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Spielbetrieb wäre machbar

Chaos bei Rot-Weiß: Gemeinde Elchesheim-Illingen hüllt sich in Schweigen

Chaotische Verhältnisse prägen die Situation beim FV Rot-Weiß Elchesheim. Wenn der Verbandsligaabsteiger den Spielbetrieb einstellt, wäre ein Neuanfang nur auf unterster Ebene möglich.

Neben dem alten Illinger Klubhaus werden die neu gemachten Rasenplätze bewässert.
Unklar ist die Zukunft der neuen Rasenplätze in Illingen. Foto: Helmut Heck

„Kein Kommentar“ lautete am Mittwoch die Antwort von Bürgermeister Rolf Spiegelhalder (FW) auf die jüngste Wendung in dem seit fünf Jahren brodelnden Zwist mit dem FV Rot-Weiß Elchesheim (RWE) um die neue Sportstätte in Illingen. Der RWE stellt den Spielbetrieb ein.

Das hatte der Verein am Dienstag per Pressemitteilung verkündet. Als Grund wird das Fehlen „angemessener Umkleiden und Duschen“ in Illingen genannt. Das habe sich vergangenen Freitag bei einer Besichtigung des ehemaligen Clubhauses des FC Illingen gezeigt. Dazu war vom Bürgermeister am Tag nach der Presseveröffentlichung keine Stellungnahme zu bekommen.

Spiegelhalder verweist auf Gemeinderatssitzung am 19. Juni

„Kein Kommentar“, sagte Spiegelhalder. Das Schweigen sei mit dem Gemeinderat abgesprochen. In der nächsten Ratssitzung werde man eine Erklärung abgeben. Die ist für den 19. Juni geplant.

Auf die Frage bezüglich des Jugendtrainings war dem Ortsoberhaupt immerhin zu entlocken, dass die neuen Fußballplätze in Illingen wie von der Gemeinde zugesagt ab dem 1. Juli bereitstünden. Der RWE hatte in seiner Verlautbarung den Eindruck erweckt, als hätten die Nachwuchsmannschaften dann keine Spielmöglichkeiten mehr im Ort.

Fragen zu Aspekten eines Clubhaus-Neubaus blockte Spiegelhalder ab. Mit den Worten „keine weitere Auskünfte“ brach er das Gespräch mit dieser Redaktion unter Berufung auf die Kommunikationsabsprache mit dem Gemeinderat ab. Er empfahl jedoch, bezüglich des Zustands des Clubhauses in Illingen Vito Voncina zu befragen, den Bezirksvorsitzenden des Südbadischen Fußballverbands (SBFV).

Beim Lokaltermin im früheren FC-Gebäude war Voncina dabei, Spiegelhalder nicht. Den Bürgermeister vertrat sein Stellvertreter Otto Heck (EIL). Auch der RWE-Vorsitzende Dieter Link und der sportliche Leiter Raimund Schmalbach waren nach Informationen dieser Redaktion bei dem Treffen nicht zugegen.

Die Abwicklung des Spielbetriebes wäre machbar.
Vito Voncina, Bezirksvorsitzender

Voncina zeigte sich auf Anfrage sehr überrascht ob der Entscheidung des RWE, sich aus dem Spielbetrieb zurückzuziehen. Das habe er nie erwartet, ließ der Fußballfunktionär großes Unverständnis erkennen. Seine Einschätzung zur Nutzbarkeit des Illinger Clubhauses hat sich im Übrigen nicht geändert: die Abwicklung des Spielbetriebs wäre „machbar“, erklärte Voncina erneut. Es müsste wohl eine Grundreinigung erfolgen und die entfernte Heizung wieder eingebaut werden.

Die jüngste Wendung verwunderte Voncina noch aus einem anderen Grund. An der Inspektion am Freitag hätten RWE-Abgesandte teilgenommen, die ebenfalls die Meinung geäußert hätten, die Räumlichkeiten könnten so weit hergerichtet werden, um in Illingen trainieren und spielen zu können.

Lokaltermin ohne den RWE-Vorsitzenden

Der Kritik des RWE, im Keller des Gebäudes sei Wasser gestanden, entgegnete Voncina mit einer Erklärung, die dieser Reaktion von einer weiteren Person bestätigt wurde: Bei Demontage der Heizung sei offenbar unbemerkt ein Ventil offengelassen worden.

Weiter berichtete Voncina, dass während des Lokaltermins aus dem Kreis der Vereinsmitglieder auch gefragt worden sei, ob sich für den Sanitärbereich eine Zwischenlösung in Containerform auf eine Kleinversion beschränken könnte, um zumindest Duschen für Gastmannschaften bereitzustellen. Voncina hält diese Möglichkeit für vertretbar. Er widersprach damit der vom RWE geltend gemachten Behauptung, der Verband würde die Illinger Sportstätte für den Spielbetrieb nicht zulassen.

Jugendmannschaften jedenfalls, für die der Verein laut Mitteilung nach „Lösungen“ sucht, könnten in Illingen trainieren und spielen.

Normalerweise würde die erste Mannschaft, die laut Ankündigung vom Spielbetrieb abgemeldet werden soll, als Tabellenletzter der Verbandsliga in der neuen Runde wieder in der Landesliga kicken. Bleibt es bei der Abmeldung, steht der Verein vor einem jähen sportlichen Absturz. Bei einem möglichen Wiedereinstieg nächstes Jahr müsste RWE nämlich ganz unten anfangen, sagt Voncina, in der Kreisliga.

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