
Der Countdown für die größte Galopprennsport-Veranstaltung in Deutschland läuft. Bald heißt es wieder: Boxen auf! Bis zur „Großen Woche“ mit ihrem Flaggschiff, dem Großen Preis von Baden, ist es nicht mehr lange hin. Die Vorbereitungen für das Sommermeeting vom 29. August bis 5. September unter neuer Regie laufen auf Hochtouren.
Nach Abschluss des Pachtvertrags Ende März übernahm Baden Galopp als Nachfolger von Baden Racing den Rennbetrieb zum 1. April. Der Unternehmer und Mehrheitsgesellschafter Peter Gaul und der Rechtsanwalt und geschäftsführende Gesellschafter Stephan Buchner fiebern mit ihrem kleinen Team dem ersten Meeting entgegen.
In weniger als fünf Monaten haben sie die Großveranstaltung auf die Beine gestellt. Die neuen Betreiber sind guter Dinge, haben ein flexibles Hygienekonzept für alle möglichen Situationen entwickelt. Sie starten gut gerüstet und mit viel Zuversicht in die erste Saison.
Rennbahn rechnet zum Neustart nicht gleich mit Besuchermassen
„Im Moment warten wir noch auf die neue Corona-Verordnung Sport. Aber egal, was da nun entschieden wird: Wir bleiben jetzt erst einmal bei 5.000 Zuschauern pro Renntag“, betont Buchner, obwohl die aktuelle Verordnung eine maximal 50-prozentige Auslastung der Anlage erlaubt und die Menschen sich auf dem riesigen Gelände gut verteilen.
Mit 5.000 Gästen sind wir auf der sicheren Seite.Stephan Buchner, Rennbahnchef
„So sind wir auf der sicheren Seite“, sagt Buchner. „Für diese Anzahl haben wir alles vorbereitet und wären ehrlich gesagt auch damit zufrieden. Sollten jetzt auf einmal alle Beschränkungen wegfallen und deutlich mehr Menschen auf den Platz dürfen, werden wir die Tageskasse öffnen.“ Diese werde übrigens auch dann geöffnet, wenn sich beim Online-Verkauf herausstellen sollte, dass die Kontingente nicht ausgeschöpft werden, so der Rennbahnchef.
Selbst wenn nun mehr Zuschauer auf den Platz dürften, sei nicht zu erwarten, dass gleich die Massen herbeiströmen. Dies hätten die Erfahrungen anderer Rennbahnen gezeigt. Abgesehen davon sei es aus personalplanerischen, logistischen und organisatorischen Gründen aber auch ziemlich schwierig, von jetzt auf nachher die Besucherzahl beliebig zu erhöhen.
In Iffezheim gilt für alle Gäste die 3G-Regel
1.000 bis 2.000 Rennbahngäste mehr – das könne die Publikumsbahn freilich schon verkraften. Für den Fall, dass die Infektionszahlen steigen und die Zuschauerzahl reduziert werden müsste, wird der Ticketpreis erstattet. Obwohl die meisten Gäste laut Buchner mit dem Auto oder einem Zweirad kommen und sich schon deshalb beim Alkoholkonsum zurückhalten, stellt sich die Frage, wie das Land in dieser Angelegenheit verfährt.
Übersteigt nämlich nach bisheriger Regelung die Zahl der Zuschauer die Grenze von 5.000 Personen, sind der „Alkoholausschank und -konsum“ verboten. „Wir wissen immer noch nicht, wie viele Menschen wir einlassen dürfen, wenn diese auch ein Glas Sekt oder Bier trinken möchten“, sagt Buchner. „Wer online bucht, hat jedoch sein Ticket sicher.“
Zugang erhält nach aktuellem Stand nur, wer gemäß der 3G-Regel geimpft, genesen oder getestet ist und dies auch nachweisen kann. Eine Maskenpflicht besteht derzeit im Freien nur dort, wo der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht auf Dauer eingehalten werden kann. Auf dem weitläufigen Gelände seien Masken nicht nötig, wohl aber dort, wo an den Eingängen und Ständen Gedränge herrscht.
Freuen dürfen sich die Galoppsportfans an jedem der vier Renntage „Sonntag, Mittwoch, Samstag und Sonntag“ auf zweimal elf und zweimal zwölf Rennen. Drei Renntage sind laut Buchner in das Programm des französischen Wettanbieters „Pari Mutuel Urbain“ (PMU) eingebettet. Weil die Rennen nach Frankreich übertragen werden, beginnen die Renntage schon um 10 Uhr.
Vier Tage mit 46 Rennen, davon sechs Gruppenrennen
Am 4. September startet das erste Rennen um 12 Uhr. Geplant sind 46 Rennen, darunter sechs Grupperennen. Der Veranstalter lobt Rennpreise von fast einer Million Euro aus. Meetings-Höhepunkt wird am Sonntag, 5. September, der 149. Große Preis von Baden sein. Die in diesem Jahr mit 160.000 Euro dotierte Gruppe-I-Prüfung über 2.400 Meter steht erstmals unter dem Patronat des deutschen Wettanbieters „Wettstar“. Der langjährige Sponsor „Longines“ setzt die Kooperation als Grand-Prix-Sponsor in diesem Jahr aus.
Ein weiteres sportliches Highlight wird am Mittwoch, 1. September, die Gruppe-III-Sprintprüfung um die „151. Goldene Peitsche“ unter dem Patronat des Casinos Baden-Baden sein. Das Rennen um den begehrtesten Ehrenpreis im deutschen Galoppsport geht über die 1.200-Meter-Distanz und ist mit einem Preisgeld in Höhe von 50.000 Euro dotiert.