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Einbahnverkehr auf dem Rhein

Nach der doppelten Havarie auf dem Rhein sind weitere Arbeiten bei Hagenbach nötig

Knapp fünf Tage war die Schifffahrt auf dem Rhein zwischen der Staustufe Iffezheim und Karlsruhe unterbrochen. Seit Samstagnachmittag ist der Abschnitt wieder passierbar.

Zwei Schiffe haben sich auf dem Rhein bei Hagenbach in Rheinland-Pfalz festgefahren.
Zwei Schiffe hatten sich auf dem Rhein bei Hagenbach in Rheinland-Pfalz festgefahren - am Samstag konnte die Rheinschifffahrt wieder aufgenommen werden. Foto: Aaron Klewer/Einsatz-Report24/dpa/Archivbild

Zunächst war in der Nacht zum Montag vergangener Woche auf Höhe von Hagenbach ein Fahrgastschiff mit 90 Passagieren an Bord festgefahren. Kurz darauf ereilt ein Tankschiff das gleiche Schicksal. Über 50 Schiffe mussten in der Folge vor der Staustufe Iffezheim festmachen, rund 25 weitere mussten unfreiwillig im Hafen Karlsruhe auf die Weiterfahrt warten.

Obwohl die beiden havarierten Schiffe noch am Dienstagabend freigeschleppt waren, konnte die Schifffahrt nicht freigegeben werden. Aufgrund der Untiefen, die bei der Bergung entstanden waren, ging jedoch am Unfallort bei Hagenbach erstmal nichts mehr.

Denn die erforderliche Mindesttiefe war nicht mehr gegeben. Die notwendige Ausbaggerung führte dazu, dass für die von Süden kommenden Schiffe bei Staustufe Iffezheim Schluss der Reise war.

Stillstand bei Hagenbach: Zwangspause für Schiffe auf dem Rhein

Der Blick auf die große Flotte, die eine Zwangspause einlegen musste, zeigte Schiffe unter der Fahne vieler Nationen: darunter solche aus den Niederlanden, aus Finnland oder Rumänien. Während Schwimmbagger beigebracht wurden, um mit Hochdruck an der Schaffung einer Notfahrrinne zu arbeiten, kam bei den Schiffsbesatzungen zunächst alles zum Stillstand.

Als sich dann am Samstagnachmittag die Information der ausgebaggerten Notfahrrinne verbreitete, wurde auf den Kommandobrücken der Transportschiffe rasch Aktivität entfaltet.

Dennoch ist die Situation auf dem Rhein an dieser Stelle nicht wieder wie gewohnt, wie Marc Hannig, Chef des Wasser- und Schifffahrtsamtes Mannheim, auf Anfrage sagte. Die Fahrrinne, die sonst 92 Meter Breite misst, habe demnach gegenwärtig nur einen Durchlass von 45 Metern, markiert mit Tonnen, um die Kapitäne auf Kurs zu halten.

„Diese Tonnen sind teilweise sogar beleuchtet, damit die Rinne ganz klar gekennzeichnet wird.“ Schiff um Schiff musste an diesem kritischen Abschnitt vorbeigelotst werden. Auch in der Dunkelheit.

Auch am Dienstag gibt es nur Einbahnverkehr auf dem Rhein

Für den Begegnungsverkehr ist die neu geschaffene Rinne zu eng. Das bedeutet auch am Dienstag Einbahnverkehr, den die Wasserschutzpolizei vor Ort regelt und kontrolliert. Für die Beteiligten werde das in den kommenden Tagen noch eine Menge Herausforderungen nach sich ziehen, während es die Schiffer Geld und Nerven kostet.

Trotz der am Samstag erfolgten Freigabe der Schifffahrt werden die Baggerungen bei Hagenbach fortgesetzt, teilt das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) mit. Zwei Baggereinheiten verblieben vor Ort. Sie seien außerhalb der Notfahrrinne im Einsatz.

Ziel sei es, die Fehltiefen innerhalb der regulären Fahrrinne komplett zu beseitigen, um diese der Schifffahrt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stellen. Mit aktuell knapp vier Metern am Pegel Maxau führt der Rhein derzeit recht wenig Wasser. Das WSA ist für die Bundeswasserstraße von Weil am Rhein an der Grenze zur Schweiz bis Mainz zuständig.

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