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Kandidaten klatschen sich ab

Vorstellung der Bürgermeisterbewerber in Durmersheim stößt auf großes Interesse

Knapp 1.000 Besucher verfolgten die offizielle Vorstellung der Kandidaten für die Bürgermeisterwahl am 19. Juni in der Durmersheimer Hardtsporthalle. 

 Bürgermeisterwahl Durmersheim; Kandidatenvorstellung in der Hardtsporthalle:
Knapp 1.000 Besucher füllten bei der Kandidatenvorstellung die Durmersheimer Hardtsporthalle, die schon lange keine so große Kulisse mehr erlebt hatte. Foto: Frank Vetter

Am Ende bat Andreas Augustin, der Vorsitzende des Gemeindewahlausschusses, alle vier Bewerber um das Bürgermeisteramt in Durmersheim nochmals gemeinsam hinein in die Halle. Zuvor hatte jeder einzeln die Bühne betreten, um sich den knapp 1.000 Besuchern in der Hardtsporthalle vorzustellen, etwas über sein Wahlprogramm zu erzählen und ein wenig von seiner Persönlichkeit preis zu geben. Die anderen hielten sich zur gleichen Zeit in einem Umkleideraum der Halle auf.

Nach der rund 90-minütigen Veranstaltung konstatierte Augustin, dass „wir bisher einen sehr fairen Wahlkampf erlebt haben.“ Und da passte es förmlich dazu, dass die vier Kandidaten, die am Schluss nebeneinander in der ersten Reihe vor der kleinen Bühne Platz genommen hatten, sich gegenseitig abklatschten – eben wie nach einem gemeinsam bestrittenen Wettkampf.

„Den Frieden im Ort zu bewahren ist eine der großen Aufgaben des Bürgermeisters“, gab Augustin den vier Anwärtern auf den Chefsessel im Rathaus mit auf dem Weg. Das noch amtierende Ortsoberhaupt, das nach 16 Jahren nicht mehr für eine dritte Amtszeit kandidieren wollte, hob gerade den in diesen Tagen wieder sichtbaren hohen Wert der Demokratie hervor, verbunden mit der Möglichkeit, aus vier Kandidaten seine Wahl zu treffen.

Durmersheimer Hardtsporthalle reicht kaum für alle Interessenten aus

Dabei reichte die großzügige Bestuhlung in der Halle, die zuletzt vor langer Zeit ähnliche Besuchermassen erlebt hatte, kaum aus, um die Schar von Interessenten aufzunehmen. Allerdings blieb nicht jeder bis zum Schluss, so dass Augustin zwischenzeitlich an die Zuhörer appellierte, das Ende der Vorstellungsrunde abzuwarten. Derweil achtete der Noch-Bürgermeister auf eine strenge Einhaltung der zeitlichen Regeln, wonach jedem Kandidaten 15 Minuten zur persönlichen Vorstellung und eine ebenso lange Zeit für die Beantwortung von Fragen zur Verfügung stand.

„Es sind 20 Sekunden über der Zeit“, hatte er etwa bei den Antworten von Christopher Rubertino gemahnt und bei Klaus Eckert noch eine Minute „Verlängerung“ gestattet. „Ich bitte um Verständnis für die straffe Führung“, erklärte Augustin. Insgesamt aber hielt sich die Zahl der Besucher, die Fragen stellen wollten, in Grenzen.

So waren es meist immer wieder gleichlautende Themen, die sich etwa um die Parkmoral, die Gleichbehandlung deutscher und ausländischer Fahrzeuge, die Einrichtung einer Bußgeldstelle in der Gemeinde, um die länger andauernden Planungen für ein neues Feuerwehrhaus oder um die Aufgeschlossenheit für eine Verlängerung der Stadtbahnlinie, den ÖPNV-Ausbau und für Windkraftanlagen drehten.

Alle Bürgermeister-Kandidaten ernten Applaus

Christopher Rubertino und Klaus Eckert bemühten sich um konkrete Antworten, während Mario Radovic und Armin Kölbli einräumten, sich erst sachkundig machen zu wollen. Gleichwohl: Sämtliche Kandidaten erhielten anerkennenden Applaus für ihre Reden. Bisweilen zog ein leichtes Raunen durch die Halle, Zwischenrufe und sonstige Störgeräusche blieben allerdings aus.

Rubertino und Eckert schöpften dabei ihre Zeit zum Reden und um Fragen zu beantworten voll aus, während Kölbli lediglich einmal kurz antwortete. Am schnellsten hatte Radovic seine Vorstellung absolviert. Nur sechs Minuten benötigte er für seine Ausführungen – und war nach eigenem Bekunden froh, wegen seiner großen Nervosität diese Zeit auch hinter sich gebracht zu haben.

Auf eine Übertragung der Kandidatenvorstellung per Livestream im Internet hatte die Gemeindeverwaltung im Übrigen verzichtet. Weil das Hauptamt der Gemeinde in den vergangenen Wochen unbesetzt war, wäre der organisatorische Aufwand zu groß gewesen, begründete Augustin diese Entscheidung. Nur vereinzelte Besucher waren in der Hardtsporthalle mit einer Schutzmaske zu sehen – an Corona erinnerte ansonsten lediglich der vor dem Eingang postierte Handdesinfektionsspender, der freilich nicht allzu oft in Anspruch genommen wurde.

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