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Bildungschancen verbessern

Dank Durmersheimer Hilfsaktion werden in Togo zwei Schulprojekte realisiert

Die Einweihung zweier neuer Schulen stand im Mittelpunkt der Reise von Monika Holveck und weiterer Vereinsmitglieder der Hilfsaktion Togo/Togoville in das westafrikanische Togo. Der Verein hat beide Schulen mitfinanziert.

Haus, Kinder, Sand
Neue Bildungsstätte: Die Schule in Lové, die mit Unterstützung der Hilfsaktion Togo/Togoville errichtet wurde, bietet bis zu 400 Schülern Platz. Foto: Monika Holveck

Jeder Tag ist durchgetaktet. Wenn Monika Holveck aus Durmersheim zu einer ihrer vielen Reisen nach Togo aufbricht, wird vorher ein genauer Zeitplan erstellt. Wann werden welche Schulprojekte besucht, wann geht es zu den unterstützten Kindern, zur Blindenschule oder ins ebenfalls seit langem mit betreute „Lepradorf“, wo viele Leprakranke leben?

Holveck, die Vorsitzende der Hilfsaktion Togo/Togoville, deutet auf die detailliert ausgearbeitete Liste: „Jeder Ansprechpartner wird vorab informiert, wann wir da sind und was besprochen werden soll. Auch müssen wir vorher planen, wann das Boot verfügbar ist, mit dem wir fahren müssen oder zu welcher Zeit der Bus kommt, um uns mitzunehmen.“

Und doch: In den Unterlagen finden sich immer wieder handschriftliche Anmerkungen über kurzfristige Veränderungen im Reiseablauf. Aber daran hat sich Holveck im Lauf der Jahrzehnte längst gewöhnt: „Es gibt immer wieder Überraschungen, wenn wir ankommen.“

Freilich sind sie und ihre Mitstreiter mit der Kunst des Improvisierens bestens vertraut. Und so war es auch bei ihrer jüngsten Reise, von der Holveck erst vor wenigen Wochen zurückgekehrt ist. Patrice Sautier, der stellvertretende Vereinsvorsitzende, erwähnt dabei vor allem auch die freudige Erwartung der Gastgeber, wenn die Gruppe aus Durmersheim vor Ort ist.

Es gibt immer wieder Überraschungen, wenn wir ankommen.
Monika Holveck, Vereinsvorsitzende

Zwei große Events beinhaltete der jüngste Besuch in dem afrikanischen Land. Dabei ging es jeweils um die Einweihung neuer Schulen. Die eine liegt in Lové, wenige Kilometer von Togoville entfernt.

„Auch ein Brunnen und Toiletten gehören dazu“, sagt Sautier. „Es gibt in der Schule vier Klassenzimmer, einen Direktionsraum und ein Magazin für Bücher und Lernmittel. Insgesamt ist es das größte Gebäude, das wir je gebaut haben“, verdeutlicht der gelernte Bauingenieur die Dimensionen.

Aluminiumpaneelen sollen das Dach stabilisieren.

Nach seiner fachlichen Expertise soll die Schule, in der bis zu 400 Schüler unterrichtet werden können, zumindest die nächsten 40 Jahre überdauern – auch deshalb, weil Aluminiumpaneelen dem Dach eine besondere Stabilität verleihen, die bei vielen anderen Schulen in dem Land nicht gegeben sei.

Rund acht Monate dauerten die Bauarbeiten und etwa 53.000 Euro wurden dafür investiert. Brunnen und Toiletten schlugen zusammen mit etwa 10.000 Euro zu Buche.

Einweihung mit Vertretern des Ministeriums

Nicht nur Spenden aus dem Durmersheimer Verein seien in das Projekt geflossen, sondern auch von der in Rheinland-Pfalz angesiedelten gemeinnützigen Organisation Fly&Help, die sich vorrangig um Bildung und Erziehung von Kindern in Schwellenländern kümmert.

Kinder, Dach
Beengte Verhältnisse: Viele Schüler in Togos Schulen sind kaum vor Wind und Wetter geschützt. Foto: Monika Holveck

Eine große Einzelspende habe zudem wesentlich dazu beigetragen, den Schulbau zu realisieren, wie Holveck betont.

„Es war eine Riesenfeier mit vielen Ehrengästen, Bürgermeister und Vertreter des Ministeriums“, erinnert sich die Vorsitzende. Ein weiteres neues großes Schulgebäude mit vier Klassenzimmern entstand derweil in Agbavi, direkt an der Küstenstraße, die in die Hauptstadt Lomé führt. Hier steuerte Fly&Help zu den 52.000 Euro Gesamtkosten 20.000 Euro bei.

Auch 17 Lehrer werden finanziell unterstützt.

„Hauptziel unseres Vereins ist die Förderung der Bildung“, unterstreicht Holveck. Die Freude darüber, dass diese Schulneubauten in Togo dank der Spendensumme von insgesamt über 110.000 Euro realisiert werden konnten, ist ihr deutlich anzumerken.

Hinzu kommt, dass der Verein finanzielle Hilfe für 17 Lehrer leistet und immer wieder bei Notfällen einspringt, etwa bei Operationen für schwerkranke Kinder, bei Leprakranken oder in einer Blindenschule, wo sich der Verein auch um die Funktionsfähigkeit der dort angesiedelten Kreidewerkstatt kümmert.

Hohe Zahl von Spenden übersteigt noch das Rekordergebnis des Vorjahres

Insgesamt, so betonen Holveck und Sautier, übersteige die Summe an Spenden, die weit über Durmersheims Grenzen hinaus in diesem Jahr an den Verein überwiesen wurden, das Rekordergebnis des Jahres 2021 noch deutlich.

„Oft erhalten wir Geld auch von Leuten, die einen runden Geburtstag feiern“, lassen Sautier und Holveck wissen. Ferner seien über 8.000 Euro allein durch den Spendenlauf der Durmersheimer Realschule gesammelt worden – so viel, wie nie zuvor.

„Wir haben wirklich tolle Spender“, zeigt sich Holveck immer wieder beeindruckt von der Hilfsbereitschaft für den Verein, die sich in den vergangenen Jahren immer weiter entwickelt hat. Und im Kalender ist es schon fest vermerkt: Im April 2023 werden Holveck, Sautier und einige Ärzte, die enge Verbindungen zu dem Verein pflegen, erneut nach Togo aufbrechen, um dort zu helfen und viel Not zu lindern.

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