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Hochbehälter Langert am Murberg

Sasbachwalden lässt Trinkwasser-Reservoir für 250.000 Euro erneuern

Die Sanierung des Hochbehälters Langert am Murberg verlief fast unbemerkt. In der Nacht kamen für wenige Stunden etwas weniger Wasser aus den Leitungen. Bis ein Bypass verlegt war.

Wassermeister Markus Käshammer in signalfarbener Jacke schaut in die Betonkammer des Trinkwasser-Hochbehälters Langert am Murberg in Sasbachwalden.
Wassermeister Markus Käshammer überwacht die Sanierung des Trinkwasser-Hochbehälters Langert am Murberg in Sasbachwalden. Sie wird bis März 2023 dauern. Foto: Michaela Gabriel

Mitten in der Nacht begann die Operation Hochbehälter-Sanierung. Von den meisten Sasbachwaldenern unbemerkt, wurde eine der Trinkwasserkammern im Hochbehälter Langert am Murburg vom Netz genommen. Zwischen 23 und 2 Uhr kam nur wenig Wasser aus Duschen und Hähnen – bis ein Bypass verlegt war, der die Wasserkammer umgeht.

„Ich hatte nicht damit gerechnet, dass es jemand merkt“, erzählt der Wassermeister der Gemeinde, Markus Käshammer: „Aber es gab dann doch Anrufe.“ Im weiteren Verlauf der seit langem geplanten Sanierung werde niemand unter Trinkwassermangel leiden müssen. Der Hochbehälter, der einen Großteil des Dorfes mit Trinkwasser versorgt, habe nicht nur eine, sondern drei Wasserkammern. Drei Fachfirmen wurden engagiert, um ihn für rund 250.000 Euro auf den technisch neuesten Stand zu bringen.

Die Aussicht von dem Platz vor dem flachen Bau mitten in den Reben ist fantastisch. Doch davon haben Joachim Benz und seine Kollegen von der Firma Penzel aus Kehl nicht viel. Sie verbringen ihren Arbeitstag im Innern der Anlage, die Anfang der 1970er Jahre tief in den Rebberg gegraben wurde. Bis vor kurzem sah der Reinwasserbehälter 1 noch aus wie das Springerbecken eines Hallenbades.

Mehrere Tage hat es gedauert, die blaue Farbe und einen weiteren Zentimeter der Oberfläche des Beckens zu entfernen, das 200.000 Liter fassen kann. „Dafür arbeiten wir mit einem Hochdruck-Wasserstrahl“, erklärt der Bauleiter.

Wasserkammer in Sasbachwalden sollte eigentlich vor Weihnachten in Betrieb gehen

Die Firma sei auf die Betoninstandsetzung nach dem Wasserhaushaltsgesetz spezialisiert. Zuerst habe man die alten Bodenfliesen samt Estrich entfernt. Rund zehn Tonnen Altmaterial seien dabei angefallen. Von den Wänden habe man mit 2.500 bis 3.000 bar Druck weitere 2,5 Tonnen Material abgetragen. In den nächsten vier Wochen bekomme das Becken eine neue, aus drei Schichten aufgebaute, trinkwassertaugliche Beschichtung auf mineralischer Basis, erklärt der Fachmann.

Eigentlich sollte die neu ausgekleidete Wasserkammer noch vor Weihnachten wieder in Betrieb gehen, so Wassermeister Markus Käshammer. Doch daraus werde nichts. Die Lieferung der Drucktür, die neu eingebaut werden müsse, verzögere sich bis Ende Januar.

Danach müsse noch die angrenzende zweite Wasserkammer saniert werden. Alles außer der dritten Wasserkammer werde auf den neuesten Stand gebracht, erklärt er. Statt der bisherigen Leitern werden Treppen in die Becken gebaut. Auch Metallbauarbeitern und neue Hydraulik-Bauteile seien notwendig.

Das Trinkwasser des Fachwerk- und Weindorfs kommt aus Quellen an der Schwarzwaldhochstraße. Es läuft in einem kürzlich erneuerten Quellsammelschacht zusammen und wird in einer Entsäuerungsanlage, einer Ultrafiltrationsanlage und einer UV-Anlage behandelt. Bis zu 160 Millionen Kubikmeter Trinkwasser pro Jahr verbrauchen die 2500 Einwohner , die darüber versorgt werden, einschließlich des Freibades der Gemeinde und der Feriengäste pro Jahr. 37 Häuser haben ihre eigenen Quellen.

In trockenen Sommern wie 2022 reicht das Quellwasser nur für den Verbrauch in den Höhenortsteilen. Dann werden bis zu 15 Millionen Liter Trinkwasser aus Achern nach Sasbachwalden gepumpt. Die dafür unverzichtbaren Pumpen, die im Hochbehälter Sandweg sitzen, müssen demnächst für weitere rund 190.000 Euro erneuert werden.

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