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Lage im Klinikum angespannt

Corona-Zahlen steigen im Kreis Rastatt und Baden-Baden sprunghaft an

Die erwartete Herbstwelle scheint auf den Landkreis Rastatt und Baden-Baden zuzurollen. Die Zahl der Corona-Infektionen steigt spürbar. Die Lage im Klinikum ist angespannt.

Ein Arzt bereitet in Berlin die Probe für einen PCR-Test vor.
Die Zahl der Corona-Infektionen steigt in Mittelbaden sprunghaft an. Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Jeder merkt es wohl gerade im privaten Umfeld: Die Zahl der Covid-19-Fälle steigt wieder deutlich. Der Landkreis Rastatt liegt mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 1.099 gerade landesweit an der Spitze. Auch in Baden-Baden sieht es mit einer Inzidenz von 889,7 nicht deutlich entspannter aus. „Die Herbstwelle der Corona-Pandemie rollt spürbar an“, stellt Thomas Iber, medizinischer Geschäftsführer des Klinikums Mittelbaden, fest.

Das bestätigt auch Allgemeinmediziner Dr. Jürgen Schönit, Vorsitzender der Rastatter Ärzteschaft. Die Lage im Klinikum ist schon wieder „sehr angespannt“.

Infizierte Patienten sorgen für Mehrarbeit im Klinikum Mittelbaden

Über die Sommermonate habe es zeitweise eine leichte Entspannung gegeben, nun steigen die Fallzahlen „sprungartig“, sagt Klinikum-Pressesprecherin Sybille Müller-Zuber. Am Montag gab es 56 Covid-Patienten, vier wurden intensivmedizinisch betreut. „Viele Patienten müssen nicht ursächlich wegen einer Corona-Infektion stationär behandelt werden, sind aber bei ihrer Aufnahme mit Covid infiziert. Diese von den nicht infizierten Patienten zu separieren, bedeutet eine weitere, dauerhafte Herausforderung und Mehrbelastung für das Klinikum“, sagt Müller-Zuber.

Die Ausfälle durch Krankheit und Quarantäne lägen über dem langjährigen Durchschnitt der Berufsgruppen, das erschwere die Lage zusätzlich, erklärt Iber weiter. Die Versorgung der Patienten sei nach wie vor gewährleistet, doch „diese Sicherstellung verlangt uns viel ab“.

Bislang müssten andere Behandlungen nur in Einzelfällen verschoben werden, sagt Iber, im Klinikum Mittelbaden stellen sich die Verantwortlichen aber für Herbst/Winter auf weitere Belastungen durch die Zunahme der Covid-Patienten und weiter steigenden Ausfallzahlen beim Personal ein..

Etwa 30 bis 50 Prozent mit positivem Schnelltest sind infiziert

Allgemeinmediziner Schönit registriert in seiner Praxis in Rastatt steigende Fallzahlen seit Ende der Sommerferien. Wobei direkt nach den Ferien „sämtliche getestete Personen coronapositiv waren“, jetzt seien es nach seiner Beobachtung „30 bis 50 Prozent mit positivem Schnelltest“. Denn auch die Saison der Erkältungen und grippalen Infekte hat parallel begonnen.

Schönit empfiehlt allen Patienten mit Erkältungssymptomen, einen Schnelltest zu machen. Ist dieser positiv, rät er zum PCR-Test. „Da allerdings nicht alle Patienten dies wollen, und sich natürlich auch persönlich nicht unbedingt testen, beziehungsweise man davon ausgehen muss, dass beim positiven Schnelltest dies auch nicht unbedingt kommuniziert wird, muss man davon ausgehen, dass eine sehr hohe Dunkelziffer vorhanden ist“, meint der Mediziner.

Er geht davon aus, dass die Zahl der tatsächlich Infizierten noch weit höher ist, weil nur positive PCR-Tests dem Landesgesundheitsamt gemeldet werden. So dürften die Fallzahlen in den aktuellen statistischen „Hotspots“ (Baden-Baden 340, Rastatt 337, Gaggenau 210, Bühl 208, Kuppenheim 106 Infizierte) deutlich höher liegen.

Rastatter Arzt sieht relativ milde Verläufe bei Geimpften

Momentan sei die beginnende „Welle“ für die Hausarztpraxen noch gut zu bewerkstelligen, weiß Schönit auch von Kolleginnen und Kollegen. Positiv zudem: „Die Verläufe scheinen zumindest bei den Geimpften relativ milde.“ Allerdings habe er auch Patienten, die über Wochen sehr starke Zeichen einer Bronchitis zeigen.

Im Falle eines positiven Coronatests ist man gemäß der Corona-Verordnung Absonderung dazu verpflichtet, sich eigenständig abzusondern. Die Absonderung endet im Regelfall nach Ablauf von fünf Tagen, sofern Infizierte mindestens 48 Stunden keine Krankheitssymptome (zum Beispiel Husten oder Fieber) haben. Treten weiter Krankheitssymptome auf, muss die Absonderung fortgesetzt werden. Sie endet dann spätestens nach zehn Tagen.

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