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Breitband-Ausbau in Mittelbaden

Die Deutsche Glasfaser will Willstätt das schnelle Internet bringen

Der Willstätter Bürgermeister Huber setzt beim Breitband-Ausbau ab sofort auf einen Dienstleister aus der Privatwirtschaft. Die gesamte Gemeinde soll ausgebaut werden.

Willstätts Bürgermeister Christian Huber setzt in Sachen schnelles Internet jetzt auf den privatwirtschaftlichen Anbieter Deutsche Glasfaser. Am Montag stellte Marina Wilberger das Konzept des Unternehmens in Willstätt vor.
Willstätts Bürgermeister Christian Huber setzt in Sachen schnelles Internet jetzt auf den privatwirtschaftlichen Anbieter Deutsche Glasfaser. Am Montag stellte Marina Wilberger das Konzept des Unternehmens in Willstätt vor. Foto: Michael Brück

Die Gemeinde Willstätt will nicht länger auf den Ortenaukreis warten. Während unter dessen Federführung und unter Beteiligung zahlreicher Kommunen die Arbeiten am kreiseigenen Glasfasernetz nach mehreren Rückschlägen langsam an Schwung gewinnen, schert man an der Kinzig aus. „Wir haben Großes vor“, so Bürgermeister Christian Huber (parteilos) am Montag in einem Pressegespräch. Und man wolle nicht mehr länger warten, bis vonseiten der Breitband Ortenau irgendwann einmal ein Signal zum Ausbau komme.

Die Breitband Ortenau habe über einen vergleichsweise langen Zeitraum nur Kapazitäten zur Anbindung von 700 bis 800 Haushalten gehabt. In Willstätt und seinen Ortsteilen seien aber mehr als 4.600 Haushalte zu versorgen.

„Seit meinem Amtsantritt vor nunmehr etwa zweieinhalb Jahren ist in Willstätt aber noch nicht ein Haushalt an das Glasfasernetz angeschlossen worden. Deshalb setzen wir jetzt auf den privatwirtschaftlichen Ausbau“, erklärte der Bürgermeister und präsentierte die Deutsche Glasfaser (DG) als Partner in Sachen Breitbandausbau.

Digitalisierungs-Ausbruch aus dem „kommunalen Korsett“

Man habe sich auch intensiv innerhalb des Gemeinderats über dieses Vorgehen ausgetauscht und gemeinschaftlich beschlossen, dass Willstätt künftig in dieser Frage nicht mehr länger in einem kommunalen Korsett gefangen sein wolle.

Marina Wilberger von der Deutschen Glasfaser erläuterte Konzept und Planungen des Glasfaserunternehmens. Die Unternehmensgruppe Deutsche Glasfaser sei der führende Glasfaseranbieter für den ländlichen Raum in Deutschland mit 14 regionalen Bürostandorten und 130 Vertriebsstandorten. Leistungsstärke, Stabilität, Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit seien die Attribute, die für Glasfaser sprächen. Vieles werde damit sehr viel besser, auch für kommende Generationen, versprach die Vertriebsmitarbeiterin.

Ein stabiles und leistungsfähiges Netz sei demnach unerlässlich für ein uneingeschränktes Streamen, auch bei höheren Auflösungen. „Glasfaser ermöglicht sekundenschnelle Up- und Downloads von großen Datenmengen, sorgt für unterbrechungsfreie Videokonferenzen im Homeoffice und störungsfreies Homeschooling, genauso wie für ein perfektes Gaming-Ergebnis ohne störende Verzögerungen“, so Wilberger.

Sieben Netzwerk-Geräte pro Person

„Im Jahr 2010 lag der Anteil von vernetzten Geräten pro Person noch bei zwei. 2015 waren es schon 3,5 und heute bewegen wir uns bei sieben Geräten, die in einem Haushalt pro Person im Netzwerk arbeiten“, erklärte die Expertin der Deutschen Glasfaser. Dagegen liege Deutschland, was den Anteil von Glasfaseranschlüssen betreffe, bei einem Anteil von 3,2. Ein gewaltiger Unterschied zu Ländern wie Südkorea, wo der Anteil bei 80,4 liege. Auch im europäischen Vergleich sei Deutschland weit abgeschlagen.

In Willstätt fange die Deutsche Glasfaser deshalb auch ab sofort damit an, die Nachfrage nach Glasfaser abzufragen, versicherte Wilberger. Am 13. Dezember sei dann ein wichtiger Stichtag. Bis dahin müsse man wenigstens 40 Prozent aller Haushalte für das schnelle Internet begeistert haben. Dann starte man sofort in die Planungsphase und nach spätestens zwölf bis 18 Monaten in die Bauphase.

Glasfaserkabel liegen auf einer Baustelle.
Mehr Geschwindigkeit: Highspeed-Surfen soll in Willstätt bald möglich sein. Foto: Sina Schuldt/dpa

Erreiche man das Ziel der 40 Prozent nicht, könne es keinen Ausbau für Willstätt geben, erklärte sie die Regeln ihres Unternehmens. So werde das Unternehmen etwa den Ausbau kostenlos übernehmen. Gebaut werde schnell in Spülbohrfahren, über Erdschächte und im Fräsverfahren. Sei das Kabel in alle Häuser verlegt, biete man den Bürgern verschiedene Pakete für Privatkunden und Geschäftskunden an. Ob 300, 400, 600 oder 1.000 Megabit. Im ersten Jahr würden alle Privatkunden 24,99 Euro im Monat zahlen müssen.

Am 6. Oktober sollen Bürger bei einem Online-Infoabend mehr erfahren über den möglichen Breitband-Ausbau in Willstätt.

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