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Gastronomie in der Corona-Pandemie

Drei mobile Cocktailbars rund um Rastatt wollen Kunden von ihrem Service überzeugen

Mobile Cocktailbars in Elchesheim-Illingen, Muggensturm und Rastatt wollen Kunden in der Corona-Pandemie von ihrem Service überzeugen.

Alkoholfreie Cocktails sind angesagt.
Ob mit oder ohne Alkohol: Cocktails werden in Zeiten der Pandemie von einigen Betreibern mobiler Cocktailbars auch nach Hause geliefert. Foto: Felix Kästle/dpa

Mai Tai, Pina Colada, Hurricane, Mojito oder Long Island Iced Tea – wem diese Namen etwas sagen, der dürfte in seinem Leben schon die ein oder andere Cocktailbar besucht haben. Nur: In Coronazeiten wurden die Bar-Besuche sicher seltener.

Deshalb bemühen sich gleich drei mobile Cocktailbars in der Region, die Fans von Mixgetränken – ob mit oder ohne Alkohol – bei der Stange zu halten.

Zwar fehlen dann Barkeeper, Piano und Holztresen, dafür können die Getränke mit Freunden daheim genossen werden – teilweise werden sie sogar geliefert.

Cocktailservice für Zuhause in Muggensturm, Elchesheim-Illingen und Rastatt

Sowohl die Beweg-Bar in Muggensturm, die Event-Bar in Rastatt und die Fahr-Bar in Elchesheim-Illingen bieten inzwischen einen Cocktailservice für Zuhause an.

Wer es sich zu Hause mit Freunden im kleinen Kreis gemütlich machen will, eine kleine Gartenparty plant oder auch nur mal wieder einen Caipirinha trinken will, um sich an den letzten Urlaub zu erinnern, kann dort Cocktails bestellen – die Fahr-Bar und die Event-Bar liefern sie anschließend sogar nach Hause.

Das mit dem Lieferservice ist ein Produkt der Pandemie.
Paolo Damanti, Cocktailbar-Betreiber

Eigentlich sind alle drei mobilen Bars allerdings darauf ausgelegt, auf Festen, Messen, Festivals, großen Hochzeiten oder Fastnachtsveranstaltungen Gäste zu bewirten. „Das mit dem Lieferservice ist ein Produkt der Pandemie“, sagt Paolo Damanti aus Elchesheim-Illingen.

Nachdem im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 immer mehr Aufträge wegbrachen, sei er in Gesprächen mit Freunden auf die Idee aufgekommen, doch einen Cocktail-Lieferservice auf die Beine zu stellen. Seither kann bei der Fahr-Bar freitags und samstags per Whatsapp oder telefonisch bestellt werden. Geliefert wird rund um Elchesheim-Illingen am Rhein entlang, aber auch nach Durmersheim, Rheinstetten, Iffezheim oder Kuppenheim.

Ralph Schwöbel aus Muggensturm hatte mit seiner Beweg-Bar die gleiche Idee. Auch bei ihm brachen mit dem ersten Lockdown die Aufträge drastisch ein. „Wir hatten Anfang 2020 eine riesige Ladung Mehrwegbecher gekauft sowie über 1.000 Liter an Spirituosen – eine Rechnung von über 20.000 Euro war offen. Und dann kam Corona. Wir mussten uns etwas einfallen lassen.“

Zusammen mit seinen Töchtern wurde die Idee des „Pizzalieferservices, nur mit Cocktails“ entwickelt. Inzwischen liefert Schwöbel nicht mehr, man kann die Cocktails der Beweg-Bar aber abholen. Der Unternehmer hat die Räume einer ehemaligen Bäckerei in der Vogesenstraße gemietet, samstags abends kann man die Cocktails dort abholen, wer mag, kann auch vorher online bestellen.

„Wir sind außerdem froh, dass die Zusammenarbeit mit den Vereinen hier in der Region noch so gut klappt“, sagt Schwöbel, der beispielsweise mit dem Ötigheimer Carnevals Club eine Kooperation geschlossen hat und die Zuschauer der Online-Prunksitzung des ÖCC in diesem Jahr auf Wunsch mit Cocktails beliefert. „Man hilft sich gegenseitig.“

Tobias Petraschko, Inhaber der Rastatter Firma TOB Eventtechnik, hat seine Event-Bar erst in der Pandemie gegründet und ausgebaut.

„Unser Kerngeschäft, die Ausstattung und Betreuung von Festivals mit Eventtechnik, fand in den vergangenen zwei Jahren ja nur sehr eingeschränkt statt.“ Vor 13 Monaten hat Petraschko einen Cocktailautomaten angeschafft.

Mobile Bars nutzen Cocktailautomaten

Alle drei mobilen Bars arbeiten übrigens mit dieser Technik. Die bestellten Cocktails werden nicht von Hand von einem Barkeeper gemixt, sondern von einer „Maschine“ ins Glas oder den Becher gegeben. Sie ziehen sich den Anteil an Säften, Alkoholika oder Sirup auf den Milliliter genau aus den jeweiligen Flaschen und Kartons.

Die Rezepturen werden zuvor einprogrammiert. Damit die Drinks zu Hause länger frisch bleiben und nicht verwässern, wird das dazugehörige Eis in Portionsbeuteln mitgeliefert und vom Kunden dann zu Hause mit dem Getränk vermischt.

Alle drei Bar-Betreiber können sich vorstellen, ihr mobiles Angebot auch dann beizubehalten, wenn die Pandemie vorbei ist. „Es kommt darauf an, ob der Bedarf dann noch da ist“, sagt Paolo Damanti.

Man wolle der Gastronomie keine Kunden wegnehmen. Tobias Petraschko berichtet, durch die mobile Bar durchaus eine Reihe an Stammkunden gewonnen zu haben. „Wir werden unsere Kunden, die uns durch die Pandemie begleitet haben, nicht vergessen“, verspricht auch Ralph Schwöbel.

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