Es geht eng zu, in der Herrenstraße zwischen Lyzeum- und Engelstraße. Und eigentlich hatte die Stadtverwaltung schon eine Lösung präsentiert, um den dichten Verkehr im Umfeld von Stadtbibliothek, Musikschule, Jugendtreff, Pestalozzi-Schule, evangelische Stadtkirche mit Durchmischung der Eltern-Taxis von und zum Ludwig-Wilhelm-Gymnasium (LWG) zu entzerren. Jetzt haben sich die Planer aber neu orientiert.
Noch in diesem Jahr will die Verwaltung mit einem Umbau eine neue Ordnung schaffen, zumal die Stadtwerke in dem Bereich ihr Nahwärmenetz ausbauen und weitere Kanalarbeiten fällig werden.
Der bisher schon bekannte Kernpunkt der Neuerung: Die Einbahnstraßenregelung der Herrenstraße wird bis zur Engelstraße fortgesetzt.
An der Kreuzung Herrenstraße/Lyzeumstraße wird es oft brenzlig
Die Verwaltung hält diese Anordnung für sinnvoll, weil es an der unübersichtlichen Kreuzung Herrenstraße/Lyzeumstraße immer wieder zu brenzligen Situationen kommt. Zum einen sind Radfahrer gefährdet, die die Lyzeumstraße bergauf entgegen der Einbahnrichtung nutzen dürfen.
Zum andern bereiten den Verkehrsexperten die Autofahrer Sorgen, die von Richtung Engelstraße kommen und sich wegen der unübersichtlichen Lage sehr weit in die Lyzeumstraße hineintasten müssen, ehe sie nach links oder rechts abbiegen können.
Dies wäre künftig mit der neuen Einbahnstraßenregelung nicht mehr möglich. Einzige Ausnahme: Die Fahrer der Kleinbusse, die die Pestalozzi-Schüler bringen und holen, dürfen entgegen der Einbahnrichtung fahren.
Und genau für diese Busfahrer werden die Pläne jetzt überarbeitet. Die bisherige Lösung hätte dazu geführt, dass die Busse zum Halt auf dem Gehweg gezwungen wären. Dass sie jetzt doch ihren Stopp direkt auf der Straße einlegen können, hat allerdings seinen Preis: Die Parkplätze aufseiten der Stadtbibliothek werden geopfert. Ergänzend sollen die Gehwege auf 2,50 Meter verbreitert werden.
Neuer Plan soll für mehr Verkehrssicherheit in Rastatt sorgen
Eine zuletzt im Gemeinderat von SPD-Stadträtin Sybille Kirchner geäußerte Anregung hält der Fachbereichsleiter Tiefbau und Wasserwirtschaft, Markus Fraß, nicht für umsetzbar. Die Sozialdemokratin hatte vorgeschlagen, dass die Busse von der Engelstraße hinter der Fruchthalle auf den Hinterhof der Pestalozzi-Schule fahren könnten.
Die Planer versprechen sich von der neuen Variante mehr Verkehrssicherheit und Aufenthaltsqualität in dem innerstädtischen Bereich. Zur Temporeduzierung will man nun auch auf halber Strecke eine Schwelle im Fahrbahnbelag einbauen.
Weiterer Nebeneffekt, den man sich erhofft: Die Praxis, dass Autofahrer die Herren-, Schiff-, Rappen- und Kaiserstraße nutzen, um die historische Innenstadt zu durchqueren (etwa um einen Parkplatz zu suchen), werde nun deutlich unattraktiver.
Im Zuge der Bauarbeiten will man außerdem die Kreuzungen behindertengerecht ausbauen und mehr Fahrradabstellplätze bei der Stadtbibliothek anbieten.