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Corona, Krieg und Klimawandel

Gesellschaftlicher Zusammenhalt in der Krise: Rastatter planen „Sozialbündnis Mittelbaden“

In Zeiten von Krieg, Corona-Pandemie und Klimawandel haben viele Menschen Probleme, ihren Alltag alleine zu bewältigen. Mit dem „Sozialbündnis Mittelbaden“ wollen zwei Rastatter deswegen ein Hilfsnetzwerk aufbauen.

Andrang bei der Rastatter Tafel: Die Frage, wie man die Einrichtung stützen kann, beschäftigt auch die Initiatoren für das Sozialbündnis.  Foto: Acrhiv/Collet
Andrang bei der Rastatter Tafel: Die Frage, wie man die Einrichtung stützen kann, beschäftigt auch die Initiatoren für das Sozialbündnis. Foto: Acrhiv/Collet Foto: Archi v: Hans-Jürgen Collet

Steigende Preise, Energiekrise, Klimawandel, viele Unwägbarkeiten: Beim Blick in die nächste Zeit kommt bei Menschen immer wieder Angst auf, hat die Rastatterin Ute Kretschmer-Risché festgestellt. Angst, dass sie das Alltagsleben nicht mehr bewältigen beziehungsweise es sich schlicht nicht mehr leisten können.

Viele können Unterstützung gebrauchen. Gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Thomas Hentschel (Grüne) ruft sie dazu auf, gegenzusteuern und ein Sozialbündnis Mittelbaden zu schmieden. Es gehe zum einen um die Frage, wie man wo für wen konkrete Hilfe leisten kann – und darum, „den gesellschaftlichen Zusammenhalt auch in schwierigen Zeiten zu gewährleisten“, wie Hentschel sagt. Zumal eine Vielzahl an Krisen gleichzeitig stattfinde.

„Wir müssen steigende Preise, Verknappung von Waren und Dienstleistungen und wohl auch gesundheitliche Probleme durchstehen“, so Kretschmer-Risché. Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine und die Effekte des Klimawandels seien vielfältig: Sie betreffen besonders Menschen, die finanzschwach sind, auch Ältere, Kranke, Behinderte, Azubis und Studierende oder Alleinerziehende.

Spontane Hilfsnetzwerke aus Corona-Pandemie als Vorbild

Kretschmer-Risché, bereits vielfältig in Rastatt und Umgebung engagiert, nennt aber auch das Beispiel einer alten Frau mit Rollator, die sich in der Hitze nicht mehr in die Innenstadt traut, weil es auf dem Weg keine Sitzgelegenheit im Schatten gibt. Wer kümmert sich um Menschen, die nicht mehr einkaufen können? Wer bietet Wasserspender oder kühlende Räume an?

Service

Ein erster Austausch aller Interessierten ist für Donnerstag, 4. August, 17 Uhr, per Onlinemeeting geplant. Interessierte können sich per E-Mail an ute.kretschmer@ me.com sowie ra.thomashentschel@t-online. de wenden.

Wo gibt es Trinkwasserbrunnen? Wer unterstützt in Sachen Gasrechnung? Wie kann man helfen, wenn Menschen im Winter frieren? Und wie kann man den Tafeln helfen, deren Hilfs-System zu kollabieren droht? Das Thema ist vielfältig und soll an möglichst vielen Stellen platziert und sichtbar werden. „Guckt auf die Nachbarn“, appelliert Ute Kretschmer-Risché, und Thomas Hentschel verweist auf das Beispiel des ersten Frühjahrs der Corona-Pandemie, als sich spontan neue Hilfsnetzwerke gründeten.

Schaltstellen sollen übergreifend zusammengebracht werden

Ihr Appell geht an Privatleute ebenso wie die bestehenden Sozialorganisationen, Politik, Kirche, Behörden, Entscheidungsträger und Unternehmen gleichermaßen. „Wir brauchen das Netzwerk“, betont Hentschel. Deshalb will man zum Runden Tisch zusammentrommeln.

Es geht darum, die Schaltstellen zusammenzubringen.
Thomas Hentschel, Landtagsabgeordneter

„Es geht darum, die Schaltstellen zusammenzubringen“ – um parteiübergreifend möglichst vieles erfassen zu können und sozialen Spannungen vorzubeugen. Jeder kenne jemanden oder wisse etwas und könne Ideen einbringen. „Viele kleine Bausteine können zeigen, dass wir zusammenhalten“, so Hentschel. „Gemeinsam sind wir stark.“

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