Eigentlich hatte Ortsvorsteher Helmut Schorpp mit dem Gedanken gespielt, ein großes „Nach-Corona-Fest“ zu feiern – gemeinsam mit mehreren Vereinen aus Durmersheim und Würmersheim. Letztlich waren die Unsicherheiten in der Planung aber doch noch zu schwerwiegend – und so entschieden sich Schorpp und seine Mitstreiter dafür, das traditionelle Speckkälble-Fescht ein wenig kleiner als in der Vergangenheit in überschaubarem Rahmen zu begehen.
Zum sechsten Mal prägt es am kommenden Wochenende das Geschehen in Würmersheim, und es ist trotz seiner reduzierten Ausmaße das größte Straßenfest in Durmersheim seit Corona.
Dabei gibt es auch eine Premiere: Erstmals fällt der Startschuss an einem Freitagabend. Am 15. Juli steigt ab 18 Uhr zunächst eine After-Work-Party, um 20 Uhr folgt der offizielle Fassanstich mit Freibier und anschließend geht es mit Live-Musik, dem M&M Orchestra, Chi-Cha und der Jack Woodman Group weiter. Gegen 1 Uhr in der Nacht auf Samstag soll das Programm ausklingen.
Am Sonntag blieben häufig die Besucher auf dem Speckkälblefescht aus
Abgeschlossen wird das Fest bereits am Samstag – nicht mehr wie in früheren Jahren am Sonntag. Dieses Konzept ist gleichsam das Ergebnis aus den Erfahrungen in den vergangenen Jahren: „Oft war es am Sonntagnachmittag so heiß, dass nur wenige Leute auf dem Festgelände zu sehen waren und die Helfer in den Ständen kaum etwas zu tun hatten. Das hat auch für Frust gesorgt“, berichtet Schorpp.
Bei der aktuellen Wetterprognose von über 35 Grad am nächsten Sonntag fühlt Schorpp sich in dieser Entscheidung bestätigt. Für den Freitagabend erhofft er sich nun eine deutlich größere Resonanz.
Uns war es wichtig, Bands mit regionalem Bezug zu verpflichten.Helmut Schorpp, Ortsvorsteher
Zum Auftakt am Samstag gibt es, wie in den Jahren zuvor, wieder einen Brezelsteckenumzug um 15.30 Uhr unter Begleitung des Musikvereins. Rund 300 Teilnehmer werden dazu erwartet. In der Folge treten Tanzgruppen der JKG sowie Mitglieder der Ju-Jutsu-Abteilung des TuS Durmersheim auf. Für Live-Musik sorgen Movements, Counting Creep sowie der Bietigheimer Musiker und Songwriter Walter Irion. „Uns war es wichtig, Bands mit regionalem Bezug zu verpflichten“, betont Schorpp.
Keinerlei Corona-Beschränkungen beim Speckkälble-Fescht geplant
Das Festgelände erstreckt sich diesmal über ein etwas kleineres Areal rund um das Gemeindezentrum und reicht nicht mehr über die Richard-Wagner-Straße hinaus. Auch der Spielplatz wird mit einbezogen, wobei dort in dieser Woche vorübergehend noch der Zaun und einige Spielgeräte abgebaut werden müssen. „Diese Festplanung ist mit weniger Aufwand zu handhaben“, sagt Schorpp.
Dabei sei man in der Vorbereitung auch immer darauf eingestellt gewesen, dass sich die Corona-Auflagen wieder ändern und das Konzept entsprechend angepasst werden müsste. Nun aber ist klar, dass es für die beiden Festtage keinerlei Reglementierungen, wie Maskenpflicht oder Abstandsregeln gibt.
Schorpp verweist nicht zuletzt auf seine guten Kontakte, die bei der Suche nach Helfern gefruchtet hätten. Auch Kooperationen seien vereinbart worden: „Der Gesangverein und der Akkordeonspielring haben sich zusammen geschlossen und betreuen gemeinsam einen Stand“, sagt Schorpp. Die Feuerwehrabteilungen aus Würmersheim und Durmersheim arbeiten auf dem Fest ebenfalls zusammen.
Es gibt eine Eskalationshotline, die über mich läuft.Helmut Schorpp, Ortsvorsteher
Obwohl das Speckkälble-Fescht in den vergangenen Jahren allenthalben als unkritisch eingestuft wurde, nimmt das Thema Sicherheit einen hohen Stellenwert ein: „Es gibt eine Eskalations-Hotline, die über mich läuft“, verrät der Ortsvorsteher und kündigt zugleich Aufsichtspersonal an, das dafür sorgen soll, dass „sich hier jeder Besucher wohlfühlen kann und alles harmonisch abläuft“.
In diesem Zusammenhang verweist Schorpp zugleich auf den Sanitätsdienst des DRK, der mit vier Personen erstmals im Würmersheimer Gemeindezentrum stationiert sein wird. Insgesamt sieben Vereine präsentieren sich auf dem Festgelände. Ernstere Themen werden im Übrigen nicht ganz ausgespart: Der Ambulante Pflegedienst von Ralf Pinkinelli ist mit einem Informationsstand zum Thema „5 nach 12“ vertreten.