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CDU-Nachwuchs rudert zurück

Junge Union nennt Kritik an Whittaker "völlig überzogen" und "nicht fair"

Die Junge Union rudert zurück: Nachdem der Rastatter Kreisverband am Sonntag heftige Kritik am Bundestagsabgeordneten Kai Whittaker geäußert hat, folgt jetzt die Entschuldigung. Die Kritik sei überzogen und nicht fair gewesen. Der JU-Kreisverband habe sich von einer einzelnen Person instrumentalisieren lassen - von seinem Ehrenvorsitzenden.

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Vertreter Mittelbadens in Berlin: Der Bundestagsabgeordnete Kai Whittaker, hier mit Kanzlerin Angela Merkel, will bei der nächsten Wahl erneut antreten. Foto: Steven Vangermain

Zuerst die Junge Union gegen Kai Whittaker, dann die Junge Union gegen sich selbst: Nach der heftigen Kritik der JU Rastatt an dem mittelbadischen Bundestagsabgeordneten rudert der CDU-Nachwuchs zurück.

Whittaker hatte am Samstag in Berlin an einer Anti-Rassismus-Demo teilgenommen, bei der die Corona-Abstände nicht eingehalten wurden. Die JU sprach ihm daraufhin die Eignung für sein Mandat ab. Jetzt folgt die Entschuldigung. Die eigene Mitteilung sie "nicht fair gewesen". Der JU-Kreisverband habe sich von einem einzelnen Mitglied instrumentalisieren lassen.

Die JU hatte ihre Mitteilung am Sonntagabend verbreitet, nachdem sich Whittaker bereits für sein eigenes Verhalten entschuldigt hatte. Darin war von "massiver Verantwortungslosigkeit“ des Bundestagsabgeordneten die Rede. Der JU-Ehrenvorsitzende Thorsten Trey wurde mit den Worten zitiert: „Gerade von einem Bundestagsabgeordneten, insbesondere wenn es unser eigener ist, kann man hier mehr erwarten, deswegen zweifeln wir, auch auf Basis unserer eigenen Erfahrungen mit ihm, seine Eignung für das Amt des Bundestagsabgeordneten an.“

Junge Union distanziert sich von ihrem Ehrenvorsitzenden

Am Montagmorgen war die Mitteilung auf Facebook nicht mehr zu finden. Jetzt geht die Junge Union auf Distanz zu Trey. In einer weiteren Mitteilung am Montagnachmittag heißt es:  „Bei der gestrigen Pressemitteilung haben wir uns von einer einzelnen Person instrumentalisieren lassen, ihre persönliche Meinung, die sonst von keiner anderen Person geteilt wird, kundzutun.“

Der Kreisvorsitzende Elias Heid führt weiter aus: „Dies war ein großer Fehler, für den wir uns entschuldigen." Die JU befinde sich nun auf Distanz zu ihren Ehrenvorsitzenden Trey, der die Reichweite der Junge Union für seine persönliche Befindlichkeiten benutzt habe. Der Kreisverband stehe mehrheitlich hinter der erneuten Kandidatur Whittakers .

Die Veröffentlichung der Mitteilung konnte leider zunächst nicht verhindert werden.
Robin Buchmüller, Vorstandsmitglied der JU Rastatt

Die Junge Union unterstütze ausdrücklich die Bewegung "BlackLivesMatter". Die eigene Mitteilung sei von "einer einzelnen Person aus dem Vorstand für völlig überzogene und persönliche Kritik an Herrn Whittaker missbraucht" worden. Dass dennoch die Veröffentlichung zugelassen wurde, "konnte leider zunächst nicht verhindert werden“, so Vorstandsmitglied Robin Buchmüller. Schriftführerin Veronika Niklaus sei ebenfalls strikt gegen die Veröffentlichung gewesen.

JU will "Stachel im Fleisch der CDU" bleiben

„Wir als Junge Union Kreisverband Rastatt haben voreilig und sehr emotional agiert, als es zur internen Abstimmung über die Pressemitteilung kam. Aus diesen Gründen kam es zu dieser nicht fairen Pressemitteilung gegenüber Kai Whittaker. Wir möchten uns für dieses Fehlverhalten entschuldigen“ , ergänzt Finanzreferent Philipp Leonhardt.

Dieser Aussage stimmen die beiden stellvertretenden Vorsitzenden Marvin Garbocz und Jonas Keller zu. „Wir entschuldigen uns aufrichtig, diese emotionale und voreilige Pressemitteilung veröffentlicht zu haben.“  Heid ergänzt: „Trotzdem sollt die Junge Union weiterhin der Stachel im Fleisch der CDU bleiben, allerdings mit sachlicher und intern mehrheitsfähiger Kritik.“

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