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Iffezheimer lädt zu virtuellen „Kamingesprächen“ für den guten Zweck

DJ Jay-T sammelt jetzt für den Circus Bely

Der Iffezheimer Veranstaltungstechniker und DJ Jürgen Tremmel sammelt in seiner virtuellen Senderreihe „Kamingespräch mit Jay-T“ seit November wieder Spenden für den guten Zweck. An Heiligabend und Silvester lädt er zu Wunschkonzerten via Internet ein.

Erst war er bei der im November gestarteten zweiten Auflage seiner virtuellen Kamingespräch-Sendereihe jeden zweiten Mittwoch und jeden Samstag im Internet auf Sendung. Mittlerweile lädt Jürgen Tremmel alias DJ Jay-T fast täglich zu „Kamingesprächen“ ein und sammelt dabei wieder fleißig Spenden für den guten Zweck. „Das Geld soll diesmal dem Circus Bely zu Gute kommen. Aktuell sind wir bei 1.500 Euro angelangt, aber ich bin guter Dinge, dass es bis 31. Dezember 2.000 Euro oder mehr werden. An Silvester wird die Summe verkündet“, sagt Tremmel, der ursprünglich ein Weihnachts- und Silvester-Special geplant hatte. Doch der Lockdown machte ihm einen Strich durch die Rechnung.

Komplett begraben hat er das Vorhaben freilich nicht. Statt der Specials gibt es am 24. und am 31. Dezember interaktive Wunschkonzerte, „am Heiligen Abend mit mir als DJ, an Silvester mit mehreren DJs“, erzählt der 48-jährige Veranstaltungstechniker aus Iffezheim, der bereits im Frühjahr zu Kamingesprächen mit bekannten Gästen aus der Region eingeladen hatte. Bei seinen Liveshows, die vom 2. bis 26. April kostenfrei im Internet zu sehen waren und im Schnitt bis zu 150 Menschen vor die Bildschirme lockten, kamen am Ende 20.000 Euro für den guten Zweck zusammen. Von dem Geld, das in einem Spendenschwein namens „Corina“ landete, profitierten seinerzeit zehn gemeinnützige Organisationen, die sich über jeweils 2.000 Euro freuen durften.

20.000 Euro sammelte Tremmel im April für gemeinnützige Organisationen

Bei der im November gestarteten zweiten Auflage seiner Sendereihe ging es Tremmel zunächst um die Rettung des eigenen Veranstaltungsunternehmens. „Denn ich stand mit dem Rücken zur Wand. Daher wollte ich die Zuschauer bitten, mich finanziell zu unterstützen, indem sie für die gebotene Unterhaltung bezahlen.“ Auf diese Weise kamen dann rund 4.000 Euro zusammen. „Und dafür bin ich allen Unterstützern sehr dankbar“, betont der Iffezheimer, der nach vier Sendungen begann, wieder für andere, in diesem Fall für den Circus Bely, zu sammeln.

„Mit den staatlichen Hilfen, die ich schon erhalten habe und noch bekommen werde, kann ich wohl bis April durchhalten“, hofft Tremmel, der seit 23 Jahren bei Daimler in zwei Schichten arbeitet. Allerdings hat er mit seinem zweiten Standbein, der Veranstaltungstechnik, „seit März so gut wie nichts mehr verdient“, wie er sagt. Schließlich waren, wie in der gesamten Branch, auch bei Tremmel alle Termine weggebrochen, während zugleich Monat für Monat hohe Kosten für Miete, Wasser, Strom, Heizung, Auto und Versicherungen anfielen.

Ab März habe ich so gut wie nichts mehr verdient.
Jürgen Tremmel, DJ und Veranstaltungstechniker

„Nur mit vier eigenen Veranstaltungen auf meinem Gelände in Iffezheim habe ich mich über Wasser halten können“, sagt Tremmel, der mit seinem Daimler-Gehalt zwar sein Leben bestreitet. „Doch die Fixkosten für meine Firma haben die geschäftlichen und privaten Reserven aufgebraucht“, berichtet der 48-Jährige, der die eigenen Ersparnisse zur Deckung der Unternehmenskosten verwendet hat. Wer bislang an Tremmels Kamingesprächen teilnahm, wurde vor einer Leinwand, über die Kaminfeuer, Filmclips und Werbung der Unterstützer eingeblendet wurde, interviewt oder durfte, sofern selbst Musiker, etwas zum Besten geben. Andernfalls legte DJ Jay-T selbst heiße Scheiben auf oder sang auch mal den einen oder anderen Lieblingssong.

In jeder Sendung wird ein Gegenstand versteigert, den der Gast mitbringt. Oder auch Bilder des Künstlers Bernhard Hauns. „Außerdem gibt es immer ein Quiz, bei dem die Zuschauer Gutscheine gewinnen können, die Geschäfte aus Rastatt und der Region gespendet haben“, berichtet Tremmel, der aktiv die örtliche Gastronomie unterstützt und ebenso sein Publikum dazu aufruft, den Liefer- oder Abholservice der Wirte zu nutzen.

Illustre Gästeschar auf der Couch im virtuellen Wohnzimmer

Bislang waren unter anderem Mallorca-Partysänger Johnny Bimmer, Andreas Härtel (DJ Andi), „Troubadix“-Frontmann Roland Oberst, Alexander Stetter (DJ von der Alm), Elvis-Imitator Ralf Wolter, Gitarrist Olli Roth, die Band of Brothers, Jens Knosalla („König Knossi“), Udo Schmidt („Joe Steen“), Danny Gerstle (DJ Danny Malle), Motoball-Europameister und -Nationaltrainer Holger Schmitt, Kraftsportler Dennis Kohlruss oder Kampfsportler Markus Fuckner seine Gäste. Gemeinsam mit Fuckner hat Tremmel, wie immer zu Weihnachten, zu Tierfutterspenden aufgerufen. Insgesamt zweieinhalb Tonnen Hunde- und Katzenfutter für elf Tierheime in Rumänien kamen auf diese Weise zusammen. Weitere Infos gibt’s unter www.facebook.com/jayt.tremmel.

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