
„Historie darf nicht sterben“, lautet das Credo der neuen Leitung im Arbeitskreis Heimatpflege Durmersheim (AKH). Hegen, in Schuss halten, bewahren, informieren, für Geschichte Interessierte mitreißen. Darauf freuen sich Wolfgang Bühler (Vorsitz) und Michael Beckert (Stellvertreter).
Mit Peter Schmidt (Schatzmeister), Manuela Moritz (Schriftführerin) und fünf Beiratsmitgliedern bilden sie ein motiviertes, ehrenamtliches Team. Nach 14 Jahren gaben Josef Tritsch und Gerhard Weber ihre Chefposten ab, im Beirat sind sie weiter aktiv.
Das hat niemand sonst.Wolfgang Bühler
Vorsitzender
„Es ist ein Hand-in-Hand-Übergang mit frischen Ideen und der Weiterführung von Bewährtem“, so Bühler. „Kruschd und Krempel für die Nachwelt erhalten“, sei richtig sein Ding. Bürgermeister Klaus Eckert (SPD), von Amts wegen im Beirat, hatte Geschichte sogar als Studienfach. „Das Hardtmuseum mit seinen 15 Räumen ist ein Juwel für unsere Gemeinde, denn die Menschen identifizieren sich mit Überlieferungen und Relikten“, sagt er.
Schulklassen einladen
Vermehrt will man Schulklassen in das beachtliche Sammelsurium einladen. 2024 wird das Museum beim Durmersheimer Ferienspaß für Kinder anhand von Suchbildern zum Erlebnisraum – unter Aufsicht, denn jedes Zimmer birge „Raritäten und Schätze“. Innerhalb der Exponate weckt die Aktion „Museumsstück des Monats“ öffentliche Neugier. Zudem gibt es alte Gebrauchsgegenstände zu erraten.
Bühler nennt das Hardtmuseum ein „Alleinstellungsmerkmal in der Region und darüber hinaus“. Dieses Potenzial brauche gesteigerte Werbung. Neu ist im Netz eine AKH-Website mit Link zum Internetauftritt des Museums. Tritsch skizziert die Darstellung der Volksfrömmigkeit dank zahlreicher Objekte in Verbindung mit Wallfahrten nach Maria Bickesheim. „Das hat niemand sonst.“
Umgestaltung des Gartens
Umgestaltet wird der Museumsgarten, bislang eine Blumenwiese, nun das Ressort von Birgit Hammer. Erste Saaten und Setzlinge für seine Glorie als traditioneller Bauerngarten gedeihen: Stangenbohnen, Tomaten, Lauch, Sellerie, Kräuter. Nach der Ernte wandern sie in die Kochbrühe beim jährlichen Schlachtfest, das man für aktive Helferinnen und Helfer ausrichtet. Im September steht die Badische Revolution gegen die Monarchie im Mittelpunkt.
Ein „kleiner Hotspot“ sei das Dorf anno 1848/49 gewesen, weiß Tritsch. Im Tiefgestade hatten die Preußen vier Wochen lang ihr Lager, „zerstörten beim Einmarsch alle Ährenfelder kurz vor der Mahd“. Im Rathaus regierten die Revoluzzer. Der Bürgermeister schaffte Munition für den Sicherheitsausschuss der Gemeinde an, wurde wegen seiner demokratischen Gesinnung von der Fürstenherrschaft abgesetzt. „Es war einiges los hier“, macht der AKH Appetit auf den Blick in das Durmersheimer Revolutionsgeschehen. Das Stadtradeln verknüpft er am 8. Juli ab 10 Uhr und am 12. Juli ab 17 Uhr mit geführten ortsgeschichtlichen Touren. Startpunkt ist das Hardtmuseum.