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Standorte werden kartiert

In Elchesheim-Illingen findet eine Schwalbenkonferenz statt

In Elchesheim-Illingen bemühen sich die Bürger um die Schwalben. Aber trotz guter Nistmöglichkeiten stellen sich nur wenige der Zugvögel ein.

Noch verwaist: Der Schwalbenturm in Elchesheim-Illingen
Trotz guter Nistmöglichkeiten sind die angebrachten Höhlen für die Schwalben bislang leider nicht angenommen worden. Foto: Martina Holbein

Es ist kühl an diesem Montagabend im Mai. Vielleicht ist es deshalb so ruhig am sogenannten Schwalbenturm in Elchesheim-Illingen. Kein Vogel ist zu sehen oder zu hören am Trafohäuschen der EnBW, wo in luftiger Höhe Platz für eine Schwalbenkolonie geschaffen wurde.

Zwölf Nisthöhlen aus Kunststoff hängen zu zweien einträchtig nebeneinander, darunter mit Abstand sechs Kotbretter. Ob sie zu nah an den Nisthöhlen hängen, so dass die Schwalben nicht bequem einfliegen können?

Diese Frage stellt sich einer Teilnehmerin, denn so richtig angenommen wurde der Schwalbenturm in den vergangenen sieben Jahren seines Bestehens nicht, weiß Petra Fritz, Initiatorin der Schwalben-Konferenz“.

Vogelbeauftragter wird eingeschaltet

Die Gemeinde hatte damals die Nisthöhlen und Kotbretter gekauft, die EnBW erlaubte die Anbringung und stellte einen Hubsteiger zur Verfügung. Jetzt soll Kontakt aufgenommen werden zum Vogelbeauftragten, er soll sich die Situation anschauen, ob etwas verbessert oder zu verändert werden kann, damit die Schwalben diese Nistmöglichkeit annehmen.

Die erste Schwalben-Konferenz fand Ende August vergangenen Jahres im Haus der Begegnung statt, es war die Abflugzeit der gefiederten Flugkünstler.

Schwalben gehören zum Dorfbild im Sommer einfach dazu.
Petra Fritz, Initiatorin

Gemeinderätin Petra Fritz hatte auch damals eingeladen, weil ihr die Schwalben und Mauersegler, die nicht mit den Schwalben verwandt aber auch Segler sind, am Herzen liegen. „Sie verschwinden immer mehr aus dem Dorfbild, weil sie weniger Brutmöglichkeiten finden und keine Baustoffe für ihren natürlichen Nestbau.“

Im vergangenen August hatte sie die Idee, auf einer Karte von Elchesheim-Illingen, sämtliche Brutstandorte einzutragen.

Bürger werden sensibilisiert

Diese Karte lag jetzt vor ihr auf dem Tisch und war noch recht jungfräulich: Sieben Standorte von Schwalben-Brutstätten hatte sie selbst schon eingetragen, bei der Schwalben-Konferenz kamen noch sechs dazu. Und es können noch weitere sein.

Dafür wollen die Teilnehmer die Augen offenhalten, wenn sie durchs Dorf gehen und die Adressen an Petra Fritz weitermelden. Ihr Anliegen ist es, eine Bestandsaufnahme zu machen, die erleichtert festzustellen, ob die Anzahl der Zugvögel ab- oder zunimmt. Außerdem möchte sie die Bürger für die Bedarfe der Flugkünstler sensibilisieren, „denn sie gehören zum Dorfbild im Sommer einfach dazu.“

Kuh- und Pferdeställe optimal

Für die Schwalben und Mauersegler ist es immer schwieriger, geeignete Plätze zum Nisten und zur Jungenaufzucht zu finden.

Ihr bevorzugter Standort, wenn sie als Sommergäste in Deutschland Station machen, sind die Kuh- und Pferdeställe, offen, luftig, hohe Dächer mit optimalen Nischen zum Höhlenbau, Stroh, das sich mit dem Lehm aus Pfützen wunderbar verkleben ließ, und jede Menge Fliegen vor der Haustür.

Nur wenige Vögel angekommen

Auch in Elchesheim-Illingen gibt es noch den einen oder anderen Tierstall, wo auch in diesem Jahr Schwalben nisten. Doch diese Standorte werden immer seltener. Aber es gibt auch Standorte, an denen es in diesem Jahr sehr ruhig ist, obwohl die Schwalben mittlerweile trotz der kühlen Witterung angekommen sind.

So ist ein sicherer Mauersegler-Standort bislang noch nicht belegt. „Wir freuen uns über alle Meldungen, wo Schwalben nisten“, so die Initiatorin, „und werden diese in unsere Schwalbenkarte eintragen.“

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