Egal, wie diese Sache juristisch gewürdigt wird – oder auch nicht. Ein Kavaliersdelikt ist dieser Fehltritt nicht.
Viele der Kommentatoren auf den Sozialen Medien tun die Sache als Lappalie ab. Etwa: „Deutschland in einem Satz. Man kann auch aus allem einen Skandal machen.“ Oder: „Wenn einer Mal ne Schaufel oder Rechen mit heim nimmt, das geht nun wirklich nicht.“ Wenn die Stadt mal wieder Steuern, Hebesätze oder sonst was erhöht, sind das wahrscheinlich die Leute, die am lautesten dagegen wettern.
Es waren halt eben nicht Schaufel und Rechen, sondern Radlader, große Flex und eine Rüttelplatte. Von der ganzen Arbeitszeit mal abgesehen, sind das Geräte, die verschleißen und laufende Kosten verursachen. Grobes Dienstvergehen, Diebstahl oder Unterschlagung klingen auch nicht nach einem Pappenstiel.
Dabei geht es weniger darum, moralisch den Stab über den beiden Beteiligten zu brechen. Wobei die Ausrede schon etwas seltsam klingt. Vielleicht war es ja wirklich Naivität. Schwarzes Arbeiten auf Steuerzahlerkosten im guten Glauben. Im guten Glauben woran? Schon nicht erwischt zu werden?
Als Sahnehäubchen wurde den städtischen Kollegen im öffentlichen Dienst mit der Sache ein Bärendienst erwiesen: Städtischer Bauhof und die Verwaltung kommen dabei nicht gut weg. Wie konnte das unbemerkt über ein Jahr lang gut gehen? Dieser Fehltritt ist Wasser auf die Mühlen derjenigen, die den öffentlichen Dienst als Selbstbedienungsladen wahrnehmen.