
Traditionell treffen sich die Rastatter Fußballvereine im Januar in der Niederbühler Sporthalle, um den Stadtmeister zu ermitteln. Nicht so in diesem Jahr. Dies hat gleich mehrere Gründe: Corona, ein abgelaufener Sponsorenvertrag, ein Wechsel in einer Vereinsführung eines Vereins und wohl ein Kommunikationsproblem zwischen den Vereinen.
Neun Fußballclubs spielen in der Barockstadt in verschiedenen Ligen um Punkte. Einmal im Jahr treten sie gemeinsam auf, um den Hallen-Stadtmeister zu ermitteln: Der FC Rastatt 04, der RSC/DJK, der FC Frankonia, der Oberschlesische Fußballverein (OSV), die Fußballvereine Ottersdorf, Plittersdorf und Rauental, der SV Niederbühl/Donau und der SC Winterdorf sind abwechselnd Ausrichter des Tuniers in Niederbühl.
Die Veranstaltungen sind eine wichtige Einnahmequelle für die Clubs. Das letzte Turnier fand 2020 statt, Ausrichter OSV gewann das Finale gegen Rauental. Die Rauentaler wären laut Liste 2021 Ausrichter gewesen. Dann kam Corona.
2023 steht der RSC/DJK auf der Liste. Die einmal festgelegte Reihenfolge solle immer eingehalten werden, wie ein Rastatter Vereinsfunktionär gegenüber dieser Zeitung unterstreicht. Der FV Rauental wäre also Ausrichter des Events 2021 gewesen.
Neuer Vorstand beim FV Rauental wusste wohl nichts von Rastatter Stadtmeisterschaften
Nach den beiden Corona-bedingten Ausfällen hatten die Rastatter Fußballer das Turnier offenbar nicht so richtig auf dem Radar. Beim FV Rauental gab es im Sommer einen Wechsel im Vorstand. Die Neuen wussten nicht, dass Rauental das Pokalturnier organisieren sollte; die Vorgänger der vierköpfigen Führungsriege um Carsten Reiser hätten die Information nicht weitergegeben, so Reiser.
„Wir sind überrascht worden. Die Liste mit den Ausrichtern ist mir nicht bekannt. Es war wohl schlichtweg ein Kommunikationsproblem“, so der Vorstand. „Wir hätten die Meisterschaften gerne organisiert. Das wäre ja auch eine schöne Einnahmequelle für uns gewesen“, bedauert er.
Ein weiterer Faktor für das Nichtstattfinden ist wohl der Sponsorenvertrag, der 2022 abgelaufen war. Seit 2018 sind die Stadtwerke Hauptunterstützer der Stadtmeisterschaften, so Maria Philipps vom Marketing des Energieversorgers. Der Vertrag sei damals von SV Niederbühl-Urgestein Herbert Nold im Namen der Rastatter Vereine ausgehandelt und unterschrieben worden.
Nold stehe nicht mehr zur Verfügung. Und so sei auch kein anderer Vereinsvertreter auf den Sponsor zugekommen, um den Vertrag zu verlängern, so Philipps. „Normalerweise meldet sich der Ausrichter des Turniers bei uns, wir geben denen die notwendigen Unterlagen und der Rest ist Sache der Vereine“, beschreibt Maria Philipps das übliche Prozedere
Mit 3.000 Euro sponsern die Stadtwerke das Turnier jährlich. Nun gäbe es dies 2023 halt nicht. Der Vertrag werde in absehbarer Zeit verlängert, 2024 wieder um den Stadtwerkepokal gekämpft. FV Rauental-Vorstand Carsten Reiser und Maria Philipps jedenfalls stehen in Kontakt, wie beide versichern.