Die Bilder der vergangenen Tage haben die Verantwortlichen des FV Rot-Weiß Elchesheim in ihrer Haltung nachdrücklich bestätigt.
Durch die heftigen Regenfälle stand das Gelände des FC Illingen so unter Wasser, dass an ein mögliches Fußballspiel hier überhaupt nicht zu denken gewesen wäre. „2018 und 2020 sah es hier immer wieder ähnlich aus“, sagen Raimund Schmalbach, Sportlicher Leiter, und Dieter Link, Vorsitzender des FV Rot Weiß.
Die aktuelle Hochwassersituation nehmen sie zum Anlass, in dem seit Jahren schwelenden Konflikt mit der Gemeinde nochmals zu bekräftigen, dass für sie ein Umzug auf das Gelände des FC Illingen keinesfalls in Frage kommt.
Es helfe auch nichts, wenn der neu geplante Rasenplatz dort höher gelegt werde: „Die Zuschauer müssten dann trotzdem mit Gummistiefeln ausgestattet sein“, verdeutlicht Schmalbach die Problematik.
Auch ein Kunstrasenplatz, der in späteren Jahren vielleicht einmal realisiert werden könnte, sei durch die Hochwasserproblematik in Ilingen nicht vorstellbar. Die gesamte Vorstandschaft des Vereins stehe geschlossen hinter dieser Auffassung, betonen Schmalbach und Link.
Verein zeigt sich kompromissbereit
Es sei der Wunsch des Vereins, „nochmals alles auf Null zu stellen und ohne Emotionen mit der Gemeinde über die Situation zu sprechen“, versichern die Beiden. Dabei sei RWE durchaus zu Kompromisslösungen bereit, nur das Gelände beim FCI komme auf keinen Fall in Frage. „Es wäre ein Zeichen von Größe, wenn die Gemeinde wieder gesprächsbereit wäre“, sagt Schmalbach.
Allerdings müsse ein solches Gespräch im Beisein eines Mediators erfolgen, der gleichermaßen vom FV Rot-Weiß und von der Gemeinde anerkannt werde.
Zuletzt hatte der Verein moniert, dass die Gemeinde einen Mediator für eine angedachte Diskussionsrunde beauftragte, in der nur Themen behandelt werden sollten, die Bürgermeister Rolf Spiegelhalder vorgegeben habe.
Daran, dass der Verein auf jeden Fall vor Gericht ziehen will, wenn die Gemeinde an den Umsiedlungsplänen auf das FCI-Gelände festhält, lassen Schmalbach und Link keinen Zweifel, wobei sie auch auf die Unterstützung durch das Anwaltsbüro von Reinhard Rauball bauen, dem Präsidenten von Borussia Dortmund.
Schmalbach und Link legen zudem Wert darauf, nochmals klarzumachen, dass sie durchaus offen sind für alternative Standorte, „die aber nachhaltig sein müssen“. Dabei erinnern sie an das Angebot, den bisherigen Tennenplatz an der Waldstraße auf eigene Kosten in ein Rasenspielfeld umzubauen. Auch eine neue Sportstätte am Braungießenweg bei den Tennisplätzen würden sie befürworten.
Dort könnten, so Schmalbach und Link, auch der Skaterplatz und der Bolzplatz eine neue Heimat finden. Dieser Platz hinter dem Rathaus habe durch die Lagerung von Baumaterial im Zuge der Neugestaltung des Rathausareals stark gelitten und befinde sich in seinem sehr maroden Zustand, wie die RWE-Verantwortlichen betonen. Auch im Blick auf den Lärmschutz wäre eine neue Sportanlage am Braungießenweg völlig unproblematisch, meinen sie.
Keine Spaltung innerhalb des Vereins
Jugendleiter Mirko Bronner verweist derweil auch auf die hohe Bedeutung der Jugendarbeit im Verein. Rund 100 Jugendliche seien dort derzeit aktiv. Ihnen müsse eine Perspektive mit Zukunftssicherheit geboten werden. Auf dem alten Sportgelände des FC Illingen könnten die F-und E-Jugendlichen, die dort trainieren, wegen der desolaten Zustände nicht einmal die Sanitärräume nutzen.
Klar ist für die RWE-Verantwortlichen, dass durch die Vorgehensweise der Gemeindeverwaltung keinesfalls eine Spaltung innerhalb des Vereins erfolgen werde. „Fußballer halten zusammen“, lautet denn auch die Devise von Dieter Link und seinen Mitstreitern.
Wenngleich nicht klar ist, ob und wann die Saison fortgesetzt wird: Auf Platz drei in der Landesliga liegt RWE derzeit noch aussichtsreich im Rennen um den Aufstieg. Und dass Rot-Weiß ein sportliches Aushängeschild für die Gemeinde bleiben soll, darüber sind sich die Verantwortlichen ebenfalls einig.