Egal, ob Zier- oder Nutzgarten, für Hobbygärtner gibt es derzeit viel zu tun. Uwe Kimberger und Hannelore Dütsch-Weiß sind Kreisfachberater für Obst- und Gartenbau im Landratsamt Rastatt. Sie geben Tipps, welche Arbeiten im Garten aktuell anstehen.
Die Kinder wollen derzeit zu Hause beschäftigt werden. Auch Mama, Papa und die Großeltern verbringen zur Eindämmung der Corona-Pandemie jetzt viel Zeit daheim. Glücklich schätzen kann sich in dieser Situation, wer einen eigenen Garten hat.
Das wissen auch die Kreisfachberater für Obst- und Gartenbau im Landratsamt Rastatt. „Das Frühlingswetter und die Beschränkungen durch die Corona-Krise locken jetzt viele Menschen in den Garten. Dort gibt es gerade im Frühjahr einiges zu tun“, sagen Uwe Kimberger und Hannelore Dütsch-Weiß.
Mit dem gezupften Unkraut und dem eingesammelten Laub kann neuer Kompost aufgebaut werden.Uwe Kimberger, Kreisfachberater für Obst- und Gartenbau im Landratsamt Rastatt
Im BNN-Gespräch informieren sie über die vielfältigen Arbeiten, die derzeit im Garten zu erledigen sind. Das beginnt schon mit dem Aufräumen. „Mit dem gezupften Unkraut und dem eingesammelten Laub kann neuer Kompost aufgebaut werden, während der alte zum Beispiel als Bodenabdeckung eingesetzt wird“, erklärt Kimberger. Darüber hinaus empfiehlt er das Absammeln der Schnecken und das Abschneiden der Blattlauskolonien.
Rasen oder Blumenwiese?
Wer einen Rasen habe, sollte zunächst etwas gegen das Moos unternehmen, ferner Lücken neu einsäen, den Rasen vertikutieren, düngen und mähen. Wer eine Blumenwiese anlegen möchten, sollte laut Hannelore Dütsch-Weiß auch Nistmöglichkeiten für Wildbienen einplanen und Wildkräuter wie etwa die Rote Taubnessel als Nahrung für die Insekten stehen lassen.
Kimberger empfiehlt Frühjahrsflor und die Einsaat mit Gründünger, also Pflanzen, die den Boden begrünen und diesen gründlich durchwurzeln. Nach sechs bis acht Wochen kann man sie wieder abmähen. So liefern sie organische Masse.
Gehölze und Rosen können jetzt geschnitten werden
Die Liebhaber von Obst- und Ziergehölzen können jetzt pflanzen, düngen oder den Ziergehölzschnitt abschließen - „wobei unbedingt auf bereits brütende Vögel zu achten ist“, betonen die Kreisfachberater. Sie raten auch dazu, Nistkästen für Vögel aufzuhängen.
Ein später Schnitt sei derzeit noch gut möglich. Bei frostempfindlichen Gehölzen sei es ratsam, sie so spät wie möglich zu schneiden. Dazu gehören neben Obstarten wie Pfirsich, Aprikosen, Feigen oder Kiwi auch Ziergehölze wie Hortensien, Rosen und Lavendel.
Auch für den Rosenschnitt sei jetzt der richtige Zeitpunkt. „Ein starker Rückschnitt bringt einen starken Austrieb und eine volle Blüte hervor.“ Auch Sommerflieder und Hibiskus vertrügen einen starken Rückschnitt gut und dankten es mit reichlicher Blüte.
Zurückschneiden könne man jetzt ebenfalls bereits verblühte Sträucher wie Forsythien. Kräuter wie Salbei und Thymian sollte man möglichst spät schneiden und in Form bringen. Auf Säge und Schere verzichten sollten die Gärtner bei japanischen Zierahornsträuchern, Hamamelis und Magnolien, „da sie durch den Schnitt nicht schöner werden, sondern sogar geschädigt werden können“, erklären Dütsch-Weiß und Kimberger.
Besitzer von Nutzgärten sollten Gemüsegarten planen
Auch für die Besitzer von Nutzgärten haben die beiden nützliche Ratschläge parat. „Denn jetzt ist die Zeit, den Gemüsegarten zu planen und die Beete für die frühe Gemüsekultur zu richten.“ Im Frühbeet und unter Schutzvlies kann man bereits jetzt verschiedene Salate, Kohlrabi, Weißkohl, Rotkohl, Blumenkohl und Brokkoli pflanzen.
Ebenso stehe die Aussaat von Radieschen, Erbsen, Kresse, Rucola, Salat, Möhren, Pastinaken, Schwarzwurzeln, Spinat, Rote Beete und Mangold jetzt an. Wer Erdbeeren im Garten hat, sollte diese jetzt hacken und düngen. Himbeeren sollten Hobbygärtner anbinden, vom Unkraut befreien und gegebenenfalls mulchen.
Gurken, Kürbis und Zucchini können ab Mitte April vorgezogen werden.Hannelore Dütsch-Weiß, Kreisfachberaterin für Obst- und Gartenbau im Landratsamt Rastatt
Gleichzeitig könne man im Haus verschiedene Sommergemüse vorziehen: „Ich empfehle, Tomaten, Paprika oder Auberginen bereits jetzt zu pikieren. Gurken, Kürbis und Zucchini können ab Mitte April vorgezogen werden“, rät Dütsch-Weiß.
Günstig sei die Zeit, um die Kübelpflanzen auszuwintern. Allerdings sei bei frostempfindlichen Arten Vorsicht geboten. Den Freunden von Staudenbeeten empfehlen die Fachberater, alte Triebe abzuschneiden, unerwünschte Pflanzen zu entfernen, Stauden neu zu setzen oder alte Pflanzen zu teilen.
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