Noch klafft eine Lücke in der Brücke über die Bahngleise. Doch ein Jahr nach dem Spatenstich hat das Bauwerk bei Niederbühl längst Gestalt angenommen. Bis zur Freigabe dauert es aber noch mehr als ein halbes Jahr.
Am 12. November 2021 hatte die Deutsche Bahn zum Start der Bauarbeiten eingeladen. Die Brücke entsteht in Höhe des Niederbühler Friedhofs. Sie liegt rund 500 Meter südlich von der Großbaustelle an der Sporthalle, wo es 2017 zur folgenschweren Havarie beim Tunnelbau kam.
Brücke hätte schon Ende 2020 in Betrieb gehen sollen
Die Brücke soll wieder eine direkte Verbindung von Niederbühl ins Münchfeld schaffen, die seit Jahren gekappt ist. Sie ermöglicht außerdem den Zugang zum Reisigplatz und zur Niederbühler Sporthalle.
Auch viele Landwirte profitierten. Die Verbindung hat zudem große Bedeutung für Spaziergänger und Radfahrer, die Erholung im Wald suchten. Der Ortschaftsrat Niederbühl machte sich deshalb dafür stark, das Bauwerk mit einem Geh- und Radweg auszustatten.
Der Termin ist noch aktuell.Sprecherin Deutsche Bahn über Brücken-Freigabe
Das sorgte allerdings auch für eine deutliche Verzögerung. Ursprünglich war vorgesehen, dass die Brücke schon Ende 2020 in Betrieb gehen sollte. Wegen der Überarbeitung der Pläne mit Geh- und Radweg war eine neue, europaweite Ausschreibung notwendig.
Kosten liegen bei 5,8 Millionen Euro
Dafür liegt das Projekt seit dem Spatenstich im Zeitplan. Die Freigabe ist für Juni 2023 geplant. Eine Sprecherin der Deutschen Bahn in Stuttgart sagt: „Der Termin ist noch aktuell.“ Das Vorhaben bewege sich auch im geplanten Kostenrahmen von 5,8 Millionen Euro.
Die Brücke besteht aus zwei Teilen. Der eine führt über die Rheintalbahn, der andere über die Neubaustrecke. Im Mai und im August passte ein Kran Fertigteile für die Konstruktion ein. Zuletzt hat die Deutsche Bahn laut der Sprecherin die Betonarbeiten an dem Teil über die Rheintalbahn abgeschlossen. Der zweite Teil soll noch dieses Jahr folgen.
Ebenfalls noch 2022 sollen die Dämme auf der West- und Ostseite fertig werden, ebenso der Anschluss an den Lärmschutzwall auf der Ostseite. Den Mitteldamm zwischen den beiden Brücken sowie den Lückenschluss mit der Lärmschutzwand auf der Ostseite stellt die Bahn im nächsten Jahr fertig. Dann stehen auch noch der Straßenbau und der Anschluss an das öffentliche Wegenetz auf dem Fahrplan.