Zweitliga-Handball gab es in der Willstätter Hanauerlandhalle zuletzt in der Saison 2008/09. Die HR Ortenau, wirtschaftlich getragen vom TV Willstätt, TuS Schutterwald, HC Elgersweier, TuS Altenheim und HGW Hofweier, wollte damals eigentlich in die Erste Bundesliga durchstarten, musste am Rundenende aber Insolvenz anmelden.
Seither marschiert der TV Willstätt wieder alleine – zunächst in der Südbadenliga, seit 2010 in der Baden-Württemberg-Oberliga und ab 2018 in der Dritten Liga. Nun wird der nächste Schritt angepeilt.
Nachdem der Deutsche Handball-Bund (DHB) aufgrund der coronabedingten Umstände den Wettbewerb in der laufenden Drittliga-Saison 2020/21 ausgesetzt und eine Modusänderung hinsichtlich des Auf- und Abstiegs beschlossen hat, nimmt der TV Willstätt die vom DHB angebotene Möglichkeit wahr, an der Aufstiegsrunde zur Zweiten Bundesliga teilzunehmen.
TV Willstätt hat 13 Konkurrenten um den Aufstieg
Für die Schützlinge von Trainer Ole Andersen kündigt sich damit eine höchst anspruchsvolle Aufgabe an. „Wir haben fristgemäß bei der spielleitenden Stelle gemeldet und den Lizenzantrag beim DHB eingereicht“, sagt der Willstätter Handball-Chef Rainer Lusch.
Neben dem TV Willstätt haben 13 weitere Vereine ihre Meldung abgegeben, und zwar: HC Oppenweiler/Backnang, TSB Horkheim, VfL Pfullingen, TuS Vinnhorst, TuS Spenge, VfL Eintracht Hagen, VfL Potsdam, HC Empor Rostock, Eintracht Hildesheim, MTV Braunschweig, HSG Hanau, TuS Dansenberg und HSG Krefeld.
„Wir wollen unserer Mannschaft, die unter Coach Andersen seit fünf Monaten konzentriert trainiert und in dieser Zeit nur vier Spiele absolviert hat, einfach eine Motivationsspritze geben. Außerdem haben wir die Gelegenheit zu sehen, wo wir im Vergleich mit anderen ambitionierten Drittligisten tatsächlich stehen“, so Lusch.
Die Teilnahme an der Aufstiegsrunde lässt sich der Verein einiges kosten. „Insgesamt 7.000 bis 8.000 Euro werden es schon werden. Allein die Meldegebühr beträgt 2.000 Euro. Dazu kommt eine Bürgschaft über 20.000 Euro“, nennt Lusch Zahlen.
Mittelfristig wollen wir auf jeden Fall in die Zweite Bundesliga.Rainer Lusch, Handball-Chef des TV Willstätt
Angesichts der starken Konkurrenz sieht der TVW-Funktionär das eigene Team im Kampf um den Aufstieg nur in der Außenseiterposition. Gleichzeitig verdeutlicht er: „Es wäre kein Beinbruch, wenn wir anderen Mannschaften in diesem Jahr den Vortritt lassen müssten. Mittelfristig wollen wir aber auf jeden Fall in die Zweite Bundesliga.“
Nur zwei Handball-Mannschaften gehen nach oben
Wie es nun genau weitergeht, steht noch nicht fest. Sicher ist indes, dass es lediglich für zwei der insgesamt 14 Bewerber nach oben geht.
Schafft es der TV Willstätt, wäre nach zwölfjähriger Abstinenz wieder Zweitliga-Handball in der Hanauerlandhalle zu sehen.