Der Austritt von Chlorgas hat am Freitagmorgen in der Oberen Kaiserstraße in Rastatt einen massiven Feuerwehreinsatz verursacht. Nach Angaben von Feuerwehrkommandant René Hundert war ein Mitarbeiter einer von der Stadt beauftragten Wartungsfirma mit Reinigungsarbeiten in einem Technikschacht unterhalb der stillgelegten Brunnenanlage beschäftigt, die direkt an die Kapellenstraße angrenzt.
Dem Arbeiter sei dabei offenbar Chlorgas entgegen geströmt, wie Simon Seiler, zuständiger Sachbearbeiter bei der Polizei, vor Ort erklärte. „Der Mann klagte über Übelkeit und Kopfschmerzen“, berichtet Ralf Krempel, Abteilungsleiter der Gaggenauer Feuerwehr, zu der auch der herbeigerufene ABC-Zug zählt.
Von der Wartungsfirma wurde nach dem Vorfall gegen 8 Uhr die Feuerwehr verständigt. Die Einsatzkräfte nahmen daraufhin Messungen der Chlorgaskonzentration vor und bargen mit ihren Schutzanzügen insgesamt vier Kanister mit Chemikalien. „Einer dieser Behälter war undicht“, erklärte Krempel.
Nach Angaben von Rastatts Feuerwehrkommandant René Hundert seien sämtliche Behältnisse in Gefahrgutfässer umgeladen worden, die danach fest verschlossen einer Entsorgungsfirma übergeben wurden.
Eine Gefahr für die Umgebung hat zu keiner Zeit bestanden.“Rene Hundert, Feuerwehrkommandant
Über die Ursache des Chlorgasaustritts bestand am Freitag noch keine Klarheit. Vermutlich, so Hundert, sei es ein technischer Defekt in der Anlage gewesen. „Eine Gefahr für die Umgebung hat zu keiner Zeit bestanden“, betont Hundert. Dafür sei die Chlorgas-Konzentration viel zu niedrig gewesen. Der Technikschacht selbst wurde entsprechend durchlüftet.
Auch ABC-Zug aus Gaggenau vor Ort
Rund 45 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Rastatt und Niederbühl sowie der ABC-Zug aus Gaggenau waren an dem Einsatz beteiligt. Zudem weilten mehr als ein Dutzend Polizeikräfte und Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes sowie des kommunalen Ordnungsdienstes vor Ort.
Der betroffene Mitarbeiter der Reinigungsfirma, der mit dem Chlorgas in Kontakt gekommen war, wurde nach Mitteilung der Polizei mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert.
Der Bereich um die Brunnenanlage in der Kaiserstraße und in der Kapellenstraße war bis gegen 10 Uhr am Freitag für den Verkehr weiträumig abgesperrt. Nach Angaben der städtischen Pressesprecherin Heike Dießelberg bleiben der Brunnen an der Kapellenstraße und auch das Fontänenfeld so lange gesperrt, bis die Untersuchungen abgeschlossen sind.