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Zweites Buch

BNN-Mitarbeiterin veröffentlicht Buch über Mordfälle in Rastatt

BNN-Mitarbeiterin Christiane Krause-Dimmock ist eine Expertin für menschliche Abgründe. In ihrem neuen Buch hat sie 26 Morde im Landkreis Rastatt zusammengetragen. Ein Fall ging ihr besonders nah. Er ist bis heute ungeklärt.

Eine Frau vor einem Schloss.
Christiane Krause-Dimmock hat bereits ein Buch über Morde in Baden-Baden geschrieben. Jetzt gibt es das Nachfolge-Werk über Fälle in Rastatt. Foto: Holger Siebnich

„Der Schleifer“ nimmt Christiane Krause-Dimmock immer noch mit. Diesen Spitznamen verdiente sich ein 32-jähriger Maler, der 1987 eine junge Mutter bei Bietigheim an einem Kabel hinter seinem Auto herzog, bis sie starb.

„Das war der brutalste Fall“, sagt Krause-Dimmock. In ihrem Buch „Heimtückisch, grausam und habgierig“ hat sie 26 Mordfälle der vergangenen 35 Jahre in Rastatt und dem nördlichen Landkreis zusammengetragen.

Ein halbes Jahr lang wühlte sich die Autorin durch das Archiv der Badischen Neuesten Nachrichten. „Ich hätte nicht erwartet, dass ich auf so viele Fälle stoße“, sagt sie. Mit Recherche kennt sie sich als Journalistin und BNN-Mitarbeiterin bestens aus.

In Rastatt greifen die Mörder eher zum Messer.
Christiane Krause-Dimmock, Autorin

Bereits zuvor hatte sie in die menschlichen Abgründe ihrer Heimatstadt Baden-Baden geblickt. Das Buch über Morde in der Kurstadt war unter dem Titel „Mysteriös, brutal und fast vergessen“ im Herbst vergangenen Jahres erschienen.

Zwischen den Schwerverbrechern in Rastatt und Baden-Baden will sie einen „großen Unterschied“ erkannt haben. Während in der Kurstadt häufig geschossen werde, greifen die Mörder in der Barockstadt eher zum Messer. „Hier stechen sogar die Frauen zu“, sagt Krause-Dimmock.

Wie in dem Fall des Mannes aus Hügelsheim, der nach einem Besuch seiner Stammkneipe in Kartung verschollen blieb. Die Polizei fand die Leiche des 42-Jährigen im Baden-Airpark.

Der Richter zeigte sich später überzeugt, dass die Ehefrau ihn mit einem gezielten Stich ins Herz getötet hatte. Die Angeklagte tischte dem Vorsitzenden eine ganz andere Geschichte auf. Die gemeinsame Tochter habe ihren Vater im Schlafwandel erstochen.

Ehefrau will Tochter den Mord die Schuhe schieben

Die abstruse Geschichte rettete die Frau nicht vor dem Gefängnis. Das Urteil lautete zwar lebenslänglich, der Leser erfährt aber auch, dass die Mörderin inzwischen wieder auf freiem Fuß ist. Krause-Dimmock hat teilweise nachgeforscht, was aus Tätern und Hinterbliebenen geworden ist.

Dabei kamen ihr die Kontakte als Journalistin zugute. Einige der Fälle hat sie als Reporterin selbst begleitet, zum Beispiel den Rastatter Hochaus-Mord in der Plittersdorfer Straße vor neun Jahren. Auch bei Gerichtsprozessen war sie dabei.

Teilweise denkt man da schon nachts drüber nach.
Christiane Krause-Dimmock, Autorin

Sie macht keinen Hehl daraus, dass ihr die Schicksale nahe gehen: „Teilweise denkt man da schon nachts drüber nach.“ Viele Gedanken habe sie sich über den einzig ungeklärten Fall in ihrem Buch gemacht: der Mord an Toshimichi Kurita am Rastatter Murgdamm.

Rätselhafter Mord an einem japanischen Touristen in Rastatt

Der Japaner war 1999 auf Europareise und machte im August in Rastatt Station. Er hielt sich mehrere Tage in der Stadt auf. Der 27-Jährige schlief unter freiem Himmel an der Murg, eingehüllt in einen blauen Schlafsack.

Irgendwann zwischen 23 und 3 Uhr schlug der Mörder zu. Die Tatwaffe: wieder ein Messer. Geld, Kreditkarte und Kamera blieben unangetastet. Die Polizei fand nie eine heiße Spur. „Das Schicksal von Toshimichi bewegt bis heute viele Rastatter“, sagt Krause-Dimmock.

Info

Das Buch „Die Mordfälle von Rastatt. Heimtückisch, grausam und habgierig...“ (ISBN 978-9403624280) hat Christiane Krause-Dimmock im Selbstverlag veröffentlicht. Erhältlich ist es für 9,80 Euro im Online-Shop der BNN: https://lesershop.bnn.de/shop/

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