Der lauschige Platz ganz im Norden von Durmersheim hat wieder ein neues Gesicht erhalten. Dabei waren kurz nach Pfingsten Wut und Verärgerung groß bei den Mitgliedern der Durmersheimer Ortsgruppe der Lokalen Agenda 21. Jugendliche hatten auf dem Areal bei der Bürgerbrücke zwei Ginkgo-Bäume offenbar mutwillig abgebrochen.
„Wir sind entsetzt“, hatte Siegfried Baumgart von der Lokalen Agenda damals den Gemütszustand der Gruppe beschrieben. Und vor einem der verbliebenen Überreste der Bäume hatte er ein Schild montiert, auf dem sogar eine Belohnung von 100 Euro für denjenigen versprochen wurde, der Hinweise auf die Übeltäter liefern könnte.
Jugendliche Täter nach Vandalismus in Durmersheim nicht gefasst
Obendrein wurde bei der Polizei Anzeige erstattet, wobei von Nachbarn aus weiterer Entfernung auch Fotos von den mutmaßlichen jugendlichen Tätern gemacht worden sein sollen. Zum Erfolg geführt hat dies allerdings nicht: „Trotz guter Täterbeschreibung hat die Polizei sie nicht gefasst“, sagt Janine Lauer, Vorsitzende der Agendagruppe.
Gleichwohl verkündet sie auch positive Erkenntnisse: „Die Ginkgos hatten sich dank guter Pflege erholt und sind wieder schön ausgetrieben.“ Nach Aussage von Baumgart sei mittlerweile von einem mit einem Drahtzaun und durch drei Holzpfähle geschützten Ginkgo aber erneut ein Zweig abgebrochen.
Die Ginkgos hatten sich dank guter Pflege erholt und sind wieder schön ausgetrieben.Janine Lauer, Vorsitzende der Lokalen Agenda 21
„Da auch der Zaun verbogen ist, sieht es so aus, als hätte jemand dort ein Fahrrad oder Motorrad angelehnt, so dass der Zweig dadurch gebrochen ist“, glaubt Baumgart. Ein anderer Trieb habe sich aber dafür weiter prächtig entwickelt. Baumgart hatte die Ginkgos, die als Symbol für Hoffnung, Fruchtbarkeit und langes Leben gelten, vor zwölf Jahren gepflanzt. Er sah es damals als Dank dafür an, dass die von vielen Spaziergängern genutzte Bürgerbrücke, die über die B36 führt und sich direkt neben der Bahnlinie befindet, mithilfe von 2.000 beim Regierungspräsidium abgegebenen Unterschriften realisiert werden konnte.
Neue Bank besteht aus Recycling-Material
Nachdem die Bank, die in der Nähe der Bürgerbrücke stand, von Jugendlichen immer wieder für Feiern und nächtliche Gelage genutzt wurde, hatte die Agenda-Gruppe gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung beschlossen, sie erst einmal abzubauen, um ein Zeichen gegen den Vandalismus zu setzen, der auf dem Gelände in der Vergangenheit immer wieder zu beobachten war.
Mittlerweile aber ist der Platz wieder mit einer neuen Bürgerbank ausgestattet, die freien Blick auf die davor liegenden Felder und auf die Silhouette des Durmersheimer Nordens bietet. „Sie ist robust und besteht rein aus Recycling-Material“, verdeutlicht Baumgart, dass damit auch ein Zeichen für Nachhaltigkeit gesetzt worden sei.
Der Bereich war zuletzt immer sauber.Janine Lauer, Vorsitzende der Lokalen Agenda 21
Zugleich sei ein Wunsch vieler Bürger erfüllt worden, dort wieder eine Bank zu errichten. Auch Bürgermeister Klaus Eckert (SPD) hatte in seinem Wahlkampf für die Aufwertung von Plätzen und Grünflächen im Ort plädiert – indem etwa neue Sitzbänke aufgestellt werden. „Es ist gut, dass jetzt wieder eine Bank an dem Platz steht. Sie wird rege genutzt. Ich bin deshalb auch schon von vielen Senioren angesprochen worden, die da gerne Rast machen“, sagt er.
Nach Angaben von Lauer habe sich nach dem Aufbau der neuen Bank dort bislang indessen kein neuer Treffpunkt von Jugendlichen entwickelt. „Der Bereich war zuletzt immer sauber“, schildert Lauer die Situation – in der Hoffnung, dass sich daran auch nichts ändert.