
Zum Abschluss ihres Regentenjahres unternahmen die Badischen Weinmajestäten eine Studienreise durch ihr Hoheitsgebiet. Statt mit Krone, Zepter oder Kutsche entschieden sie sich für eine sportliche Variante und nutzten E-Roller.
In neun Tagen bewältigten die jungen Damen ein Mammutprogramm, das sie vom Bodensee bis ins Tauberfränkische führte, mit täglich bis zu zehn Stationen.
Jeder badische Anbaubereich erhielt einen eigenen Tag, begleitet von den Bereichsprinzessinnen. Die Ortenau Excursion startete in Durbach mit einem Besuch am steilsten Ortenauer Weinberg, dem Ölberg. Dort wurden sie von Durbachs Weinprinzessin Melanie Doll und der Ortenauer Weinprinzessin Alisa Höll am markanten Schriftzug im Berg herzlich empfangen.
Lisa Burkhardt von der Durbacher Winzergenossenschaft erläuterte dem fachkundigen Team die Besonderheiten dieser herausfordernden Weinlage und die Schwierigkeiten, den „Problembuckel“ repräsentativ und dauerhaft als wirtschaftlich rentable Weinlage zu erhalten.
Auch jüngstes und kleinstes Weingut in Durbach besucht
Die nächste Station führte die Gruppe zum jüngsten und kleinsten Weingut in Durbach. In Sendelbach wurden die Damen von Önologe Matthias Wörner empfangen, der die Alleinstellungsmerkmale seines fünf Hektar großen Betriebs und seine Philosophie erläuterte, wie er Wein unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeit und mit minimalen Hilfsmitteln in Einklang mit der Natur produziert.
Der Tross setzte seine Reise entlang der Badischen Weinstraße fort und erreichte Oberkirch-Bottenau, wo der Rebveredlungsbetrieb Kiefer und Sester besucht wurde. Hier lag der Fokus nicht auf dem Weinbau und dem Keller, sondern auf der Anzucht von Jungreben.
Betriebsinhaber Ralf Sester informierte die jungen Fachfrauen über die aktuellen Entwicklungen bei den pilzwiderstandsfähigen Rebsorten und betrat mit ihnen Neuland.
Auf dem Weg in die mittlere Ortenau wurden die Hoheiten von Geschäftsführer Sebastian Hill von den Oberkircher Winzern in der Winzerhütte in Oberkirch Tiergarten mit den spezifischen Eigenschaften des Weinbaus im Renchtal vertraut gemacht, bevor sie gestärkt zu einem weiteren weintouristischen Highlight der Ortenau weiterzogen.
In den Höhen der Waldulmer Rebberge überraschte der geschäftsführende Vorstand der Waldulmer Winzergenossenschaft, Georg Börsig, die Weinreisenden mit einem neu errichteten fünf Meter breiten und drei Meter hohen Riesenherz, das eine integrierte Sitzbank beherbergte.
Das Programm war außerordentlich abwechslungsreich.Jessica Himmelsbach , Weinkönigin
Der Ort bot den perfekten Rahmen für einen Fototermin und eine entspannte Pause. Die Überraschung war gelungen, nachdem den Hoheiten eine Rebenpatenschaft auf dem Waldulmer Pfarrberg von Bürgermeister Stefan Hattenbach überreicht wurde. Anschließend gab es Winzersekt. Kellermeister Thomas Hirt vom Winzerkeller Hex vom Dasenstein präsentierte die Philosophie der eigenen Sektherstellung und ließ die Damen einige Proben verkosten. An diesem hochsommerlichen Tag kamen die prickelnden Sekte genau richtig.
Mit dem Besuch des Aspichhofes in Ottersweier wurde das Bühler- und das Baden-Badener Rebland angesteuert. Für Betriebsleiter Simon Glaser stand nicht nur der Wein im Vordergrund, sondern vor allem das ökologische Nachhaltigkeitskonzept und der soziale Auftrag des in öffentlicher Hand befindlichen Hofgutes.
Der Besuch dieses Betriebs, der sich auf die Lebensmittelproduktion spezialisiert hat, bot eine gelungene Abwechslung zu den vorwiegend weinbezogenen Exkursionen. Die von den Weinmajestäten selbst zusammengestellten Tagesprogramme waren nicht nur auf etablierte Betriebe in der Weinwirtschaft ausgerichtet. Dies wurde auch beim Besuch der letzten Tagesstation in der neu gegründeten Weinmanufaktur Huber in Bühl und dem jungen Weingut Sven Niger in Baden-Baden-Varnhalt deutlich.
„Das Programm war anspruchsvoll, aber auch außerordentlich abwechslungsreich und lehrreich“, erklärte die badische Weinkönigin Jessica Himmelsbach. Für sie war es ein herausragender Abschluss ihres einjährigen Regentenjahres. Nachdem sie die badische Krone abgelegt hat, bereitet sie sich auf die Wahl zur deutschen Weinkönigin vor. „Diese mehrtägige Badenreise war ein Highlight in meinem Jahr als Badische Weinprinzessin“, schwärmte Lisa Huber.