
Es ist ein Ort, der jeden verzaubert. Der südliche Rand des Bergplateaus der Hornisgrinde erlaubt einen großartigen Blick in das Rheintal.
Was für ein wunderbarer Platz, um Musik zu genießen und ganz besonders jene Musik, die Jay Alexander am Sonntagabend mit auf den höchsten Gipfel des Nordschwarzwaldes gebracht hatte.
Beim Fantreffen mit Jay Alexander genossen nicht nur die Mitglieder des Fanclubs ein außergewöhnliches Konzert, sondern auch viele Zaungäste, die zufällig oben waren.
Vor der Grindehütte war die Bühne aufgebaut. Die bestuhlte Terrasse und Bierbänke waren zahlenden Gästen vorbehalten, während die Picknick-Tische und Liegestühle in guter Hörweite frei nutzbar waren.
Bange Blicke richteten sowohl Fans als auch Jay Alexander immer wieder gen Horizont. Mittags hatte es noch geregnet und eine zeitweise geschlossene Wolkendecke ließ Befürchtungen aufkommen, das Wetter könnte nicht halten.
Rund 130 Fans wandern mit dem Tenor auf die Hornisgrinde
Immerhin war geplant, dass die Fans mit ihrem Star und seinem Cocker Spaniel (Jay Alexander: „Mein Schatz Charlotte“) vom Mummelsee auf den Gipfel marschierten. Tatsächlich hatten sich 130 Wanderer auf den Weg zur Grindehütte gemacht, wo das Konzert um 18 Uhr pünktlich begann.
Ganz gewiefter Moderator, hatte Jay Alexander das schöne Wetter einfach herbeigeredet und letztlich blieb es auch trocken. Gegen Ende des Konzerts, gerade rechtzeitig zum romantischen Franz Lehár-Lied „Dein ist mein ganzes Herz“, beleuchtete sogar noch die Abendsonne die Szenerie.
Einst sang der deutsche Tenor Rudolf Schock dieses Lied. „Ich schaue mit Vergnügen die Schmonzetten aus den 1960er Jahren. Ein bisschen heile Welt können wir in der heutigen Zeit doch alle brauchen“, hatte Alexander den Evergreen angekündigt und bekam schon im Vorhinein Beifall dafür.
Schlager, Volkslieder, Opern-Arien und Popballaden bescheren ein bisschen heile Welt
Der Sänger weiß, wie er sein Publikum gewinnt. Er schenkt genau dieses Wohlgefühl, ein glückliches Stückchen Auszeit, ein bisschen heile Welt.
Dazu trägt nicht nur das Repertoire bei aus italienischen Volksliedern, Opern-Arien und bekannte Balladen der Pop-Literatur wie „Bridge Over Troubled Water“ oder der Elvis’ Hit „Are You Lonesome Tonight“, sondern ganz besonders auch die Art der Interpretation.
Der studierte Opernsänger singt jedes Lied mit hoher Intensität, setzt sehr effektiv die Pausen und begeistert mit großer Emotionalität. Dabei sind die Arrangements perfekt auf seinen Stimmumfang abgestimmt.
Die charmante Moderation tut ein Übriges und lässt die Distanz zwischen Künstler und Publikum dahin schmelzen.
Ein hochkarätiges Ensemble begleitet den charmanten Sänger
Unterstützt wird der Sänger von einem hochkarätigen Ensemble, das Adrian Werum zusammengestellt hat.
Der Pianist, Komponist und Dirigent, der als Leiter des „Orchesters der Kulturen“ unterschiedliche musikalische Einflüsse liebt, hatte Constantin Meyer am Cello, Shelly Ezra an der Klarinette und als besonderen Gast den Allgäuer Andreas Kerber mit dem Alphorn eingeladen. Kerber begann das Konzert mit seinem ungewöhnlichen Musikgerät und dem selbst komponierten, teilweise bluesigen Stück „Das Alphorn groovt“.
„Wir haben uns überlegt, dass diese Mischung aus Heimatklängen und Klassik gerade hier im Schwarzwald ganz gut passen wird“, erklärte Adrian Werum und bestätigte, dass die Arrangements eigens für diesen Abend angepasst wurden.
Mit dabei war auch Pianistin Juna Tcherevatskaia, die Jay Alexander seit 28 Jahren am Klavier begleitet. So auch bei den italienischen Arien „Amor ti vieta“ aus der Oper Fedora und „Nessun Dorma“ aus Puccinis Turandot.
Der Fanclub von Jay Alexander war im vorigen Jahr schon einmal auf der Hornisgrinde, als der Tenor zum Fan-Konzert geladen hatte. Die Jahre zuvor hatte man sich im Weinberg von Alexander in Ölbronn zu solchen Aktionen getroffen.
Die Organisatorin des Clubs, Gabriele Eckert-Esselen aus Karlsruhe, war dann auch sehr zufrieden mit dem diesjährigen Treffen. „Wir lassen uns immer ein schönes Programm einfallen, so dass die weit angereisten Fans gut profitieren“, erklärt sie und schaut sich um.
Einige Teilnehmer waren sogar aus Wien und Leipzig angereist
„Wir haben Gäste aus Siegen, Frankfurt, Erfurt, Wien und Leipzig“, freut sie sich. Am Vorabend sei man gemeinsam bei einer Sommerserenade im Erbprinz in Ettlingen gewesen und am Montagmorgen gibt es noch ein gemeinsames Frühstück in Pforzheim.
So schön das Konzert auf dem 1.115 Meter hoch gelegenen Plateau war, die Grindehütte strebt nicht an, solche Veranstaltungen anzubieten. „Das ist eine Ausnahme“, erklärt Hüttenchef Nicolas Zepf. Auch insofern war dieses Wohlfühl-Konzert in jeder Hinsicht etwas Besonderes. Für die Fans und für die Zaungäste.