Im Kampf gegen das Coronavirus sowie zum besseren Schutz der Kinder im Kinderhaus Regenbogen und der Grundschule haben der Gemeinderat und die Verwaltung in Bischweier reagiert. In einer nichtöffentlichen Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend stimmten die Mitglieder dem Kauf von 15 Luftreinigungsgeräten zu. Lieferant ist die Firma AFC Air Filtration & Containment in Malsch.
Das Unternehmen ist spezialisiert auf Hepa-Filterlösungen für Reinräume. Nach eigenen Angaben hat es auf Basis zahlreicher Studien unter anderen der Uni München, des KIT Karlsruhe sowie des Umweltbundesamtes ein mobiles Luftreinigungsgerät entwickelt, das in Räumen als Ergänzung zum Lüften mit Außenluft eingesetzt wird.
Fünffacher Luftwechsel pro Stunde
Um die Konzentration von Viren, Bakterien und Schwebstoffpartikeln effektiv gering zu halten, sei gemäß zahlreicher Untersuchungen und Studien ein fünffacher Luftwechsel pro Stunde erforderlich, sagt Bürgermeister Robert Wein. Laut Geschäftsführer Ali M. Sadeghi hält das Luftreinigungsgerät bis zu 99,99 Prozent Staub, Viren und Bakterien zurück und ist mit 50 Dezibel relativ leise. „Gelüftet werden muss dennoch, aber die Lüftungszeit kann verkürzt werden“, sagt Sadeghi.
Ständig durchlüften mit kleinen Kindern, gerade jetzt über den Winter, geht auch nichtRobert Wein, Bürgermeister
Wein ergänzt: „Im Kinderhaus haben wir eine Klimaanlage, aber das ist kein Schutz vor Viren. Ständig durchlüften mit kleinen Kindern, gerade jetzt über den Winter, geht auch nicht.“ Der Bürgermeister zieht den Hut vor seinem Gemeinderat und dessen schneller Entscheidung. Es sei ein Zeichen dafür, wie ernst alle Schule und Kindergarten nähmen.
Lieferung noch Anfang Dezember
Bischweier gehöre zu den ersten Gemeinden in der Region, die den Auftrag zur Lieferung erteilt hätten. In Malsch befinden sich an der Hans-Thoma-Schule die ersten Geräte im Probebetrieb. „Wir haben es hier mit einem fachlich kompetenten Unternehmen zu tun, das fast ausschließlich mit Material von deutschen Herstellern arbeitet“, sagt Wein.
Anfang Dezember sollen die mobilen Luftreinigungsgeräte geliefert werden. Die Grundschule erhält sechs Filter für ihre fünf Klassenräume und einen Betreuungsraum, neun Geräte kommen in das Kinderhaus Regenbogen. Die Gemeinde Bischweier nimmt hierfür rund 35.000 Euro einschließlich der Kosten für Austauschfilter in die Hand. Geld, das woanders eingespart werden müsse, wie Wein sagte.
„Das ist eine gute Sache, wir waren beim Probelauf in der vierten Klasse sehr zufrieden und freuen uns, wenn wir nicht mehr so oft lüften müssen“, sagt Schulleiterin Elke Merzig. Aktuell müsse man alle 20 Minuten fünf Minuten lang lüften, während es im Raum kalt werde und die Schüler mit Mütze, Schal und Jacke im Unterricht sitzen.