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Mindestzahl an Haushalten

Glasfaser soll in Rastatter Rieddörfern ausgebaut werden – unter einer Voraussetzung

Schlechte Internetversorgung soll in den Rastatter Rieddörfern bald der Vergangenheit angehören. Ein privates Unternehmen plant dort einen flächendeckenden Glasfaserausbau. Es gibt allerdings eine Voraussetzung.

Ein Verteilerkasten
Ein Verteilerkasten in Plittersdorf: Viele Internetnutzer klagen in den Ried-Dörfern über lahmes Internet. Jetzt gibt es Hoffnung für einen Glasfaser-Ausbau. Foto: Hans-Jürgen Collet

Standbilder statt Serien-Stream, Fehlermeldungen statt Facebook: Die Internetversorgung in den Rastatter Rieddörfern sorgte in der Vergangenheit oft für Verdruss. Ein privates Unternehmen will das jetzt ändern und in Plittersdorf, Ottersdorf sowie Wintersdorf Glasfaser verlegen. Voraussetzung ist allerdings, dass genügend Haushalte mitmachen.

Die Deutsche Glasfaser, ein Telekommunikationsunternehmen mit Sitz in Nordrhein-Westfalen, nimmt den Ausbau in die Hand. Tim Bozarslan hatte als Firmenvertreter das Konzept im Herbst im Gemeinderat vorgestellt. Er warb: „Es geht nicht nur um einen Anbieter-, sondern einen Technologiewechsel.“

Eine Bandbreite von 50 Megabit pro Sekunde sollten zumindest in Plittersdorf und Ottersdorf schon heute ankommen. 2013 verlegten die Stadtwerke rund sieben Kilometer Glasfaser- und Telefonkabel. Als Betreiber dieses Netzes stieg Vodafone ein. Allerdings kam es in den folgenden Jahren immer wieder zu Klagen von Nutzern, dass nur ein Bruchteil der versprochenen Bandbreite verfügbar sei. Vodafone investierte schließlich selbst noch einmal Geld, um die Infrastruktur zu verbessern.

Die Glasfasertechnik ermöglicht deutlich höhere Geschwindigkeiten. Für Privatkunden hat die Deutsche Glasfaser Tarife mit einer Bandbreite von 300 bis 1.000 Megabit pro Sekunde im Angebot. Der Anschluss ist für die Haushalte umsonst. Allerdings macht die Firma das nicht aus reiner Nächstenliebe. Die Interessenten müssen vorher einen Internetvertrag mit einer Mindestlaufzeit von 24 Monaten unterschreiben.

Mindestens 956 Verträge müssen auf dem Tisch liegen

Wie bei den meisten anderen Anbietern lockt das Unternehmen dabei im ersten Jahr mit günstigen Preisen, die im zweiten Jahr deutlich steigen. Unterm Strich liegen die Kosten verglichen mit der Konkurrenz auf einem ähnlichen Niveau.

Um sicherzugehen, dass der Ausbau kein Draufleggeschäft wird, gibt die Deutsche Glasfaser eine Mindestanzahl an Haushalten vor, die mitmachen müssen. Ein Drittel aller Haushalte, die im potenziellen Netz liegen, müssen einen Vertrag unterschreiben, damit die Arbeiten starten. In absoluten Zahlen entspricht das 956 Anschlüssen.

Interessenten können ab dem 10. März Verträge abschließen. Der Stichtag, bis zu dem sich genügend Kunden gefunden haben müssen, ist der 21. Mai. Sollte der Ausbau über die Bühne gehen und sich jemand erst später für einen Anschluss entscheiden, ist das technisch zwar möglich, kostet dann aber 750 Euro.

Die Zuleitung zum Haus erfolgt durch eine Tiefbohrung unter dem Vorgarten oder der Einfahrt entlang und dauert in der Regel einen Tag. „Die Vorgärten bleiben in fast allen Fällen unberührt“, sagte Bozarslan bei der Präsentation im Gemeinderat. Anders sieht es im Ort selbst aus. Um die Rohre in den Boden zu bringen, müssen Gehwege und Straßen aufgegraben werden. Bozarslan rechnet mit rund eineinhalb Jahren Bauzeit und spricht von einem „langen, beschwerlichen Weg“.

Online-Info-Veranstaltung am 10. März

Die Deutsche Glasfaser richtet für das Projekt einen Servicepunkt in Ottersdorf in der ehemaligen Sparkasse, Nordstraße 2, ein. Dieser ist vom 10. März bis 21. Mai dienstags von 16 bis 19 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr geöffnet.

Für den 10. März ist außerdem eine digitale Bürgerinformationsveranstaltung geplant, an der auch Vertreter der Stadtverwaltung teilnehmen. Der Zugang erfolgt über die Adresse www.deutsche-glasfaser.de/raststatt_west.

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