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Mutter in Ausbildung

Tunesische Familie aus Elchesheim-Illingen wird doch nicht abgeschoben

Es war ein „traumatisches Erlebnis“: Eine in Elchesheim-Illingen lebende Familie aus Tunesien sollte plötzlich abgeschoben werden. Nun wurde die Duldung zumindest verlängert.

Eine in Elchesheim-Illingen lebende Familie aus Tunesien sollte plötzlich abgeschoben werden. Nun wurde die Duldung zumindest verlängert.
Eine in Elchesheim-Illingen lebende Familie aus Tunesien sollte plötzlich abgeschoben werden. Nun wurde die Duldung zumindest verlängert. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Eine tunesische Familie, der die Abschiebung drohte, darf nun doch weiterhin in Deutschland bleiben. Nach Informationen des Karlsruher Anwaltes der Familie, Marc-Yaron Popper, erteilte das Regierungspräsidium Karlsruhe der Ehefrau eine Ausbildungsduldung.

Somit – und das gilt gleichermaßen für ihren Ehemann und die zwei Kinder – wurde die „Duldung“ der Frau bis zum Abschluss ihrer Ausbildung verlängert. Die 44-Jährige hat einen Ausbildungsplatz in einer Altenpflegeeinrichtung in Rastatt.

Pilot verhinderte Abschiebung vor einigen Wochen

Die in Elchesheim-Illingen lebende Familie sollte vor einigen Wochen recht unvermittelt abgeschoben werden. Frühmorgens standen Polizeibeamte vor ihrer Haustür. Zwei Koffer durften der Vater und seine zwei Söhne, acht und 14 Jahre alt, packen. Die Mutter befand sich zu diesem Zeitpunkt schon bei der Arbeit. Polizeibeamte holten sie dort ab.

Mit Blaulicht ging es über die Autobahn zum Frankfurter Flughafen. Der Pilot eines tunesischen Linienflugzeugs weigerte sich allerdings, die Familie an Bord zu nehmen. Seine Begründung damals: „Da sind Kinder dabei. Das mache ich nicht.“

Bis zum heutigen Tag leidet die Familie nach eigenem Bekunden unter diesen „traumatischen Erlebnissen“. Dass die Familie finanziell auf eigenen Füßen steht, dass beide Elternteile arbeiten, dass die Kinder in örtlichen Vereinen integriert sind, spielte bei der Begründung des Abschiebungsbescheides keine Rolle.

Der Asylantrag der Familie war abgelehnt worden, da Tunesien als sicheres Herkunftsland eingestuft ist. Ausschlaggebend für die neue Duldung war nach Auskunft von Rechtsanwalt Popper der Ausbildungsvertrag, den die Mutter vorweisen konnte.

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