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Kritik am Verkehrskonzept

Immer wieder Chaos auf B500: Fahrgastverband sieht neue Buslinien zu wenig beworben

Ein Sprecher von „Pro Bahn“ sagt: Die neuen Buslinien im Nationalparkgebiet seien in der Bevölkerung zu wenig bekannt. Das ist nicht der einzige Kritikpunkt der Verbandsvertreter.

Verkehrsprobleme, Mummelsee
Zu Verkehrsbehinderungen kommt es an der Schwarzwaldhochstraße – wie hier beim Mummelsee am ersten Adventswochenende – immer wieder. Foto: Bernhard Margull

Nach den wieder einmal chaotischen Verkehrsverhältnissen auf der Schwarzwaldhochstraße am vergangenen Wochenende meldet sich erneut der Verband „Pro Bahn“ mit Kritik zu Wort.

Vieles sei schon angekündigt worden, um die Verkehrsprobleme an der B500 zu mindern, „aber leider wurde bisher alles nur halbherzig oder gar nicht umgesetzt“, so Gerhard Stolz vom Regionalverband Mittlerer Oberrhein und Südpfalz in einer Stellungnahme.

„So, wie im Sommer die Motorradlawine den Erholungs- und Freizeitwert des Nationalparks schmälert, geschieht das Gleiche durch den individuellen Autoverkehr bei wintersportlicher Schneelage.“

Kaum jemand weiß, welche Buslinien da alle im Schwarzwald verkehren.
Gerhard Stolz, „Pro Bahn“ Mittlerer Oberrhein und Südpfalz

Zwar seien die Mitglieder des Fahrgastverbandes froh über das in diesem Jahr umgesetzte Nahverkehrskonzept für den Nationalpark Schwarzwald, es habe allerdings Schwächen. So werde das Konzept zum einen nicht genügend öffentlich beworben: „Kaum jemand weiß, welche Buslinien da so alles im Schwarzwald verkehren“, so Gerhard Stolz.

Chaos an der B500: Buslinien sollten attraktiver werden

„Dabei sollte doch bei vielen ein großes Interesse an der verstärkten Nutzung der Nationalparkbusse bestehen, angefangen bei der Nationalparkverwaltung, hauptsächlich aus Gründen des Umweltschutzes, bei den Gebietskörperschaften, dem Landkreis Freudenstadt, dem Landkreis Rastatt, dem Ortenaukreis und der Stadt Baden-Baden, die doch einen Teil der Kosten wieder durch Fahrgeldeinnahmen erwirtschaften könnten, und ebenfalls den Verkehrsverbünden“, heißt es weiter in dem Schreiben.

Zum anderen würden vermutlich mehr Menschen mit dem Bus ins Höhengebiet kommen, „wenn Fahrgäste leichteren Zugang zu Fahrkarten, Fahrplänen und Liniennetzplänen hätten“, so Stolz. Das Liniennetz sei darüber hinaus in den Wintermonaten zu ausgedünnt: „Wer besucht da zum Beispiel den stark frequentierten Lotharpfad umweltfreundlich mit dem Bus, wenn dieser nur alle zwei Stunden verkehrt?“

Zudem würden die Nationalparkbusse bei starkem Besucherandrang durch die vielen Autos behindert, auf den Straßen und an den Haltestellen. Das führe zu Verspätungen, was eine Busfahrt zum Ausflugsziel wiederum weniger attraktiv mache.

Seit April fahren neue Busse – Weiterentwicklung bis 2025

Dem Verkehrskonzept war eine Bürgerbeteiligung in der Region vorausgegangen, bei der insgesamt 600 Anmerkungen eingereicht worden waren. Bereits umgesetzt sind inzwischen vier neue Regiobuslinien sowie der neue bewirtschaftete Parkplatz für das Besucherzentrum am Ruhestein.

Seit April fahren die neuen Busse aus Richtung Achern, Baden-Baden, Baiersbronn und Freudenstadt ins Höhengebiet. Dazu kommen Zubringerlinien, die die Strecken der Regiobusse ergänzen. Die Busse sind im Sommer im Stundentakt unterwegs, im Winter im Zwei-Stunden-Rhythmus.

Wie das Verkehrsministerium Baden-Württemberg mitgeteilt hatte, sollen die vier Linien bis 2025 weiterentwickelt werden und dann als „langlaufende Regiobuslinien“ von Freudenstadt bis Baden-Baden und von Baiersbronn bis Achern verkehren.

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