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Führung des Obst- und Gartenbauvereins

Auf dem Ottersdorfer Obstlehrpfad gibt es auch Kostproben

Der Obst- und Gartenbauverein Ottersdorf führt Interessierte den Ottersdorfer Obstlehrpfad entlang. An den verschiedenen Stationen gibt es nicht nur viel Wissen, sondern auch einiges zum Probieren.

Neben viel Wissenswertem über heimisches Obst gibt es bei der kulinarischen Führung rund um Ottersdorf auch zahlreiche Kostproben örtlicher Köstlichkeiten.
Neben viel Wissenswertem über heimisches Obst gibt es bei der kulinarischen Führung rund um Ottersdorf auch zahlreiche Kostproben örtlicher Köstlichkeiten. Foto: Stephan Friedrich

Rund 130 Stationen hat der Ottersdorfer Obstlehrpfad mittlerweile. Vor mehr als 25 Jahren auf Initiative des heutigen Ehrenvorsitzenden des Obst- und Gartenbauvereins Ottersdorf, Francis Moog, angelegt, zeigt er heute die große Bandbreite der verschiedenen Obstsorten in der Region. „Gleichzeitig dient er als Gen-Zentrum, denn manche Arten sind sonst kaum noch zu finden“, berichtete Moog jetzt auf einer mehrstündigen Führung.

An verschiedenen Stationen gab es neben viel Wissenswertem auch einiges Kulinarisches zu probieren. Verschiedene Schnäpse, allesamt aus heimischer Produktion, ließen die Führung trotz leichten Regens zu einem Genuss werden. Auch für das Auge war was geboten: Denn viele Obstbäume stehen derzeit in voller Blüte. „Für einige war es in den letzten Tagen allerdings zu kalt. Da werden wir beim Ertrag wohl Abstriche machen müssen“, mutmaßt Moog. Wie viel Schaden die kalten Nächte tatsächlich angerichtet haben, könne allerdings aktuell noch nicht gesagt werden.

Begonnen hatte die Themenführung in der Kelterei von Lothar Merkel. Dort, wo im Herbst die Besitzer der Streuobstwiesen Schlange stehen, um ihren Äpfeln den Saft zu entlocken, wird seit einigen Jahren auch Ingwer gepresst. Dieser kommt freilich nicht aus Ottersdorf, denn „in Deutschland hat es dazu einfach nicht das passende Klima“, informierte Merkel.

Vielmehr bezieht er rund zehn bis 20 Tonnen Ingwer pro Jahr aus Ghana, Uganda und Peru. Während man aus einer Tonne Äpfel rund 750 bis 800 Liter Saft gewinnt, sind es bei der gleichen Menge Ingwer nur rund 400 Liter. Ingwersaft gebe in kleinen Mengen dem Apfelsaft eine besondere Note, könne aber auch mit Wasser verdünnt getrunken werden. Bereits seit dem 16. Jahrhundert wird dem Saft nachgesagt, dass er entzündungshemmend und Blutdruck senkende Wirkungen haben kann.

Ingwer-Kurkuma-Spargel-Saft ist ein Highlight der Führung durch Ottersdorf

Den Gästen der kulinarischen Führung durch Ottersdorf präsentierte Lothar Merkel seine neueste, zur Jahreszeit passende Kreation: Ingwer-Kurkuma-Spargel-Saft. Das Motto lautet dabei „Knolle trifft Spargel“. Und wie schmeckt es den Teilnehmern? „Gewöhnungsbedürftig“, sagen die einen, „lecker“ andere und „eher nicht mein Fall“ einige wenige.

Staunen war für die Besucher entlang des Obstlehrpfads angesagt. Riesige Bäume, teilweise bis zu 150 Jahre alt, tragen unter anderem die badische Weinbirne. Eher unbekannt in Baden ist der der Weinling, der aus Schlesien stammt und heute überwiegend im Elsass rund um Scheibenhard heimisch ist. Die grüngelbe bis zitronengelbe Frucht ist ein saftiger Tafel- und sehr guter Wirtschaftsapfel. Beliebt rund um Ottersdorf ist die Quitte. Auch hier sind viele Bäume bereits mehr als 50 Jahre alt.

„Wer früher Most gemacht hat, der hatte neben vielen Apfelbäumen für den Geschmack und die Farbe auch Quitten- und Birnenbäume“, erklärt der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Ottersdorf, Pascal Uhrig, den Teilnehmern des Rundgangs. Er weist darauf hin, dass mosten für frühere Generationen „einfach dazugehörte“. Heute werden die Streuobstwiesen vor allem von jungen Familien bewirtschaftet, die sich über den frischen Saft im Herbst freuen. „Es ist aber eine ganzjährige Arbeit, die viele unterschätzen und die viele auch einfach nicht mehr machen wollen“, gibt Pascal Uhrig zu bedenken.

Service

Der kulinarische Rundgang durch Ottersdorf wird in diesem Jahr noch zwei weitere Male angeboten. Eine Anmeldung bei der Tourist-Information Rastatt unter Telefon (01 52) 27 26 83 49 oder touristinformaton@barockstadt-rastatt.de ist erforderlich.

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