Die Gemeinde Durmersheim will nach zunehmenden Beschwerden über die Parksituation in mehreren Ortsstraßen Konsequenzen ziehen.
Hintergrund sei auch die Anordnung des Verkehrsministeriums, das Gehwegparken strikt zu untersagen, erklärte Bürgermeister Augustin in der jüngsten Videositzung des Bau- und Planungsausschusses.
„Wir sind an Recht und Gesetz gebunden“, bekräftigte er und wies mögliche Mutmaßungen zurück, die Gemeinde würde nur von sich aus die strengeren Regeln erlassen. Über den gefassten Beschluss waren sich am Ende alle Ausschussmitglieder einig.
Demnach soll zunächst in einzelnen Bereichen der Friedrichstraße, Römerstraße sowie in der Werderstraße zwischen Gartenstraße und Königsberger Straße durch entsprechende Beschilderung ein Halteverbot signalisiert werden. Ausgenommen bleiben soll in der Werderstraße der Bereich des alten Friedhofes, da dort zunächst kein Handlungsbedarf gesehen wird.
Konzept soll noch vor der Sommerpause vorliegen
Die Beschilderung soll indessen nur so lange Bestand haben, bis ein Plan zur Markierung einzelner Stellplätze in den betroffenen Straßen ausgearbeitet ist.
Außerhalb dieser Markierungen wird das Abstellen von Fahrzeugen dann nicht mehr möglich sein, erklärte Augustin. Noch vor der Sommerpause, so der Bürgermeister, soll ein entsprechendes Konzept vorgelegt werden.
Ortsbaumeister Hans-Martin Braun kündigte derweil an, dass auch noch in anderen Bereichen, vor allem in der Poststraße, die aktuelle Parksituation genauer unter die Lupe genommen wird.
Als Beispiel für den dringenden Handlungsbedarf führte Augustin einen Feuerwehreinsatz vor Wochenfrist an, bei dem es der Feuerwehr nicht gelungen sei, durch die Poststraße an den Einsatzort zu gelangen: „Nur durch eine Alternativroute war dies möglich,“ erklärte der Rathauschef.
Wir sind an Recht und Gesetz gebunden.Andreas Augustin, Bürgermeister
Auch für Rettungsfahrzeuge und Müllabfuhr bestehe die Gefahr, dass sie nicht mehr durchkommen, wenn die notwendige Mindestdurchfahrtsbreite von 3,05 Metern unterschritten wird.
Ortsbaumeister Braun verwies darauf, dass eine versetzte Markierung von Parkplätzen auch die nötigen Ausweichmöglichkeiten schaffen könnte. Eine Begehung mit Polizei und Feuerwehr sei geplant. Und: „Der Stellplatzverlust soll so gering wie möglich bleiben“, kündigte Braun an.
Das Parken in gekennzeichneten Flächen fand unter den Ausschussmitgliedern weithin Befürworter. Karin Glied (CDU) nannte etwa die Rheinstraße in Bietigheim als beispielgebend. Matthias Maier (BuG) befürwortete den Verzicht auf einen zusätzlichen Schilderwald.
Andreas Haselbach (SPD) gab auch zu bedenken, dass die Anwohner „wenig begeistert sind, wenn Parkplätze wegfallen.“ Ralf Scherer (FWG) bevorzugte eher ein einseitiges Parkverbot, weil davon auch die Radfahrer profitieren würden. Michael Weber (BuG) sprach sich für eingezeichnete Parkflächen aus, „weil sie interpretationsfrei sind.“
Andrea Bruder (SPD) drängte darauf, die Entscheidung für die Halteverbotszonen gegenüber den Bürgern klar zu kommunizieren. Alexander Köpplin (BuG) empfahl, Garagen nicht als Partyräume, sondern für Autos zu nutzen.