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„Schließung war ein Fehler“

Linke fordert Wiedereröffnung der Geburtsstation im Rastatter Klinikum

Die Linke forderte die Wiedereröffnung der Geburtsstation im Klinikum in Rastatt. Der Personalmangel sei hausgemacht gewesen und die Situation der Geburtshilfe in der Region habe sich durch die Zentralisierung verschlechtert, heißt es von der Partei.

Krankenhaus, Auto
Ob die Geburtsstation in Rastatt nochmals geöffnet wird , bleibt äußerst fraglich. Foto: Hans-Jürgen Collet

Die Partei Die Linke fordert die Wiedereröffnung der Geburtsstation im Rastatter Klinikum. Wie es in einer gemeinsamen Mitteilung des Kreisverbands Rastatt/Baden-Baden von Kreisrat Dieter Balle heißt, sei die Schließung der Station „ein großer Fehler“ gewesen.

Die wohnortnahe Gesundheitsversorgung, die gerade in der Geburtshilfe zentral sei, habe sich massiv verschlechtert. Die „mit Sachzwängen im Zuge der Corona-Pandemie gerechtfertigte Maßnahme“ sei sachlich nie wirklich notwendig gewesen.

Die Partei unterstellt der Leitung des Klinikums Mittelbaden rein wirtschaftliche Interessen. Die Schließung fuße auf einer möglichen Einsparungssumme in Höhe von rund 900.000 Euro, die im Strukturgutachten zur Zukunft des Klinikums genannt sei.

Geburtsstation in Rastatt: Personalmangel sei hausgemacht

Auch das Argument der Klinikleitung, dass eine dauerhafte Schließung aus Personalmangel und aus Qualitätsgründen erforderlich sei, hält die Linke für nicht nachvollziehbar. Der Personalmangel sei „ganz klar hausgemacht“. Durch die Art und Weise, wie im März 2020 „praktisch über Nacht“ die Schließung der Geburtsstation in Rastatt durchgezogen worden sei, habe man einen Teil des Personals vor den Kopf gestoßen.

Bei einem „fairen Umgang“ mit den Mitarbeitern und „akzeptablen Arbeitsbedingungen“ wäre es nach Ansicht der Linke nicht zu dem bestehenden Personalengpass gekommen. Zudem sei es fraglich, wie das Klinikum Mitarbeiter finden wolle, wenn sich das Klinikum nicht deutlich zur Geburtshilfe Rastatt bekenne.

Schwangere und Mütter klagen über lange Wartezeiten im Klinikum Balg

Darüber hinaus gebe es von Schwangeren und jungen Mütter häufig Klagen über verlängerte Anfahrtszeiten, Organisationsmängel und lange Wartezeiten im Klinikum Balg. Die Behauptung der Klinikums-Leitung, dass in kleinen Geburtsstationen wie Rastatt die Mortalitätsrate bei Säuglingen höher sei als in zentralisierten Großstationen, sei „schwer erträglich“.

Die amtliche Statistik des Landes Baden-Württemberg sage das gerade Gegenteil. Demnach sei die Säuglingssterblichkeit in den vergangenen Jahren bis 2019 im Stadtkreis Baden-Baden mit der Klinik in Balg fast doppelt so hoch wie im Landkreis Rastatt mit der Geburtstation im Rastatter Krankenhaus.

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