Die „Wilderer Stube“ ruht wie eine charmante Reminiszenz an vergangene Zeiten über Sasbachwalden.
Durch und durch einem ursprünglichen Schwarzwaldstil treu geblieben, ist das Gasthaus ein liebevoll gestaltetes Schmuckkästchen.
Gespickt wurde es mit unzähligen Details: Holzbalken an der Decke, ein großer Kamin, Geweihe, historische Werkzeuge und Wanduhren, eine Schallplatte „Die schönsten deutschen Märsche“, eine Puppe in Schwarzwälder Tracht, ein Akkordeon.
Viele Gäste lieben genau diesen Stil.Mike Huck, Gastwirt
Viel Holz allenthalben, auf den Tischen frische Blumen. Die Räume strahlen Wärme aus. Auf modernere, oft kühlere Akzente verzichtet das Haus ganz.
Eine bewusste Entscheidung, sagt Mike Huck, der die „Wilderer Stube“ gemeinsam mit seiner Frau betreibt. „Viele Gäste lieben genau diesen Stil“, erklärt er. „So etwas gibt es kaum noch in der Region. Diese Authentizität macht uns aus.“
Wildgehege und WLAN
Dennoch sei die Klientel keineswegs auf ältere Semester beschränkt, unterstreicht er. „Wir bewirten viele junge Leute, gerade Familien mit Kindern. Bei diesen Gästen punkten wir sicherlich auch mit unserem Wildgehege draußen, dem gut einsehbaren Spielplatz – und schnellem freiem WLAN.“
Ungewöhnlich reizvoll ist die umgebende Natur. Wander- und Radfahrmöglichkeiten in der unmittelbaren Umgebung sind breit gefächert, das Restaurant somit ideal gelegen für eine Einkehr.
Von der großen Terrasse aus reicht der Blick bis in die Rheinebene; an klaren Tagen erkennt man sogar das Straßburger Münster, im Hintergrund die Vogesen.
Das traumhafte Panorama ist an kulinarische Genüsse gekoppelt: Die Familie Huck hat sich, kaum überraschend, der traditionellen badischen Küche verschrieben, wobei auch Vegetarier einiges auf der Speisekarte finden.
Wild aus eigener Zucht
Der erfahrene Chefkoch setzt auf Qualität, Frische und Regionalität, wie Mike Huck betont. Zu den heimischen Spezialitäten zählen etwa Wildgerichte, Waldpilze, diverse Knödelsorten und Forellen. Beliebt sind freilich auch die saftigen Rumpsteaks argentinischer Herkunft.
Und zum Dessert offeriert das Haus neben dem klassischen Eisbecher etwa Panna Cotta mit marinierten Erdbeeren: Auch in der „Wilderer Stube“ hat ein bisschen große weite Welt Einzug gehalten. Die Weine allerdings, so die Gastgeber, stammten ausschließlich aus Sasbachwalden.
In jeder Geste spürbar ist der familiäre Geist des Betriebs. Wer seinen Weg hierher wählt, sucht nicht städtische Anonymität. Der Gast findet denn auch einen persönlichen Umgang und eine schlichte Freundlichkeit abseits der Hektik des Alltags.
Familienbetrieb in zweiter Generation
Zum Team zählen insgesamt rund zehn Mitarbeiter. „Uns allen ist die Kommunikation mit den Menschen wichtig“, so Mike Huck. Seine Eltern waren übrigens ebenfalls Gastronomen; er übernahm in zweiter Generation. „Meine Mutter steht uns bis heute zur Seite.“
Allerdings verlagerte sich der Restaurantbereich vom Nachbargebäude in die heutige „Wilderer Stube“, bis vor etwa zwölf Jahren ausschließlich als Pension genutzt. „Wir haben im Innen- wie Außenbereich jeweils Platz für 50 Gäste“, erzählt er weiter. „Nach dem Stillstand der Pandemie ist das Leben in unser Haus zum Glück zurückgekehrt.“
Nachfrage bestehe ganzjährig, „vor allem aber im Sommer und im Winter“. In der kalten Jahreszeit versinkt die „Wilderer Stube“ natürlich manchmal im Schnee.
Dann genießt man den weiten Blick bis nach Frankreich hinüber zwar nicht von der Terrasse aus, aber durch die großen Fenster des – im doppelten Sinne – warmen Restaurants. Mit dem sympathischen Flair von anno dazumal.