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Familien finden Alternative

Flatterband am Brunnen: Wasserspiel in Rastatter Innenstadt erneut abgesperrt

Die Stadtverwaltung hat schon viel versucht, damit keine Kinder in dem neuen Brunnen in der oberen Kaiserstraße in Rastatt planschen. An diesem Dienstag war das Wasserspiel auf einmal großräumig mit Flatterband abgesperrt.

Ein abgesperrter Brunnen.
Der Brunnen in der oberen Kaiserstraße ist am Dienstagvormittag mit Flatterband gesichert. Grund sind diesmal allerdings nicht planschende Kinder. Foto: Frank Vetter

Erst ein Geländer, dann ein massives Kinderabwehrsystem in Form eines Gitters und jetzt auch noch eine weiträumige Absperrung mit Flatterband: Der Brunnen am Kopfende des Platzes in der oberen Kaiserstraße entwickelt sich immer mehr zum Hochsicherheitsgebiet. Das Flatterband, das am Dienstag bei Passanten für Aufsehen sorgte, hatte allerdings nichts mit unerwünschten Badegästen zu tun.

Im heißen Sommer 2020 herrschte regelmäßig Spaßbad-Atmosphäre auf dem damals neuen Platz in der oberen Kaiserstraße. Viele Familien trafen sich dort. Während die Eltern auf den Bänken klönten, stoben die Kinder durch die Fontänen des zentralen Wasserspiels.

Genau diesen Effekt hatte sich die Stadtverwaltung bei der Planung des Platzes erhofft, der im Hebst 2019 eröffnet worden war.

Ein Kind rennt durch einen Brunnen an einer Straße.
Planschbecken an der Kapellenstraße: Der Nachwuchs war kurz nach der Eröffnung 2020 begeistert vom neuen Brunnen. Foto: Holger Siebnich

Was nicht beabsichtigt war: Viele Kinder stürmten auch den Brunnen am Kopf des Platzes, der direkt an die vielbefahrene Kapellenstraße grenzt. Anwohner berichteten von gefährlichen Vorfällen, bei denen Kinder auf die Straße rannten, auf dem Brunnen balancierten oder Autos mit Wasser bespritzten.

Dass der Standort des Brunnens gefährlich sein könnte, dünkte den Verantwortlichen im Rathaus schon vor der ersten Badesaison. Noch bevor der Brunnen in Betrieb ging, ließ die Verwaltung nachbessern. Eine Firma montierte ein Rundum-Geländer, um das Wasserspiel von der Straße abzugrenzen. Doch das war so niedrig, dass sich der Nutzen sehr in Grenzen hielt.

Ende August zog die Stadt schließlich die Reißleine und verbot das Baden. Auf Hinweisschildern ist seitdem zu lesen: „Spielen, Baden und Klettern im und auf dem Brunnen verboten.“ Allein: Das nützte zunächst wenig. Auch zu Beginn des Sommers 2021 tobten immer wieder Kinder im Wasser.

Daraufhin rückte ein Schlosser an und installierte ein rund einen Meter hohes Stahlgeländer vor und seitlich des Brunnens, in das ein Stahlnetz gespannt ist. Dieses Abwehrsystem verhindert seitdem die Planscherei.

Ein Brunnen mit einem Geländer.
Ein ein Meter hohes Geländer mit Stahlnetz soll verhindern, dass Kinder im Brunnen an der viel befahrenen Kapellenstraße planschen. Foto: Heike Vetter

Doch an diesem Dienstag hing trotzdem zusätzlich ein Absperrband am Brunnen, das auch Teile des Platzes umfasste. Waren über Pfingsten also erneut Badegäste eingestiegen?

Heike Dießelberg, Pressesprecherin der Stadt, kennt die Antwort: nein. Eine Firma war mit turnusgemäßen Reinigungs- und Wartungsarbeiten an dem Brunnen beauftragt. Aus Sicherheitsgründen sperrten die Arbeiter den Bereich dafür ab. Zwischenzeitlich mussten sie wegen eines Notfalls an einer anderen Baustelle aber kurzfristig weg, so dass die Absperrung ohne offensichtlichen Grund allein zurückblieb.

Kinder planschen jetzt im Rastatter Bernhardusbrunnen

Familien mit Kindern auf der Suche nach Erfrischung in der heißen Stadt haben in diesem Sommer derweil eine Alternative für sich entdeckt: den Bernhardusbrunnen, der zwischen dem neuen Platz und dem Parkplatz an der Kirche St. Alexander liegt. Seit der Umgestaltung des Areals ist auch er mit einem flachen Wasserbecken ausgestattet und von Sitzbänken eingerahmt.

An einigen heißen Mai-Tagen machten es sich die Eltern auf den Bänken bequem, während die Kinder im Wasser tobten, teilweise ausgerüstet mit Badeutensilien und Wasserpistolen.

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