befinde, Corona sei dabei aber „nicht gerade förderlich, was die zeitliche Schiene angeht“.

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