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Info-Veranstaltung

Hügelsheimer debattieren über Airpark-Anbindung

Wie kann der Baden-Airpark so angeschlossen werden, dass die Hügelsheimer entlastet werden? Rund 50 Einwohner diskutierten über Trassenvarianten.

Infostände
Angeregt diskutieren die Hügelsheimer vor den Stellwänden mit Karten und Infomaterial. Foto: Markus Koch

Die Anwohner der Hügelsheimer Hauptstraße haben sich viele Jahre lang darauf verlassen, dass sie durch einen eigenen Autobahnanschluss des Baden-Airparks, die sogenannte Ostanbindung, vom Verkehr entlastet werden. Bis zu 15.000 Fahrzeuge am Tag schränken die Wohn- und Lebensqualität an der Hauptverkehrsader der Spargelgemeinde ein. Doch im Mai 2020 verkündete das Regierungspräsidium Karlsruhe das Aus für den geplanten Anschluss, da die Trasse streckenweise durch ein FFH-Gebiet geführt hätte.

Von 21 Trassenvarianten wurden elf verworfen

Ein Runder Tisch, an dem neben Vertretern des Regierungspräsidiums, des Landratsamts und weiteren Behörden auch die Hügelsheimer Bürgermeisterin Kerstin Cee und die Bürgerinteressengemeinschaft Entwicklung Hügelsheim (BIGH) vertreten sind, trifft sich seit Anfang vergangenen Jahres regelmäßig zum Austausch.

Von anfänglich 21 Varianten wurden elf anhand von K.-o.-Kriterien verworfen, zehn werden nun mit Hilfe von relativen Kriterien auf den Prüfstand gestellt. Dazu zählen Auswirkungen auf die Staustufe Iffezheim, den Regionalplan und Flächennutzungsplan. Weitere Kriterien sind die Kosten und Fragen des Naturschutzes.

Kerstin Cee machte am Freitagabend deutlich, dass die Varianten, die Hügelsheim favorisiert, von den Interessierten im Austausch vor den Stellwänden erörtert werden sollten. Als fachkundige Beraterin hatte sie Stadtplanerin Katrin Hansert vom gleichnamigen Planungsbüro zur Hand, die Rede und Antwort stand.

Kostenaspekt spielt bei Vorschlägen zunächst keine Rolle

So wollte ein älterer Hügelsheimer vor dem Plan mit den Trassenvarianten wissen, ob die von Hügelsheim favorisierte Untertunnelung der Hauptstraße nicht viel zu teuer sei, auch im Hinblick auf die anfallenden Wartungskosten. Hansert erklärte ihm, dass der Runde Tisch zunächst Ideen sammle, ohne Rücksicht auf die Kosten. Es sei wichtig, dass alle möglichen Vorschläge beraten werden. Der Gemeinderat sei der Meinung, dass eine Untertunnelung der Hauptstraße städtebaulich am besten sei.

Die Variante mit der Umfahrung von Hügelsheim entlang des Rheindamms sei doch aber nicht so teuer wie ein Tunnel, entgegnete der Hügelsheimer. „Ich glaube nicht, dass die Leute außenrum fahren“, meinte ein weiterer Einwohner. Laut Hansert müsste die Straße entlang des Rheindamms erweitert wegen, damit die Lastwagen beim Begegnungsverkehr ausreichend Platz haben. Allerdings grenze die Straße an ein Naturschutzgebiet, was problematisch sei. „Dann lass ich mich jetzt auch unter Naturschutz stellen“, meinte der Senior etwas resigniert.

Die BIGH war ebenfalls mit Info-Stellwänden in der Halle vertreten. Deren Sprecher Armin Diebold wies im Gespräch mit dieser Redaktion darauf hin, dass die Hügelsheimer seit 25 Jahren auf eine Verkehrsentlastung warten: „Damals hieß es, dass die äußere Erschließung des Baden-Airparks eine Pflicht sei.“ Die BIGH sei bezüglich der Planungsvarianten zwar „ergebnisoffen“, gleichwohl setze man sich gemeinsam mit der Bürgermeisterin und dem Gemeinderat „für die beste und verträglichste Lösung für Hügelsheim“ ein.

Die Hügelsheimer werden sich allerdings noch weiter in Geduld üben müssen. Der Runde Tisch hat es sich laut der Rathauschefin zum Ziel gesetzt, sich bis Ende nächsten Jahres auf eine oder zwei Lösungen zu einigen. Sofern am Ende des Prozesses dann tatsächlich ein Lösungsvorschlag steht, müsste zunächst das Verkehrsministerium zustimmen. Eine mögliche „Lösung“ könnte nämlich auch die sogenannte „Nullvariante“ sein. Das hieße dann, dass alles so bleibt, wie es ist.

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