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Umstrittener Vorschlag

Stadt Rastatt will Hundesteuer erhöhen

Die Corona-Pandemie bereitet den Kommunen große finanzielle Probleme. In Rastatt will die Verwaltung deshalb Steuern erhöhen, unter anderem für Hunde. Der Vorschlag ist umstritten.

Hunde verursachen der Gemeinde durchaus Kosten, wie die zunehmenden Beutelstationen und Kotsammelbehälter zeigen.
Hunde verursachen der Gemeinde durchaus Kosten, wie die zunehmenden Beutelstationen und Kotsammelbehälter zeigen. Foto: Helmut Heck

Für Hundebesitzer könnte es teurer werden. Oberbürgermeister Hans Jürgen Pütsch (CDU) hatte schon vor mehreren Monaten angekündigt, die Halter stärker zur Kasse bitten zu wollen. Jetzt hat die Stadtverwaltung einen konkreten Vorschlag ausgearbeitet, über den der Gemeinderat in seiner nächsten Videositzung am Montag, 28. Juni, 17.30 Uhr, abstimmen wird.

Zuletzt hatte die Stadt die Hundesteuer vor zehn Jahren erhöht. Seitdem zahlen Halter für einen Ersthund 84 Euro im Jahr. Jedes weitere Tier schlägt mit 168 Euro zu Buche.

Deutlich teurer wird es für Besitzer von Rassen, die als sogenannte Kampfhunde gelten. Diese kosten 504 Euro für den ersten und 1.008 Euro für jeden weiteren Hund. Anfang Mai 2021 waren 2.251 Hunde in Rastatt gemeldet. Hinzu kommen 17 Tiere, die als Kampfhunde beziehungsweise gefährliche Rasse eingestuft sind.

Stadtverwaltung rechnet mit 27.000 Euro mehr

Folgt der Gemeinderat dem Vorschlag der Stadtverwaltung, sollen die Halter ab kommendem Jahr 96 Euro zahlen. Für Kampfhunde steigt der Satz dann auf 576. Bei der Haltung mehrerer Tiere verdoppeln sich wie schon in der Vergangenheit die Beträge für jeden weiteren Vierbeiner. Die Stadtverwaltung rechnet dadurch mit Mehreinnahmen in Höhe von 27.000 Euro.

Ohne Diskussion dürfte die Steuererhöhung den Gemeinderat nicht passieren. Bereits bei den Haushalsberatungen im März sorgte das Thema für Kritik. Aufgrund der überschaubaren Mehreinnahmen bewerteten die Freien Wähler die Erhöhung als „relativ uninteressant“. SPD und FuR lehnten sie komplett ab. Grüne, CDU und FDP zeigten sich offen, forderten aber einen Vergleich zu Sätzen in anderen Kommunen.

In Gernsbach kostet ein Hund am meisten

Diesen liefert die Stadtverwaltung den Stadträten für die Abstimmung mit. Aktuell liegt Rastatt beim Betrag für den Ersthund auf Platz acht der 23 Städte und Gemeinden im Landkreis. Die Tabelle zeigt: Besonders teuer ist es im Murgtal. Auf Platz eins befindet sich Gernsbach mit 120 Euro, gefolgt von Weisenbach mit 114 und Loffenau mit 108 Euro. Vergleichsweise günstig kommen Hundehalter in Steinmauern weg, wo der Ersthund nur 50 Euro kostet.

Einen eigenen Steuersatz für Kampfhunde oder gefährliche Rassen verlangen 14 Kommunen, in neun Gemeinden gibt es keine solche Regelung. Spitzenreiter ist hier Bühl mit einem Satz von 798 Euro.

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