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Viele Aufgaben

Klaus Eckert ist offiziell Bürgermeister von Durmersheim – keine Schonfrist

Seine Arbeit im Durmersheimer Rathaus hat er bereits zu Beginn dieses Monats aufgenommen. Jetzt folgte in einer Sondersitzung des Gemeinderates die offizielle Amtseinführung von Bürgermeister Klaus Eckert.

Zwei Männer
Händedruck zum Start: Werner Hermann (links) nimmt die Vereidigung von Klaus Eckert vor. Foto: Hans-Jürgen Collet

Den Platz an seinem neuen Schreibtisch im Durmersheimer Rathaus hat er bereits am ersten Tag dieses Monats eingenommen. Aber: Offiziell eingeführt in das Amt des neuen Bürgermeisters ist Klaus Eckert (SPD) erst seit einer Sondersitzung des Gemeinderates am Freitagabend in der Mensa des Schulzentrums.

Die Vereidigung und Überreichung der Amtskette nimmt dabei der dienstälteste Gemeinderat Werner Hermann (SPD) vor. Und aus seiner Gefühlslage macht Eckert am Rednerpult keinen Hehl. „Das ist ein sehr emotionaler Moment“, gesteht er. Nach seinem jüngst erfolgten Umzug in die Hardtgemeinde sei er noch ein „neigschmeckter Durmersheimer“, aber auch dies fühle sich „gut und richtig“ an.

Ich will ein offenes Rathaus, nach innen mit einer offenen Diskussionskultur und auch nach außen.
Klaus Eckert, Bürgermeister

Das, was er schon in seinem Wahlkampf und bei den ersten Gesprächen mit seinen Mitarbeitern betont hat, wiederholt er bei seiner Amtseinführung nochmals nachdrücklich: „Ich will ein offenes Rathaus, nach innen mit einer offenen Diskussionskultur und auch nach außen.“

Dazu gehöre vor allem, verständlich zu erklären, wie die Verwaltung Entscheidungen trifft, vielleicht auch über Facebook und Instagram. Eckert vergisst auch nicht, seinen Vorgänger zu würdigen: „Dass ich zum Beispiel bei der Schul- und Kinderbetreuungssituation hier eine Vielfalt und Qualität vorfinde, um die uns viele beneiden, ist vor allem auch sein Verdienst“, erklärt er an die Adresse von Ex-Bürgermeister Andreas Augustin (parteilos) gerichtet.

Viele Termine für neuen Durmersheimer Bürgermeister Klaus Eckert

Die ersten Tage seiner Zeit im Rathaus seien mit Terminen schon ziemlich voll gepackt gewesen, lässt Eckert wissen: Besuche bei zwei Goldenen Hochzeiten und einem 95 Jahre alt gewordenen Geburtstagsjubilar gehörten dazu, genauso wie Gespräche zur Einkaufssituation im Ort, zur Solaranlage auf dem Stürmlinger See und zum Feuerwehrgerätehaus.

Nach den zahlreichen voll gelaufenen Kellern beim Unwetter am vergangenen Mittwoch war er zudem schon mit dem Feuerwehrkommandanten unterwegs.

Der Haushalt 2023 trägt sicher meine Handschrift.
Klaus Eckert, Bürgermeister

Viele Herausforderungen stünden an. „Der Haushalt 2023 trägt sicher meine Handschrift“, erklärt Eckert, der bei seiner Rede auch mit ganz konkreten Vorschlägen aufwartet: „Ich schlage dem Gemeinderat vor, 2023 die Sitzbänke zu renovieren und wir werden Spielplätze erneuern, mit neuen Spielgeräten und Sonnensegeln als Hitzeschutz, vielleicht auch mit Wassermatsch-Ecken und Mehrgenerationen-Spielgeräten für Oma, Opa und die Enkelkinder.“

Zudem sollen nach seinem Wunsch die Bushaltestellen barrierefrei ausgebaut sowie mehr Pflanzen im Ort gesät werden. Viel Beifall heimst er mit diesen Ideen im Saal ein. Eine 100-Tage-Schonfrist als neuer Bürgermeister will der 45-Jährige gar nicht in Anspruch nehmen: „Ich ertappe mich selbst dabei, mich bremsen zu müssen und nicht alles gleich zu Beginn angehen zu wollen.“

Frischen Wind wolle er nicht nur im Blick auf die geplanten Windräder, sondern auch bei anderen Themen in den Ort bringen, wie Wirtschaftsförderung, Verkehr, Wohnen oder Sauberkeit.

Jürgen Kniehl, Bürgermeister-Stellvertreter und Moderator des Abends, wünscht Eckert „Mut und Weitsicht“ bei seiner neuen Aufgabe. Der erste Landesbeamte Jörg Peter zeigt sich überzeugt, dass die Erfahrungen Eckerts, die er in den Ministerien in Stuttgart gesammelt hat, „im Bürgermeisteramt nicht schaden werden.“

Weinprobe als Teambuildingmaßnahme

Constantin Braun erhält als Vertreter des Gemeindeverwaltungsverbandes derweil in der voll besetzten Schulmensa viel Applaus für eine besondere „Teambuildingmaßnahme“, wie er sagt. Denn: Es geht für Eckert gemeinsam mit den Ortsoberhäuptern aus Bietigheim, Elchesheim-Illingen und Au am Rhein zu einer Weinprobe in die Pfalz. Ein Fläschchen mit edlem Rebensaft kredenzt Braun dem neuen Durmersheimer Rathauschef schon einmal vorab.

Für Unterhaltung bei der kurzweiligen Amtseinführung sorgt neben dem Musikverein 1868 auch der Bürgermeisterchor des Landkreises. Dessen Urgestein Werner Happold lädt Eckert denn auch prompt zur Mitgliedschaft ein. Bevor die Harmonie-Chöre ihre kulinarischen Köstlichkeiten kredenzen, wird es dann noch etwas besinnlich: Johannes Bauer vom Durmersheimer Hexenclub überreicht an Alexandra Nowack, Vorsitzende des Vereins Indischer Regenbogen, eine Spende von 400 Euro.

Das Geld stammt aus dem Erlös bei der Bewirtung an den Wahlabenden vor dem Rathaus. „Mit dem Geld können in Indien drei Kinder ein Jahr lang leben und zur Schule gehen“, bedankt sich Nowack – bevor das Badnerlied gespielt und dann das Büfett eröffnet wird.

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