Die Analyse hat es bestätigt: Wolfsrüde GW 852 m ist für die vier toten Schafe verantwortlich, die Ende Mai auf Gemarkung Baiersbronn im Kreis Freudenstadt aufgefunden wurden. Das teilte das baden-württembergische Umweltministerium mit. Der Verdacht auf Wolfsriss war der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) in Freiburg gemeldet worden.
Die Tierkörper waren zunächst zur weiteren Untersuchung an die Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter in Freiburg gebracht worden. Die genetischen Proben seien am Senckenberg Zentrum für Wildtiergenetik analysiert worden.

Nun liegt das Ergebnis der Untersuchungen vor, über das das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in einer Pressemitteilung informierte. Die Gemeinde Baiersbronn liegt im Fördergebiet Wolfsprävention Schwarzwald.
Die Nutztierverbände sowie die Wildtierbeauftragten der Region seien über den Sachverhalt informiert, heißt es aus dem Ministerium in Stuttgart. Eventuelle Beobachtungen mit Verdacht auf Wolf sollten umgehend der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg gemeldet werden: info@wildtiermonitoring.de oder Telefon 0761 4018-274.
Seit dem Jahr 2015 wurden auch in Baden-Württemberg einzelne Wölfe nachgewiesen. Der Norddeutschland eingewanderte Rüde „GW 852m“ ist auch für einen Angriff auf eine Schafherde am 30. April 2018 in Bad Wildbad verantwortlich. Damals kamen im Nordschwarzwald 44 Schafe ums Leben.
Wolf ist eine streng geschützte Art
Der Wolf ist eine nach nationalem und internationalem Recht streng geschützte Art, betont das baden-württembergische Umweltministerium. Zugleich stelle er eine Bedrohung für Weidetiere im Südwesten dar.
Die Landesregierung suche daher gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Jagd, Landwirtschaft, Naturschutz, Verwaltung und Wissenschaft nach pragmatischen Lösungen für die Herausforderungen, die die Rückkehr des Wolfes mit sich bringen. Innerhalb eines „Fördergebietes Wolfprävention“ fördert das Land die Anschaffung und den Unterhalt von Weidezäunen und Herdenschutzhunden.
Schwarzwald ist Fördergebiet Wolfsprävention
Das Fördergebiet Wolfsprävention Schwarzwald umfasst den gesamten Naturraum Schwarzwald. Es hat eine Größe von etwa 8.800 Quadratkilometern. Es umfasst unter anderem die Landkreise Freudenstadt, Rastatt, Karlsruhe, Pforzheim sowie den Ortenaukreis und den Enzkreis, außerdem die Stadtkreise Baden-Baden und Karlsruhe.