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Galopp: Schnelle Nachfolgelösung nicht in Sicht

Berliner Rennbahn-Besitzer Schöningh sagt Engagement in Iffezheim ab

Eine schnelle Nachfolgelösung für die Galopprennbahn in Iffezheim wird es wohl nicht geben. Die Zukunft der Rennen bleibt weiter ungewiss. Rennbahnbesitzer Gerhard Schöningh hat seinen Einstieg abgesagt. Somit gibt es auch keine gemeinsame Betreibergesellschaft.

Quo vadis Galopprennbahn?: Trotz der Absage von Gerhard Schöningh bleibt Iffezheims Bürgermeister Christian Schmid zuversichtlich zeigt, dass eine Lösung gefunden wird auch weiterhin Rennen in Iffezheim stattfinden werden.
Quo vadis Galopprennbahn?: Trotz der Absage von Gerhard Schöningh bleibt Iffezheims Bürgermeister Christian Schmid zuversichtlich zeigt, dass eine Lösung gefunden wird auch weiterhin Rennen in Iffezheim stattfinden werden. Foto: Ralf Joachim Kraft

Eigentlich hätte in diesen Tagen das Konzept für eine „tragfähige Nachfolgelösung für die Galopprennbahn in Iffezheim“ präsentiert werden sollen – und der Hoffnungsträger war Gerhard Schöningh, Eigentümer der Galopprennbahn Berlin-Hoppegarten und zugleich Vizepräsident des Kölner Dachverbandes „Deutscher Galopp“.

Doch statt einer frohen Botschaft gibt es kurz vor Weihnachten eher schlechte Nachrichten. Die Planungen für die Zukunft der Rennbahn haben einen Dämpfer erhalten: Gerhard Schöningh, der seit Wochen in einem Team und mit Unterstützung des Dachverbandes an einer Nachfolgelösung für das Hippodrom gearbeitet hat, ist abgesprungen.

Er hat, wie der Dachverband jetzt mitteilt, nach gründlicher Prüfung sein Engagement in Iffezheim abgesagt. Er müsse sich in Hoppegarten auf die eigenen Projekte konzentrieren, die gerade in der nächsten Zeit alle Ressourcen binden. Das Projekt einer gemeinsamen Betreibergesellschaft der beiden Rennbahnen in Hoppegarten und Iffezheim werde somit 2021 nicht realisiert.

Wir hätten ein neues Kapitel im Rennsport aufschlagen können.
Michael Versper, Präsident „Deutscher Galopp“

„Wir bedauern diese Absage sehr, denn wir hätten mit der ersten gemeinsamen Betreibergesellschaft zweier Bahnen gern ein neues Kapitel des Rennsports in Deutschland aufgeschlagen“, sagt Dachverbandspräsident Michael Vesper. „Damit ist nun ein nahtloser Übergang auf eine neue Betreiberkonstellation nicht möglich. Wir müssen nun neu denken und Alternativen verfolgen.“

Den Rennbetrieb auch im kommenden Jahr aufrechtzuerhalten, bedeute für alle eine große Herausforderung. Ziel und unbedingter Wunsch sei es, in Iffezheim weiterhin hochwertige Rennen zu ermöglichen, betont Vesper, der dazu in den nächsten Wochen Gespräche mit allen Beteiligten führen möchte.

„Wir können nur erfolgreich sein, wenn die Kräfte in Bürgerschaft und Wirtschaft vor Ort und in der Region daran aktiv mitwirken. Angewiesen sind wir vor allem auch auf die Unterstützung der Politik, mit der wir in einem guten, sehr hilfreichen Dialog stehen“, so Vesper.

Konzentriert sich auf die eigenen Projekte in Hoppegarten: Rennbahnbesitzer Gerhard Schöningh hat seinen Einstieg in Iffezheim abgesagt.
Konzentriert sich auf die eigenen Projekte in Hoppegarten: Rennbahnbesitzer Gerhard Schöningh hat seinen Einstieg in Iffezheim abgesagt. Foto: Deutscher Galopp

„Wir ermuntern alle, denen an der Zukunft des Galopprennsports liegt, sich an der Rettung der Rennen in Iffezheim zu beteiligen.“ Dachverbands-Vizepräsident Manfred Ostermann, zugleich Präsident der Besitzervereinigung, ergänzt: „Iffezheim ist für den Gesamtrennsport systemrelevant. Wir müssen alles tun, den Rennbetrieb für das kommende Jahr sicherzustellen.“

Dachverband ruft alle dazu auf, sich an Rettung der Rennen zu beteiligen

Iffezheims Bürgermeister Christian Schmid bedauert Schöninghs Absage. „Wir als Gemeinde und sicher auch die gesamte Galoppsportszene hatten einen großen Teil unserer Hoffnungen in ihn gesetzt. Wir wünschen ihm für seine Projekte viel Erfolg und nehmen positiv zur Kenntnis, dass der Dachverband weiterhin entschlossen dazu beitragen will, auch künftig Rennen in Iffezheim veranstalten zu wollen“, sagt Schmid, der sich zuversichtlich zeigt, dass trotz der aktuellen Absage eine Lösung gefunden wird.

Zumal die Gemeinde „auf mehrere Pferde gesetzt“ hat, wie er sagt. „Wir sind seit einiger Zeit auch mit diversen Veranstaltungsgesellschaften in Kontakt, um Konzepte für eine Zweitnutzung der Anlage zu prüfen und eine Nutzung der Anlage dauerhaft sicherzustellen.“

Zum Betrieb der Rennen wäre laut Schmid nach wie vor die Gründung eines örtlichen Rennvereins eine mögliche Lösung, „die einen besonderen Charme hat und weiterverfolgt werden sollte“.

Aber auch der Fortbestand von Baden Racing mit anderer Gesellschafterstruktur sei denkbar. Trotz Schöninghs Absage gelte es, positiv in die Zukunft zu blicken, die Kräfte zu bündeln und gemeinsam weiter nach der besten Lösung für alle Beteiligten zu suchen, so der Bürgermeister.

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