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Protest weitet sich aus

Anwohner bekommen Unterstützung bei Protest gegen Klinik-Pläne im Rastatter Münchfeld

Der mögliche Bau des künftigen Zentralklinikums Rastatt ruft Proteste bei Anwohnern im Münchfeld hervor. Sie befürchten mehr Verkehr und Lärm. Jetzt bekommen die Betroffenen Unterstützung.

Ein See.
Der Münchfeldsee: Laut einem Gutachten eignet sich das angrenzende Areal am besten für den Bau des neuen Zentralklinikums Mittelbaden. Foto: Holger Siebnich

Die Bürgerinitiative Lärmschutz Rastatt Münchfeld/Siedlung unterstützt die Proteste von Anwohnern gegen den möglichen Bau des geplanten Zentralklinikums Mittelbaden am Münchfeldsee. Die Vorsitzende Iris Sutter sagt: „Das Vorhaben tritt unseren jahrelangen Kampf für weniger Verkehr mit Füßen.“

Die Bürgerinitiative (BI) macht sich seit langem für den Bau einer Querspange am südlichen Stadteingang stark, die B3 und L75 verbinden soll.

Die Anwohner erhoffen sich dadurch eine Entlastung der Badener Straße, wo der Verkehrsfluss seit dem Bau des A5-Anschlusses Rastatt-Süd deutlich zugenommen hat.

Klinikum im Münchfeld? Initiative glaubt nicht an Schub für Querspange

Ihre Anstrengungen sieht die BI durch die Klinikpläne konterkariert. In einer Mitteilung der Initiative heißt es: „Mit dem Standort Münchfeldsee ist die Chance auf ruhigere Wohngebiete für die Bewohner zunichte gemacht.“

Wie andere Anwohner, die sich gegen den Klinikbau formiert haben, glaubt Sutter nicht daran, dass die Umsetzung der Querspange durch das Großprojekt einen Schub erfährt.

Die bislang existierende Pläne sehen zwar vor, das Krankenhaus über die Querspange anzubinden. Die Vorsitzende bezweifelt allerdings, dass die bisher vorgesehene Trassenführung damit vereinbar wäre: „Wenn die Querspange noch einmal überplant werden müsste, dann bekommen wir sie in 100 Jahren nicht.“

Wir halten die Standortwahl Münchfeldsee katastrophal.
Iris Sutter, Vorsitzende Bürgerinitiative

Dass sich die Stadt Rastatt trotzdem mit dem Standort beworben hat, findet sie unverständlich: „Niemand in der Verwaltung und im Gemeinderat kann sagen, dass er nicht um die bereits heute unerträgliche Verkehrssituation in Münchfeld und Siedlung weiß.“ Um so mehr sei die Vorstandschaft der BI über die Planung enttäuscht.

Der Initiative ist es wichtig, zu betonen, dass die Mitglieder das Klinikum in Rastatt nicht ablehnen. „In Bezug auf die zukünftige Verkehrsentwicklung in Münchfeld und Siedlung halten wir die Standortwahl Münchfeldsee jedoch für katastrophal.“ Beim Merzeau-Gelände, mit dem sich die Stadt ebenfalls beworben hat, würde es dagegen keine Verkehrsbelastung für Anwohner geben.

BI stellt sich an die Seite betroffener Anwohner

Sutter geht vielmehr davon aus, dass der Bau des Klinikums auf dem ehemaligen Kasernen-Areal die Umsetzung der Querspange beschleunigen könnte. Die Verbindung sei auch notwendig, um Merzeau adäquat zu erschließen.

Die Bürgerinitiative will sich laut Sutter an die Seite der Anwohner stellen, die bereits Schritte gegen das Projekt angekündigt haben. Zunächst wollen die Betroffenen die Kreistagsfraktionen anschreiben. Sie erwägen außerdem, den Petitionsausschuss des Landtags einzuschalten. „Das unterstützen wir“, sagt Sutter.

Zur Wahl für den Klinik-Standort stehen insgesamt fünf Flächen, davon drei in Baden-Baden. Laut einem externen Gutachten erfüllt der Münchfeldsee die Kriterien für ein Zentralklinikum am besten, dicht gefolgt von Merzeau. Die Entscheidung über den Standort fällen der Gemeinderat Baden-Baden am 25. Juli und der Kreistag Rastatt am 26. Juli.

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