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Corona-Lage

Infektionszahlen im Landkreis Rastatt und Stadtkreis Baden-Baden steigen nach wie vor

Der Landkreis Rastatt und die Stadt Baden-Baden sind zwar noch weit von dem kritischen Hotspot-Inzidenzwert von 200 entfernt. Trotzdem sehen die Verantwortlichen noch zu wenige Auswirkungen der Kontaktbeschränkungen. Ganz im Gegenteil: Eine Trendwende sei noch lange nicht erreicht, heißt es.

Maskenpflicht und mehr: Die AHA-Regeln, Alltagsmaske, Hygiene und Abstand, sind bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie nach wie vor von großer Bedeutung.
Maskenpflicht und mehr: Die AHA-Regeln, Alltagsmaske, Hygiene und Abstand, sind bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie nach wie vor von großer Bedeutung. Foto: Swantje Huse

Es gebe nicht wirklich viele gute Nachrichten im Zusammenhang mit Corona, bis auf eine: „Wir sind kein Hotspot.“ Mit diesen Worten beschrieb der Erste Landesbeamte Jörg Peter die Pandemie-Lage im Landkreis Rastatt und dem Stadtkreis Baden-Baden.

Die Gesamtschau ist dennoch ernüchternd: Seit dem 1. Infektionsfall Anfang März gab es in Land- und Stadtkreis mehr als 3.900 Infizierte, davon starben 68 Personen an oder mit dem Coronavirus. „Die Zahl der Todesfälle macht einen nachdenklich“, so Peter. „Wir sind noch mittendrin in der Corona-Krise.“

Derzeit liegen drei Patienten auf der Covid-Intensivstation

Im Landesvergleich ist die Lage vor Ort allerdings gar nicht so schlecht, so Peter. „Wir können zufrieden sein, dass wir eher im unteren Bereich der Inzidenzwerte liegen.“ Gleichzeitig müsse es immer darum gehen, nicht doch noch zum Hotspot zu werden: Dazu werden Städte oder Landkreise, wenn ihr Inzidenzwert über 200 liegt, so wie derzeit in Pforzheim und dem Enzkreis.

Darum appelliert Peter an die Polizei, auch über die Feiertage zu kontrollieren. Gleiches gelte für Baden-Baden, so Oberbürgermeisterin Margret Mergen: „Es ist unser gemeinsames höchstes Interesse, nicht in den kritischen Bereich zu kommen.“ Auch in der Kurstadt sind die Zahlen in den vergangenen Tagen und Wochen stetig gestiegen.

Dennoch, so Mergen, sei es wichtig, Lieferservices zu nutzen und den lokalen Einzelhandel zu unterstützen, statt ins Internet auszuweichen. „Weihnachtsgeschenke einkaufen darf man trotzdem vor Ort.“

Das ist keine Trendwende oder gar Umkehr.
Stefan Biehl, Sozialdezernent im Landratsamt Rastatt

Wie genau die Situation aussieht, erklärte Sozialdezernent Stefan Biehl. Die Zahl der Neuinfektionen bewegt sich auf hohem Niveau, ist aber stark schwankend. Gleichzeitig gibt es 30 bis 40 Prozent mehr Neubefunde als Entlassungen aus der Quarantäne. Dafür entwickelt sich die Zahl der Kontaktpersonen nach unten.

Während es im Oktober noch zehn bis 15 enge Kontakte pro Infiziertem waren, liegt der Durchschnitt im Dezember bei 4,6 Personen. Den Rückgang erklärt Biehl mit den Kontaktbeschränkungen. Dennoch seien die Zahlen nach wie vor zu hoch, so Biehl. „Das ist keine Trendwende oder gar Umkehr.“

Die Lage ist insgesamt kontrollierbar, aber durchaus angespannt.
Thomas Iber, medizinischer Geschäftsführer Klinikum Mittelbaden

Thomas Iber, medizinischer Geschäftsführer des Klinikums Mittelbaden, beschrieb die Situation so: „Die Lage ist insgesamt kontrollierbar, aber durchaus angespannt.“ Derzeit werden drei Covid-19-Patienten auf der Intensivstation betreut, 120 liegen auf der Normalstation in der Klinik in Baden-Baden-Balg.

Während der ersten Welle im Frühjahr sind laut Iber 152 Covid-Patienten stationär behandelt worden. Jetzt, mitten in der zweiten Welle, liegt die Zahl bereits bei 156. Da der Ortenaukreis und auch Karlsruhe deutlich stärker belastet seien als in der ersten Welle, habe man bereits einen Patienten aus Karlsruhe übernommen.

Viele Patienten werden erst gar nicht stationär behandelt

Die guten Zahlen aus dem Krankenhaus seien letztlich auch durch die Arbeit der niedergelassenen Ärzte zu erklären, betonte der Pandemie-Beauftragte Martin Holzapfel. „Rund 94 Prozent der Covid-Patienten werden ambulant behandelt.“ Dafür stehen in der Region 42 Corona-Schwerpunkt-Praxen zur Verfügung.

„Wir haben das große Problem, dass wir die Kontakte noch immer zu wenig beschränken“, so Holzapfel. Und auch Peter und Mergen betonten erneut: „Die AHA-Regeln sind das A und O.“

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